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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Spitzbart. Er trug die gleiche Kleidung, wie der Kid sie häufig trug, dunkel und darüber einen Trenchcoat, der so geschnitten war, dass man darin Waffen verstecken konnte. Ihre Blicke trafen sich kurz, dann zwinkerte der Schütze ihm zu und verschwand im Hauptkorridor.
    Ehe der Kid die zusammengebrochene junge Frau erreichte, spürte er, wie der dritte Zombie ihm auf den Rücken sprang und seine knochigen grauen Arme um seinen Hals schlang. Diese Kreatur war dünn und hager und lediglich mit einer zerfledderten grauen Shorts bekleidet. Der Kid machte einen Schritt rückwärts zur Wand hinter ihm und schmetterte die Wirbelsäule seines Gegners dagegen, ehe er ihm ein Stück Fleisch aus dem Hals reißen konnte. Dann wirbelte er herum und rammte ihm die rechte Faust mitten ins Gesicht. Das Geräusch von brechenden Knochen ertönte und das Gesicht zerfiel regelrecht. Die Arme des Zombies sanken kraftlos herab. Er konnte sich nicht mehr verteidigen, daher schleuderte der Kid ihn durch den zerbröckelnden Korridor zu den beiden anderen Untoten. Sie waren gerade im Begriff, sich auf die Füße zu kämpfen. Als der dritte Zombie gegen sie prallte, sackten sie erneut auf dem Boden zusammen. Es gab leichtere Beute zu jagen als den Kid und sogar mit ihrem begrenzten Intellekt begriffen sie das sehr schnell. Er achtete nicht weiter auf sie, während sie sich in Richtung Konzertsaal durch den Korridor entfernten.
    Emily lag auf dem Rücken und rang keuchend und würgend nach Luft. Er eilte zu ihr hin. Ehe er sie erreichte, warf ein weiteres heftiges Erdbeben ihn gegen die Korridorwand. Er prallte davon ab und landete auf dem Bauch neben Emily. Sie starrte keuchend und mit weit aufgerissenen Augen zur Decke. Während der Kid sich auf den Knien aufrichtete, griff er nach ihrer rechten Hand. Offenbar steckte nicht mehr allzu viel Kraft in ihr, während ihr Leben verrann. Die Berührung seiner Hand schien sie aus einer beinahe hypnotischen Trance zu wecken, inder sie starr zur Decke geblickt hatte. Sie blinzelte, dann sah sie in die Augen des Kid. Ihre eigenen Augen begannen sich mit Tränen zu füllen, und sie würgte ein paar kaum verständliche Worte hervor, die bewirkten, dass mehr Blut aus ihrem Mund floss.
    »Ich will nach Hause.«
    Der Bourbon Kid presste seine freie Hand auf seinen Mund, während er spürte, wie sich in seiner Kehle ein dicker Kloß bildete. Sie erinnerte ihn so sehr an Beth, das Mädchen, das er geliebt und zehn Jahre zuvor verloren hatte. Die Ähnlichkeit war geradezu unheimlich. Die gleiche Kleidung, das gleiche freundliche, großzügige und betörend unschuldige Gesicht. Er betrachtete sie, während sie weitere Worte hervorhauchte.
    »Ich will nicht sterben.«
    »Ich weiß.« Obgleich seine Kehle sich verkrampfte, hatte seine Stimme ihren rauen Klang verloren.
    Ihre Zöpfe hatten sich aufgelöst und ihr Haar war völlig zerzaust. Der Kid wischte einige Strähnen aus ihren Augen und strich sie über die Stirn nach hinten. Obgleich sie sich für den Kid kalt anfühlte, schwitzte sie heftig und ihr Atem kam rasselnd und mühsam. Ihr Mund hatte sich mit Blut gefüllt und sie konnte es weder ausspucken noch hinunterschlucken.
    Tränen rannen über ihre Wangen. »Lass mich nicht hier liegen«, röchelte sie. »Ich will nicht alleine sterben.«
    »Es ist okay. Ich bleibe hier.«
    Es war anscheinend nicht der geeignete Moment, um sie daran zu erinnern, dass sie nur wenige Minuten davon entfernt waren, zusammen mit dem Hotel und allem und allen, die sich darin befanden, in die Hölle hinabzufahren. Für Emily hoffte er, dass sie gestorben wäre und ihre Seele ihren Körper verlassen hätte, ehe das geschah. Ihre Hand wurde rasend schnell kälter und ihr Griff, mit dem sie seine Hand umklammerte, immer schwächer. Das Einzige, das ihm in diesem Moment einfiel, war, ihre Hand noch fester zu drücken, als würde ihr das helfen, dieSchmerzen zu ignorieren, die in ihr tobten. Und sie wissen zu lassen, dass er bei ihr war. Er würde sie nicht im Stich lassen.
    Der Putz an der Decke bekam Risse und zerbröselte, als das gesamte Gebäude durchgeschüttelt wurde. Der Kid schaffte es, mit der freien Hand ein paar Trümmer abzuwehren, sodass sie nicht auf Emily fielen. Der dunkle Blutfleck von der Schusswunde breitete sich weiter auf der oberen Hälfte ihres Kleides aus, während das Blut aus ihrem Mundwinkel die weißen Ärmel rot färbte.
    Als die Spalte, die den Korridorboden durchzog, weiter aufklaffte, drohte Emilys

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