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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Dieser Drink ging aufs Haus«, sagte der Barmann.
    Jensen öffnete seine Geldbörse trotzdem und zog eine kleine rote Visitenkarte hervor.
    »Hier, nehmen Sie die. Meine Mobilnummer steht dort. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen irgendwas einfällt, irgendwas Wichtiges, Sie wissen schon … über Bourbon Kid.« Er legte die Karte auf den Rand des halb leer getrunkenen Whiskyglases. Sanchez nahm sie an sich und schob sie in seine Gesäßtasche.
    »Sicher, geht klar, Detective. Ich denk dran.«
    »Tun Sie das. Und nehmen Sie es nicht so tragisch, Sanchez.«
    Jensen ging zur Tür und stolperte ein weiteres Mal über den toten Elvis-Imitator. Er blickte sich um, um zu sehen, ob Sanchez es bemerkt hatte. Offensichtlich hatte er, denn er schüttelte den Kopf. Jensen lächelte ihn mit zusammengebissenen Zähnen an. Wie peinlich! Sanchez musste denken, dass er eine schwarze Ausgabe von Inspector Clouseau war.
    Doch Sanchez dachte etwas ganz anderes. Der unbeholfene Detective tat ihm irgendwie leid, und er beschloss, ihm ein Versöhnungsangebot zu machen.
    »Hey, Detective, da fällt mir was ein!«, rief er Jensen hinterher. »Der Typ in den Terminator-Klamotten. Er fährt einen gelben Cadillac.«
    Miles Jensen blieb wie angewurzelt stehen.
    »Im Ernst?«, fragte er. »Einen gelben Cadillac?«
    »Genau.«
    »Scheiße. Wenn Somers das hört!«, sagte Jensen und lachte vor sich hin.
    »Was ist denn daran so gottverdammt lustig?«, fragte Sanchez.
    »Eigentlich überhaupt nichts«, antwortete Jensen. »Es ist nur, dass Somers’ gelber Cadillac gestern Nacht geklaut wurde. Er war außer sich vor Wut, Mann! Sie hätten ihn sehen sollen.«
    Sanchez stand nachdenklich hinter seinem Tresen, als der Detective die Bar verließ und zu seinem Wagen ging. Somers war der Besitzer des gelben Cadillac? Was hatte das zu bedeuten? War Somers etwa der Mörder von Thomas und Audrey? Falls ja, bedeutete das, dass er auch Elvis getötet hatte?
    Bevor er den Gedanken gründlich durchdenken konnte, bemerkte er in den Augenwinkeln eine Bewegung. Dann hörte er ein Husten. Es war Jessica. Er rannte hinter dem Tresen hervor und beugte sich über sie. Hastig zerrte er das Handtuch von ihrem Gesicht. Sie atmete wieder . Sie war noch am Leben, wenngleich ihr Leben an einem seidenen Faden hing. Das Fleisch schien in ihr Gesicht zurückgekehrt zu sein, als würde sie sich regenerieren . Das war ein Wunder, ohne Frage! Er hatte erst vor wenigen Minuten ihren Puls überprüft, und sie war tot gewesen. Dann hatte der alte Bulle, dieser Somers, sie noch einmal überprüft, und war zum gleichen Ergebnis gelangt. Und nun schien sie plötzlich wieder am Leben zu sein! Verdammt! Sanchez vergaß jede Vorsicht. Er wusste nur, dass er es war, der sich um sie kümmern musste. Es war ein Zeichen. Ein Zeichen von Gott. Sie waren dazu bestimmt, zusammen zu sein. Und diesmal würde er sie höchstpersönlich wieder gesund pflegen.
    Als er ihre schlaffe Gestalt hochhob und in sein Hinterzimmer trug, hörte er draußen auf der Straße die Sirenen der Krankenwagen. Er würde sie wieder einmal verstecken müssen, genau wie beim letzten Mal. Er konnte niemandem vertrauen. Wenn sich herumsprach, dass sie noch am Leben war, würde der Bourbon Kid erneut zurückkommen. Es würde vielleicht wieder fünf Jahre dauern, vielleicht noch länger diesmal, vielleicht auch nicht, wer konnte das schon wissen? Doch Sanchez würde sie gesund pflegen.
    Und diesmal … diesmal würde sie ihm vielleicht dankbar sein.

Sechzig
    Captain Rockwell stieg die Stufen zum Haus der Mystischen Lady hinauf und fand Lieutenant Scraggs hinter einem Tisch in einem Stuhl gleich neben dem mit dem enthaupteten Leichnam der alten Frau. Der Lieutenant blätterte durch die Seiten eines schweren alten Folianten und erschrak furchtbar, als er den Captain eintreten sah.
    »Gottverdammt, Scrubbs, habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie nichts anrühren sollen?«, knurrte Captain Rockwell aufgebracht.
    »Doch, das haben Sie, Sir. Aber das hier müssen Sie sich ansehen! Dieses Buch erklärt alles!«
    »Das sollte es auch verdammt noch mal!«
    Scraggs blätterte ein paar Seiten zurück und drehte das offene Buch zu Rockwell, der sich dem Tisch näherte, während er seinen Untergebenen die ganze Zeit eisig anstarrte, um ihn wissen zu lassen, wie ungehalten er über die Missachtung seiner Befehle war.
    »Schön. Und was genau soll ich mir ansehen?«, raunzte er.
    Scraggs deutete auf die linke Seite. Auf ihr war eine farbige

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