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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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schwer zu finden waren. Nicht so Marcus. Er zog Brünette jederzeit vor.
    »Ich bin in zehn Minuten wieder fertig, Mister … Jefe. Sie werden mich kaum bemerken, ehrlich«, sagte sie mit einem frechen Grinsen und etwas, das beinahe wie ein Zwinkern aussah.
    »Hören Sie, Kacy, Sie müssen nicht glauben, dass Sie hetzen müssen. Lassen Sie sich ruhig Zeit. Warum bleiben Sie nicht ein wenig, und wir nehmen zusammen einen Drink?«
    Das Zimmermädchen kicherte. Es war ein hohes Kichern – ein sicheres Zeichen, dass sie auf Marcus stand. Er konnte so etwas sehen. Die berühmte Intuition der Diebe.
    »Nun ja, ich würde ja gerne, aber ich darf mich nicht mit den Gästen im Hotel anfreunden.«
    »Dann gehen wir eben aus, Baby«, sagte Marcus und zwinkerte ihr obszön zu.
    Kacy errötete für einen Sekundenbruchteil, doch sie genoss offensichtlich die Aufmerksamkeit, denn sie fuhr mit dem linken Zeigefinger um die Lippen und leckte daran, als wollte sie Marcus necken.
    »Sie meinen ausgehen, wie bei einer richtigen Verabredung?«, fragte sie.
    »Sicher. Warum nicht?«
    Sie dachte einige Sekunden über das Angebot nach, dann nickte sie.
    »Okay. Ich hab in fünfzehn Minuten frei. Warum duschen Sie nicht schnell, während ich hier aufräume, und dann treffen wir uns in einer halben Stunde unten in der Halle?«
    In diesem Moment wurde Marcus erneut bewusst, wie schlimm er stank. Es war definitiv ein guter Zeitpunkt für eine Dusche.
    »Sicher … Kacy«, sagte er und grinste anzüglich.
    Er eilte ins Badezimmer und streifte noch auf dem Weg sein weißes Netzhemd ab. Kacy kicherte ihm hinterher, dann ging sie zum Bett, um das Laken und die Bezüge zu wechseln.
    »Soll ich den Fernseher laufen lassen, während Sie unter der Dusche stehen, Mister Jefe?«,
    »Mach, wozu du Lust hast, Baby. Mach, wozu du Lust hast!«, rief er, während er sich weiter auszog und die Dusche anstellte. Das sieht aus, als könnte es ein verdammt guter Tag werden , dachte Marcus bei sich. Vielleicht brachte ihm der blaue Stein Glück. Oder vielleicht war es auch nur das dicke Bündel Banknoten, das er Jefe abgenommen hatte. Schließlich gibt es nichts Besseres als ein kleines Vermögen, um beim anderen Geschlecht attraktiv zu erscheinen.
    Er hatte seine schwarze Lederhose abgestreift – die Waffe war dabei auf die Badematte gefallen, und er hatte sie mit dem Fuß beiseitegeschoben – und wollte gerade unter die Dusche steigen, als ihm einfiel, dass er seine Geldbörse (es war inzwischen seine Geldbörse, oder nicht?) auf dem Nachttisch neben dem Bett hatte liegen lassen. Alarmglocken schrillten in seinem Kopf. Sollte er diesem Mädchen vertrauen, einer Frau, die er gerade erst kennengelernt hatte? Einen Moment später bekam er seine Antwort – ein mitfühlendes »Ja« –, als sich die Badezimmertür öffnete und sie mit der Geldbörse in der ausgestreckten Hand vor ihm stand.
    »Sie sollten Ihr Geld nicht einfach so herumliegen lassen, wissen Sie, Mister? Jemand könnte versuchen es zu stehlen, und das wollen wir doch nicht, wo Sie mich zum Essen eingeladen haben und alles, oder?«, sagte sie und blickte ihn von oben bis unten an. Marcus war nackt und sich dieser Tatsache sehr bewusst. Doch er war auch ein Mann, der es genoss, den Frauen seinen Körper zu zeigen, insbesondere dann, wenn sie es nicht erwarteten. Dem Ausdruck in ihrem Gesicht entnahm Marcus, dass Kacy gleichzeitig schockiert und angenehm überrascht war angesichts dessen, was sie sah. Er zwinkerte ihr erneut zu, und diesmal war es ein langsames, verlockendes Zwinkern.
    »Leg es einfach irgendwo an die Seite, Baby. Ich bin schneller fertig mit Duschen, als du zu träumen wagst.«
    Kacy lächelte ihn an, legte die Geldbörse neben die Wanne und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
    »Hey, wow! Ist das etwa B. J. und der Bär ? Ich liebe diese Serie!«, rief sie aufgeregt von draußen.
    Es würde ein großartiger Tag werden. Ein großartiger Tag für Marcus das Wiesel. Soweit es ihn betraf, hatte er wohl eine Glückssträhne erwischt, die vielleicht nie wieder endete. Ein intelligenterer Mann hätte vielleicht anders reagiert. Mit extremer Vorsicht beispielsweise, und misstrauisch gegenüber jedermann, dem er nach einer Nacht wie der vorangegangenen begegnete. Tatsächlich hätte ein intelligenterer Mann mit Sicherheit längst die Stadt verlassen.
    Und sich geschworen, niemals wieder zurückzukehren.

Zwölf
    Als Jensen wieder im Gebäude des Hauptquartiers eintraf, saß Somers

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