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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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die Kälte seinem Denkvermögen immer heftiger zusetzte, schaute er sich im Kühlraum nach irgendetwas um, womit er dem Schloss zu Leiberücken könnte. Da das nützlichste Werkzeug, das er finden konnte, ein gefrorener Hähnchenschenkel war, war das Resultat unausweichlich.
    Obgleich er seinen langen Trenchcoat und ein Paar dicker Kampfstiefel trug, spürte er die Kälte immer deutlicher. Da die Zeit knapp wurde und die Kälte ihm bis auf die Knochen drang, beschloss er, noch einmal auf das Schloss zu schießen. Natürlich müsste er um einiges vorsichtiger zu Werke gehen, daher zog er sich ein Stück weiter zurück und suchte Deckung hinter einer der Regalreihen und feuerte aus größerer Distanz. Seine Hände zitterten vor Kälte, was seine Zielsicherheit erheblich beeinträchtigte. Daher musste er abermals den Kopf einziehen und Schutz suchen, während die Kugel als Querschläger kreuz und quer durch den Kühlraum sirrte. Diesmal erbrachte der Schuss jedoch ein positives Resultat, wenn es auch nicht so ausfiel, wie er es beabsichtigt hatte. Als er dachte, alle Möglichkeiten erschöpft zu haben, hörte er aus der Küche einen lauten Ruf.
    »Ist jemand da drin?«
    Angus rannte zur Tür und brüllte: »Jaaa. Helfen Sie mir! Ich bin in diesem verdammten Eisschrank eingeschlossen!«
    Der Klang von Schritten, die sich der Kühlraumtür näherten, war einer der willkommensten Laute, die er je gehört hatte. Ein leises Klicken folgte und die Tür wurde aufgezogen. Am ganzen Leib heftig zitternd, kam Angus herausgerannt. Auf der anderen Seite der Tür stand der junge dunkelhaarige Barkeeper, der ihm mit einem Winken angezeigt hatte, dass Sanchez in die Küche geflüchtet war. Er erschien zu gleichen Teilen entsetzt und verwirrt. Zuerst nahm Angus an, dass der Anblick seiner Pistole den jungen Mann erschreckt hatte, doch sein Gesicht war totenblass und er sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Angus warf einen Blick auf das Namensschild an seiner roten Weste.
    »Danke, äh – Donovan. Ich dachte schon, ich müsste da drin erfrieren«, sagte er zähneklappernd. Er begann sich die Eiskristalle von der Kleidung abzuklopfen, um mit etwas noch vielSchlimmerem als der Kälte konfrontiert zu werden. Hinter Donovan sprang die Tür zwischen der Bar und der Küche auf, und die abstoßende Gestalt eines bleichhäutigen männlichen Zombies erschien. Er trug zerfetzte Kleider und hatte kaum noch Haare, sondern nur einen bleichen, stinkenden Schädel, der zu seinem fleischlosen Gesicht und den roten Augen passte.
    »Sie sind überall, Mann!«, brüllte Donovan. Seine Stimme verriet, dass er zutiefst erschrocken war. »Sie töten jeden, an den sie herankommen. Wir müssen von hier verschwinden!«
    Der Zombie wiegte den Oberkörper hin und her, zischte sie an wie eine wütende Schlange und enthüllte dabei zwei Reihen fauliger schiefer Zähne. Dann begann er langsam auf sie zuzuschlurfen, wobei er Angus’ Pistole fixierte, als rechnete er jeden Moment mit einer Kugel.
    »Es ist okay«, sagte Angus und wischte den Raureif von seiner Pistole. »Ich habe einen Plan. Sehen Sie, die wagen sich nur an die Schwachen heran.«
    »Was tun wir denn jetzt?«, fragte Donovan. Seine Stimme drohte überzukippen, als ihn die nackte Angst hysterisch werden ließ.
    »Der Stärkste überlebt, mein Freund. Sie wollen nur eine leichte Beute. Eine Mahlzeit, die sich nicht wehrt.«
    »Und? Was zum Teufel sollen wir tun? Dem Monster einen Truthahnschenkel vorwerfen?«
    »Nee. Einen verletzten Barkeeper.«
    Donovan stutzte für einen Moment. Es war eine Reaktion, die sich sofort in Angst und dann in Verzweiflung verwandelte, als Angus die Pistole auf ihn richtete. Mit einer einzigen schnellen Bewegung zielte der Killer auf das Bein des Barkeepers und schoss ihm in den Oberschenkel.
    »Aaagh! SCHEISSE !« Donovan stürzte zu Boden und umklammerte seinen rechten Oberschenkel an der Stelle, wo die Kugel eingedrungen war. Blut quoll pulsierend aus der Wunde, sickerte in sein Hosenbein und zwischen den Fingern hindurch,während er versuchte, den Strom zu stoppen. Ein langes, leises Stöhnen drang aus seinem Mund, während er sich hin und her wiegte.
    Angus blickte auf ihn herab und zuckte die Achseln. »Tut mir leid, Mann. Wie ich sagte, nur der Stärkste überlebt.« Damit trat er zur Seite und schob sich hinter zwei stählerne Küchenwagen, damit der Zombie zu Donovan freie Bahn hatte. Die Kreatur nahm direkten Kurs auf den unglücklichen Barkeeper auf dem

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