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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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meinte, stellte er die eine Frage, die Jensen gefürchtet hatte.
    »Detective, verraten Sie mir eines … warum in drei Teufels Namen schickt die Regierung, nachdem sie all die Jahre so getan hat, als existierte Santa Mondega gar nicht, einen Chief Detective Inspector für Übernatürliche Ermittlungen hierher? In Santa Mondega hat es in den letzten hundert Jahren sicher mehr Morde gegeben als an irgendeinem anderen Ort der Welt, und bis jetzt hat sich nie jemand um uns gekümmert. Wir mussten uns allein mit diesem Problem herumschlagen. Warum also jetzt? Und warum nur ein einziger Mann? Liegt es daran, dass die Informationen der Regierung so geheim sind, dass sie sie nicht mehr als einem Mann anvertrauen wollen?«
    Jensen rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Somers war eindeutig ein besserer Ermittler, als man ihn glauben gemacht oder er selbst im ersten Moment angenommen hatte.
    »Kommen Sie, Detective Jensen«, fuhr Somers fort. »Ich möchte wissen, was Sie mir vorenthalten. Die Regierung hat Sie mit speziellen Informationen über den Fall ausgestattet. Den Fall, mit dem ich die letzten fünf Jahre verbracht habe, fünf Jahre meines Lebens. Was wissen Sie? Was zur Hölle hat dieser Fall mit dem Übernatürlichen zu tun?«
    Jensen hob abwehrend die Hände.
    »Okay, Somers, schon gut. Ich rede mit Ihnen. Aber was ich Ihnen jetzt sagen werde, wird diesen Raum nicht verlassen, ist das klar? «

Dreizehn
    Nachdem Marcus das Wiesel gut fünfzehn Minuten lang geduscht hatte, verbrachte er noch einige Minuten länger im Bad, in denen er sich abtrocknete und mit dem kostenlosen Puder einpuderte, den das Hotel seinen Gästen zur Verfügung stellte. Er hatte keine sauberen Sachen bei sich, also schlüpfte er wieder in seine locker sitzende schwarze Lederhose vom Vortag. Das war nicht ungewöhnlich für Marcus, auch wenn die Hose nach Bier und Zigaretten stank. Während er den Hosenstall zuknöpfte, hörte er Kacy, die auf dem Weg nach draußen die Zimmertür hinter sich schloss. Noch fünfzehn Minuten, und er würde sie wiedersehen – falls sie Wort hielt. Und er hatte das starke Gefühl, dass sie Wort halten würde.
    Er wanderte zurück ins Schlafzimmer, um ihre Arbeit zu begutachten. Sie hatte das Bett makellos bezogen, und alles im Zimmer roch frischer. Marcus überlegte noch, ob er genügend Zeit hatte, um rasch nach draußen zu gehen und ein neues Hemd zu kaufen, als es ein weiteres Mal an der Tür klopfte. Vielleicht hatte sie etwas vergessen und war noch einmal zurückgekommen?
    »Die Tür ist offen!«, rief er.
    Eine Pause, dann ein erneutes Klopfen. Ziemlich energisch diesmal. Marcus spürte, wie ihm unvermittelt ein kalter Schauer über den Rücken lief. Konnte es sein, dass jemand anders vor der Tür stand und klopfte? Nicht Kacy? Ein Mann vielleicht? Jefe? Kacy hatte bestimmt einen Universalschlüssel, mit dem sie sich Einlass verschaffen konnte. Oder nicht?
    »Kacy?«, rief er. »Bist du das?«
    Keine Antwort.
    Ein weiterer kalter Schauer überkam ihn, und er zitterte leicht. Konnte es tatsächlich Jefe sein? Konnte er ihn so schnell aufgespürt haben? Und … wohin hatte er noch mal seine Pistole befördert, ehe er in die Dusche gestiegen war?
    »Einen Moment! Ich komme gleich!«, rief er in dem Versuch, sich Zeit zu erkaufen.
    Er blickte sich hektisch im Wohnraum um auf der Suche nach der Waffe und spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Die Pistole war nirgendwo zu sehen, also rannte er ins Badezimmer. Innerhalb einer halben Sekunde hatte er den ganzen Raum abgesucht. Wo war diese verfluchte Kanone? Verdammt! Sie war auch nicht im Badezimmer. Wo zum Teufel hatte er sie hingelegt? Er drehte sich um, rannte zurück ins Schlafzimmer. Unter dem Kopfkissen? Musste wohl. Er rannte zum Bett, riss die Kissen hoch und … Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt! Auch da nicht. Er musste wohl oder übel zur Tür und öffnen.
    Warum hatte er überhaupt geantwortet? Hätte er den Mund gehalten, hätte der Besucher angenommen, dass Marcus nicht da war. Ein Blick durch den Türspion, um nachzusehen, wer es war, konnte sicher nicht schaden – vielleicht war es ja nur der Zimmerservice. Doch es blieb eine Tatsache, dass er seine Pistole nicht finden konnte, und diese Tatsache machte ihn extrem nervös.
    Es war einer der ältesten Killertricks, an die Tür zu klopfen und zu warten, bis sich die Zielperson von der anderen Seite näherte, um dann durch den Türspion zu feuern, sobald der Bewohner

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