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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Tür.
    »James?«, rief er. »Bist du das?«
    Von der anderen Seite der Tür hörte er James’ Stimme. »Ja doch. Haben Sie ernsthaft hundert Riesen für mich?«
    »Ja, verdammt nochmal, ja! Komm rein!«
    Simmonds hielt die Waffe auf die Tür gerichtet und sah, wie sich der Griff drehte. Die Tür öffnete sich mit einem lauten Klicken und schwenkte langsam herein. Unter dem Türrahmen stand James. Er wirkte nervös.
    »Hier«, sagte Simmonds und deutete auf einen der Koffer, die er auf dem Tisch abgestellt hatte. »Nimm dir einen davon.«
    James blickte die Koffer an. Er schien kurz davor, in Tränen auszubrechen. Entweder die Nerven oder das Gewissen hatten ihn eindeutig überwältigt. Simmonds legte die Waffe auf den Tisch und packte einen Koffer. Er warf ihn James zu. Das Ding landete zu Füßen des Wachmanns.
    »Komm schon, Jim. Wir haben nicht viel Zeit!«
    James schluckte schwer und starrte den Koffer zu seinen Füßen an. Dann beugte er sich langsam vor. Zunächst schien es, als bückte er sich, um den Koffer aufzuheben. Bald wurde erkennbar, dass er nicht die geringste Absicht dazu hatte.
    Er konnte es gar nicht!
    Er sank auf die Knie und landete mit leisem, dumpfem Schlag auf dem Koffer voller Geld. Blut rann ihm aus dem Mund, und er starrte einen Augenblick lang zu Simmonds hinauf. Dann kippte er nach vorn und krachte mit dem Gesicht auf den Fußboden. Mitten aus dem Rücken ragte ein großes Messer mit Knochengriff. Simmonds starrte es kurz an, vom Schock gelähmt.
    Langsam hob er den Blick wieder. Unter der Tür ragte direkt hinter der Stelle, wo James gestanden hatte, die dunkle schattige Gestalt des Bourbon Kid auf. Simmonds sperrte den Mund auf.
    »He, es war nicht persönlich gemeint!«, sagte er nervös.
    Der Kid sagte nichts. Er betrat das Zimmer und bückte sich, um James das Messer aus dem Rücken zu ziehen. Er schien die Schusswaffe auf Simmonds’ Schreibtisch nicht gesehen zu haben.
    Der Museumsdirektor benötigte diesen Hinweis kein zweites Mal. Während der Eindringling noch dabei war, das Messer aus James’ Rücken zu ziehen, griff er nach der Pistole.

♦  SECHZIG
    Das Auge des Mondes mit der linken Hand umklammert, stürmte Sanchez zum Haupteingang des Museums hinaus auf die schneebedeckte Außentreppe. Die dunkle Wolkendecke brach hier und da auf, und das blaue Licht des Mondes schimmerte allmählich hindurch. Rameses Gaius’ Dahinscheiden versprach weitreichende Auswirkungen zu zeitigen, deren erste ein rascher Wetterumschwung sein würde.
    Flake steckte den Kopf aus dem Polizeiwagen, wo er sie auf der Rückbank zurückgelassen hatte. Hinter ihr ragten Beths Füße über das Ende der Rückbank hinaus. Flake rief ihm zu: »Sanchez, beeil dich!«
    Er blickte auf die vereisten Stufen hinab und entschied, dass er den blauen Stein Flake lieber zuwarf, als zu riskieren, dass er auf dem Eis ausrutschte.
    »Hier, fang!«, brüllte er ihr zu.
    Er warf das Auge zu ihr hinüber. Er hatte ein wenig zu weit gezielt, aber sie reagierte blitzartig und pflückte das Objekt aus der Luft. Die Jahre, in denen sie das ihr nachgeworfene Trinkgeld im Olé Au Lait aufgefangen hatte, zahlten sich eindeutig aus. Sie duckte sich wieder in den Wagen und machte sich daran, zu erkunden, wie sie Beths klaffende Halswunde mit dem Auge heilen konnte.
    Sanchez blieb noch eine Zeit lang auf dem oberen Treppenabsatz stehen, wo er sich vorbeugte und wieder zu Atem zu kommen versuchte. Allmählich spürte er, wie müde er von der ganzen Rennerei war.
    Flake rief ihm zu: »Sanchez, hilf mir hier mal. Ich weiß nicht recht, was ich tun soll!«
    »Ich komme.«
    Er schleppte sich die letzten paar Stufen hinab und zum Wagen hinüber. Ein Schwindelgefühl machte sich bemerkbar. Um nicht hinzufallen, stützte er sich mit einer Hand auf Flakes Hintern ab, der praktischerweise aus der hinteren Fahrzeugtür ragte.
    Forschend blickte er Flake über die Schulter, um zu sehen, was da vor sich ging. Sie hatte sich über Beth gebeugt, wischte dieser mit einer Hand die Stirn ab und drückte ihr den leuchtenden blauen Stein mit der anderen Hand an die Brust.
    »Komm schon, Beth«, flüsterte sie. »Halt durch.«
    Nach dem zu urteilen, was Sanchez sah, passierte nicht viel. Beths Augen blieben geschlossen, und es war kaum zu erkennen, ob sie noch atmete oder nicht.
    »Drück ihr den Stein mal in die Hand«, schlug er vor.
    »Funktioniert das so?«
    »Ich glaub schon.«
    Flake packte Beths rechte Hand und drückte ihr den blauen Stein in

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