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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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abschirmen, werden wir aus den Schatten treten und die Kontrolle in Santa Mondega übernehmen. Wenn das erst vollbracht ist, weiten wir unser Imperium aus und vermehren uns. Von nun an werden Menschen nur noch als Nahrung für euch gezüchtet. Natürlich sind sich die meisten hier dessen bewusst, dennoch sage ich es euch noch einmal: Vergreift euch nicht an den Kindern der Stadt. Die werden wir in Zukunft noch brauchen. Sie bilden den Grundstock unserer neuen Zucht.« Die Menge murmelte zustimmend. Gaius hob die Hand und sprach weiter. »Ich habe nun eine Bitte an euch, meine Freunde. Kehrt in die Stadt zurück, versammelt all eure Brüder und Schwestern und gebt auch den Werwölfen Bescheid. Wir können am Anfang unserer Schlacht gegen die Menschheit Verbündete gebrauchen. Sagt allen, dass sie sich morgen Abend hier versammeln sollen. Dann beginnt unser Feldzug. Morgen beginnt eine neue Zeitrechnung, die Ära der Untoten! Wir werden uns die Welt untertan machen!«
    Siegessicher schüttelte er die Faust. Die versammelten Vampire antworteten mit Schlachtgebrüll, klatschten sich ab und schlugen einander auf die Schulter. Überall grinsende Vampire, die ihre Fangzähne entblößten. Nur Dante und Kacy freuten sich nicht.
    Kacy zog Dante ein Stück fort von den anderen. »Er hat das Auge des Mondes«, sagte sie leise.
    »Ich weiß«, bestätigte Dante. »Es ist alles noch viel schlimmer, als ich gedacht hatte.«
    »Wie viel schlimmer?«
    » Viel schlimmer.«
    Kacy runzelte die Stirn. »Sicher?«
    »Ziemlich sicher.«
    »Na schön, sag Bescheid, wenn du dir ganz sicher bist.«
    Dante schaute sie über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an und zog die Augenbrauen hoch. »Gut, dann erzähl ich dir mal zwei Sachen, bei denen ich mir ganz sicher bin. Wenn wir versuchen, ihm das Auge aus dem Kopf zu reißen, werden wir uns dabei höchstwahrscheinlich verabschieden. Und wenn wir es nicht versuchen, geht unsere Welt unter.«
    Kacy musterte die johlenden Vampire. »Okay, das ist wirklich schlimm«, flüsterte sie dann.

♦  SIEBEN
    Als Dan Harker seinen neuen Job im Polizeirevier antrat, erwartete ihn kein schöner Anblick. Es herrschte vollkommenes Chaos, und die Spuren des nächtlichen Gemetzels waren noch überall zu sehen. Zwar lagen keine Leichen mehr herum, aber der Empfangsbereich war blutverschmiert, und im Fahrstuhl klebten Blut und Exkremente.
    Nach einem vorsichtigen Blick hinein beschloss Harker, doch lieber die Treppe hinauf zur forensischen Abteilung zu nehmen. Die meisten Jungs von der Forensik hatten das Massaker überlebt, und einer von ihnen, William Clay, war an diesem Morgen sogar zum Dienst erschienen. Als Harker hereinkam, sah er ihn gleich am ersten Schreibtisch sitzen.
    Clay war der typische Naturwissenschaftler: lang, schlaksig, unsicher, abrasierte Haare. Überrascht hob er nun den Kopf und schloss dann schnell eines der Fenster auf dem Bildschirm seines Computers.
    Harker begrüßte ihn herzlich. »Hi, Bill! Stör ich gerade?«
    Clay lächelte. »Nein, nein. Ich hatte nur nicht mit Ihnen gerechnet. Was kann ich für Sie tun, Lieutenant Dan?«
    »Ab heute Captain Harker.«
    »Ich weiß, war nur ein Scherz. Herzlichen Glückwunsch. Erfreut über die Beförderung?«
    »Oh, ganz aus dem Häuschen«, antwortete Harker sarkastisch.
    »Kann ich mir denken. Haben Sie wenigstens eine anständige Gehaltserhöhung bekommen?«
    »Ja, ich kann nicht klagen.«
    »Gut, unsere letzten beiden Captains sind nämlich vom Bourbon Kid erschossen worden. Hoffen wir, dass er keinen Hattrick schießt.«
    »Schauen Sie keine Nachrichten? Der Bourbon Kid ist tot.«
    Clay musterte den Captain über den Rand seiner Brille hinweg. »Was aber nicht stimmt, das sehe ich Ihnen doch an.«
    Harker schloss die Tür und ging dann hinüber zu Clays Schreibtisch. »Wie es ausschaut, hat der Bourbon Kid seinen Tod nur vorgetäuscht. Eine Stunde, nachdem man ihm angeblich den Kopf abgeschlagen hatte, ist er im Museum aufgetaucht und hat Bertram Cromwell erledigt.«
    »Wie täuscht man vor, dass einem der Kopf abgeschlagen wird?«
    »Man sucht sich einen Doppelgänger.«
    »Ich habe leise Zweifel, ob einer meiner Freunde bereit wäre, für mich im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hinzuhalten.«
    »Geht mir genauso. Aber der Bourbon Kid hat jemanden gefunden. Keine Ahnung, wen. Wahrscheinlich irgendeinen Niemand, den wir jetzt zur langen Liste seiner Opfer hinzufügen können.«
    »Ebenso wie die Mehrheit unserer Kollegen.« Clay

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