Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
Vom Netzwerk:
gelassen.
    Nach einer Weile vernahm sie dann Joshs Stimme. »Hallo, Miss Price.«
    »Hallo, Josh, du Idiot. Was hast du gestern mit dem Buch des Todes gemacht?«
    »Mit dem was?«
    »Auf meinem Tisch hat gestern ein Buch gelegen – das Buch des Todes . Es ist verschwunden. Entweder hast du es woanders hingestellt oder einem Mitglied ausgeliehen.«
    »Oh.«
    Der Junge klang so ahnungslos wie immer. »Also?«, fragte Ulrika scharf. »Was hast du damit angestellt?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Versuch es, bitte.«
    Es folgte ein kurzes Schweigen, dann antwortete Josh: »War das der Sesamstraßen-Sammelband?«
    »Nein, warum sollte den jemand das Buch des Todes nennen?«
    »Das habe ich mich auch gefragt, als ich das Buch wieder ins Regal gestellt habe.«
    Ulrika hob den Kopf. »Du hast es gestern also tatsächlich gesehen?«
    »Ja.«
    »Wie sah das Buch aus?«
    »Na ja, das war so ein großes schwarzes Buch, und auf dem Deckel vorn stand Buch des Todes . Aber Sie sagten zu mir, das wäre der Sesamstraßen-Sammelband.«
    »Wieso sollte ich etwas Derartiges behaupten?«
    »Weiß nicht, aber Sie meinten, ich muss es noch ins Regal stellen, bevor ich wegkann. Daran erinnere ich mich ganz genau, weil es das Letzte war, was ich erledigt hab, bevor ich nach Hause gegangen bin.«
    Ulrika seufzte tief. »Schön, du dachtest demnach, es wäre der Sesamstraßen-Sammelband. Darf ich dann davon ausgehen, dass sich das Buch in der Kinderabteilung befindet?«
    »Nein, ich habe es bei den Referenzwerken einsortiert.«
    »Und wieso da?«
    »Weil ich alle Bücher da einräume.«
    »Mistkerl.«
    »Es steht unter A für Anonymus.«
    Ulrika verdrehte die Augen. Eine Unterhaltung mit Josh konnte wirklich nervtötend sein. »Immerhin etwas. Danke. Ach eines noch – lass dich hier nie wieder sehen. Jemanden wie dich kann ich nicht gebrauchen.«
    »Kein Problem. Ist das alles?«
    »Ja. Dann auf Wiedersehen und meinen tief empfundenen Dank für deine versammelten Unfähigkeiten.«
    »Einen Moment noch, Miss Price, ich möchte Ihnen was sagen.«
    »Was denn?«
    »Sie stinken.«
    Damit legte Josh auf. Ulrika knallte frustriert den Hörer auf die Gabel. Egal wie dämlich und unhöflich dieser Josh auch war, jetzt wusste sie wenigstens, wo sie das Buch fand. Sie lief hinüber zu den Referenzwerken und suchte unter A für Anonymus.
    Es gab eine ganze Menge beachtlicher Bücher, deren Verfasser anonym geblieben waren, aber Ulrika interessierte sich im Moment nur für das Buch des Todes . Doch nach zehnminütiger Suche stand sie noch immer mit leeren Händen da. Entweder hatte Josh Unsinn erzählt, oder aber jemand hatte das Buch entliehen, nachdem es hier im Regal gelandet war.
    Der einzige Mensch, der in die Bibliothek gekommen war, nachdem Josh sich verabschiedet hatte, war Sanchez Garcia gewesen, der Barmann des Tapioca. Ulrika versuchte, sich genau daran zu erinnern, was er in der Bibliothek gemacht hatte. Ja, er hatte sich tatsächlich in der Referenzabteilung aufgehalten und schließlich einen Analsexführer für schwule Männer ausgeliehen. Das war Ulrika gleich seltsam vorgekommen. Sanchez war zwar unerfahren, was Frauen anging, aber für schwul hielt Ulrika ihn nicht. Ganz im Gegenteil hatte sie ihn ein paar Mal dabei erwischt, wie er ihr in den Ausschnitt starrte, und außerdem war er modisch völlig unterbelichtet.
    Sie lief zum Computer, um die Anwesenheitsliste vom Abend zuvor zu überprüfen. War zum fraglichen Zeitpunkt vielleicht doch noch jemand anders da gewesen? Falls nicht, wurde Sanchez damit endgültig zum Hauptverdächtigen, was das Verschwinden des Buchs anging.
    Als sie sich gerade vor den Computer gesetzt hatte, klingelte das Telefon. Trotz ihrer Nervosität meldete Ulrika sich überraschend freundlich.
    »Stadtbibliothek, hallo?«
    »Ulrika?«
    Sie erkannte die Stimme sofort. Es war Rameses Gaius. Ein Schauer überlief Ulrika.
    »Hallo, Rameses!« Man hörte, dass sie Angst hatte.
    »Hast du die Namen im Buch des Todes notiert, wie ich es befohlen habe?«
    »Natürlich.«
    »Lies sie mir bitte noch einmal vor. Ich muss überprüfen, was du genau aufgeschrieben hast.«
    »Oh, hm.« Ulrika versuchte, sich die Namen ins Gedächtnis zu rufen.
    »Na los, mach schon«, schimpfte Gaius. »Hast du die Nachrichten etwa nicht gesehen? Angeblich soll der Bourbon Kid noch am Leben sein. Das ist jetzt sehr wichtig. Welche Namen stehen im Buch?«
    Ulrika zuckte zusammen. Sie hatte die Namen vergessen, und unter diesem

Weitere Kostenlose Bücher