Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Untoten um sich.«
»Woher weißt du das alles?«
»Wir sind heute Morgen in die Casa de Ville beordert worden. Von dort aus zieht er alle Fäden.«
»Aus der Casa de Ville?«
»Ja.«
»Scheiße. Und er hat da eine ganze Armee von Vampiren?«
»Ja, und die Werwölfe wollen sie auch noch anheuern.«
Der Kid sah geschockt aus. »Aber ich habe doch gestern alle verdammten Vampire umgelegt!«
»Offensichtlich nicht. Du hast die meisten Shades, Pigs und Dreads erwischt, aber es gibt immer noch ohne Ende Pandas und Black Plagues.«
»Ich hasse diese verdammten Pandas.«
Nun mischte sich Kacy ein, weil sie sich Unterstützung in Sachen Auge des Mondes erhoffte. »Kannst du uns denn helfen, Gaius das Auge abzunehmen?«
Der Kid runzelte die Stirn. »Woher zum Teufel hat die Mumie das Auge des Mondes?«
»Das haben sie Peto abgenommen«, sagte Dante.
»Dem Mönch?«
»Ja.«
»Und wo steckt der jetzt?«
»Den haben sie geköpft.«
»Gut«, stellte der Kid fest. »Der war sowieso ein Arsch.«
Kacy bohrte nach. »Kannst du uns denn nun helfen oder nicht?«
»Ich habe gerade eigene Probleme. Meine Freundin ist entweder schon tot oder wird es bald sein. Falls sie noch lebt, ist sie in der Casa de Ville.« Der Kid ging zur Fahrertür seines Wagens. »Und nach allem, was ihr mir erzählt habt, muss das eine beschissene Festung sein.«
Dante machte Platz, damit der Kid einsteigen konnte. »Ist schlimm, wenn jemand deine Freundin entführt hat, was?«
»Ja, sieht so aus.« Der Kid setze sich hinters Steuer und wollte die Tür schließen. Dante packte sie und hielt sie fest.
»Wart mal eine Sekunde«, sagte er. »Brauchst du vielleicht jemanden, der dir hilft, deine Freundin zu retten?«
»Nein.«
Kacy lehnte sich gegen das Auto. »Wir könnten dir wegen der Entführung helfen und du uns dabei, der Mumie das Auge abzunehmen.«
Der Kid musterte die beiden und dachte offenbar über den Vorschlag nach. »An das Auge kommt ihr nicht ran. Dieser Gaius wird euch nicht in seine Nähe lassen.«
»Dann müssen wir ihn wohl umbringen, was?«, fragte Dante.
»Viel Glück«, sagte der Kid und zog an der Fahrertür. Dante ließ jedoch nicht los, was dem Kid offensichtlich langsam auf die Nerven ging.
»Zieh!«, sagte Dante.
Der Kid zog an der Tür, aber sie bewegte sich nicht. Dante war jetzt stärker als er und schien nicht mal besonders viel Kraft aufwenden zu müssen.
»Siehst du«, sagte Dante. »Du brauchst uns genauso wie wir dich. Schon vergessen, wie du dank des Auges gestern Nacht wieder zu einem normalen Menschen geworden bist?«
»Lass die Tür los.«
»Ich bin jetzt stärker als du. Und Kacy wahrscheinlich auch. Wenn du deine Freundin befreien willst, wirst du Unterstützung benötigen. Und um Gaius zu erledigen, brauchen wir deine.«
Der Kid schien nicht gerade begeistert darüber zu sein, dass er auf einmal nicht mehr der harte Typ war, der allein mit allem fertigwurde. Aber er sah ein, dass es sinnlos war, und ließ die Tür los. »Steigt ein.«
Kacy ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern rannte um das Auto herum zur Beifahrerseite. »Ich sitz vorn!«
Der Kid sah Dante an. »Deine Freundin ist ziemlich klug, was?«
Kacy wartete geduldig und hielt Dante die Beifahrertür auf, damit er hinten einstieg. Schneeflocken setzten sich auf ihr Haar. Dante kam zu ihr herüber, kletterte in den Wagen, dann stieg auch Kacy ein und schloss die Tür.
Der Kid fuhr in die Mitte der vereisten Straße und gab Gas. Schnee und Hagel klatschten auf die Windschutzscheibe, was die Sicht stark einschränkte, und Kacy schnallte sich vorsichtshalber an.
Nach ein paar Minuten Fahrt erkundigte sie sich betont höflich: »Liegt die Casa de Ville nicht in der anderen Richtung?«
»Ja, aber wir müssen erst noch in eine Bar.«
»Warum?«
»Ich brauche einen Drink.«
♦ ZWEIUNDZWANZIG
Polizeiarbeit stellte sich als ziemlich anstrengend heraus. Sanchez hatte noch eine volle Stunde in Beth Lansburys Wohnung damit verbracht, einem anderen Polizisten zu erklären, was hier seiner Meinung nach geschehen war. Nämlich dass der Bourbon Kid diese ganzen Leute umgebracht hatte und geflohen war, als er selbst in der Wohnung auftauchte. Alle schienen von der Geschichte ziemlich beeindruckt zu sein. Sanchez freute sich schon darauf, in den Nachrichten als großer Held gefeiert zu werden. Es wurde Zeit, dass er die ihm gebührende Anerkennung für seinen Dienst an der Allgemeinheit erhielt.
Es war bereits früher Abend, als er
Weitere Kostenlose Bücher