Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name
Erwähnung des Bourbon Kid?«
»Nein, Sir. Nichts. Noch nicht jedenfalls.«
PENG !
Beide Männer zuckten erschrocken zusammen und blickten zum Eingang, während sie ihre Pistolen zogen, bereit zum Schießen. Scraggs sprang aus seinem Stuhl, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten. Das war ein Gewehrschuss gewesen!
Draußen stand Officer Quaid nicht länger auf seinem Posten an der Tür. Seine Stimme war von der Straße her zu hören.
»Scheiße, er ist es!«, brüllte er. »Schießen Sie! Verdammt, schießen Sie!«
Es folgte eine Serie von Schüssen. Nach dem Klang zu urteilen waren es sieben oder acht Pistolen, die gleichzeitig abgeschossen wurden. Die Schießerei dauerte höchstens zehn Sekunden, dann herrschte Stille. Rockwell und Scraggs sahen einander nervös an.
»Es war nett, Sie gekannt zu haben, Captain«, sagte Scraggs schließlich, während er sich verzweifelt bemühte, den Griff seiner Pistole fest gepackt zu halten. Beim Schießtraining wurde einem nicht beigebracht, wie man mit kaltem Schweiß und zitternden Händen gleichzeitig umgehen musste.
»Noch sind wir nicht tot, Scrubbs. Behalten Sie die Nerven, Mann. Vielleicht überstehen wir diese Geschichte lebend.«
»Nein, Captain. Wir haben das Buch gesehen, Sir. Wir sind erledigt. Und ich heiße Scraggs, Sir.«
»Schnauze. Da kommt jemand.«
Beide Männer hielten ihre Waffen auf die Tür gerichtet in Erwartung dessen, was dort kommen mochte. Sie vernahmen Schritte, die sich langsam von draußen dem Eingang näherten. Die Spannung war unerträglich. Die Schritte kamen näher und näher, und ihre Zeigefinger spannten sich. Ein Schatten tauchte im Eingang auf, unmittelbar gefolgt von der wankenden, blutüberströmten Gestalt von Officer Quaid.
PENG !
Instinktiv hatte Scraggs abgedrückt, angetrieben von nichts als blinder Panik. Die Kugel traf Quaid mitten in der Brust. Der uniformierte Beamte blickte ein letztes Mal verzweifelt und überrascht zu dem Lieutenant auf, dann kippte er vornüber und blieb mit dem Gesicht nach unten reglos liegen.
»Warum zum Teufel haben Sie das getan?!«, brüllte Rockwell und drehte sich zu Scraggs um, aus dessen Pistole sich noch immer Rauch kräuselte. »Das war einer meiner besten Männer, gottverdammt!«
»Es … es tut mir leid, Sir. Ich dachte, er wäre jemand anderes. Ich bin in Panik geraten.«
»Scheiße! Geraten Sie gefälligst woanders in Panik, Sie dämliches Arschloch!«
Scraggs Gesichtsausdruck veränderte sich. Er schien sich mit einem Mal völlig zu entspannen, als hätte jeder Muskel zusammengepackt und wäre nach Hause gegangen.
»Zu spät«, sagte er leise.
Captain Rockwell blickte zurück zum Eingang. Dort stand der Mann mit dem Kapuzenmantel.
Bourbon Kid.
Er hielt eine abgesägte Schrotflinte in jeder Hand.
Eine, um den Captain zu töten, und eine, um den Lieutenant zu erledigen.
Einundsechzig
Dante und Kacy waren zum Santa Mondega County Motel zurückgerast. Der schwere Cadillac war durch die Straßen geschossen und mit quietschenden Reifen um Kurven gejagt. Lebendig aus Santa Mondega herauszukommen stand ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Kacy schätzte, dass ihnen höchstens zehn Minuten blieben, um ihre Kleidung zu wechseln und aus dem Motel auszuchecken, bevor die Polizei Sperren an den Hauptverkehrsstraßen in und aus der Stadt errichtete. Kacy konnte es kaum erwarten, dieser schrecklichen Stadt den Rücken zuzukehren und in die zivilisierte Welt zurückzuflüchten, bevor sie schließlich von allem Glück verlassen wurden.
Sie parkten den gelben Wagen vor ihrem Zimmer und eilten nach drinnen. Dante legte die Sicherungskette vor und schloss die Jalousien, nachdem er sich mit einem raschen Blick davon überzeugt hatte, dass noch keine Streifenwagen eingetroffen waren. Als er sich umdrehte, sah er, dass Kacys Clownskostüm bereits auf dem Fußboden lag. Sie kniete daneben und suchte unter dem Bett. Ihr hübscher Hintern ragte in die Höhe und wackelte verlockend, als sie versuchte, den Koffer voller Geld aus seinem Versteck zu ziehen. Ihre Scham wurde nur bedeckt von einem dünnen schwarzen Thong und einem dazu passenden Büstenhalter, die sie beide zu Dantes Freude bei besonderen Anlässen trug.
Als sie endlich den Koffer hervorgezerrt und zu Dante herumgeschleudert hatte, stellte sie fest, dass er wie erstarrt vor ihr stand und sie angaffte.
»Baby, jetzt ist nicht die Zeit dazu«, bellte sie. »Zieh die verdammten Klamotten aus und mach, dass du in etwas
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