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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Ordnung.«
    Vielleicht war es eine dumme Frage gewesen, doch Jensen konnte schließlich nicht wissen, wie gründlich die Polizei von Santa Mondega bei ihren Befragungen zu Werke ging, und er würde bestimmt nicht darauf vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hatte. Er sah Somers an, der ihn fragte: »Wollen Sie Sanchez selbst vernehmen?«
    Er konnte vermutlich sehen, dass der frisch nach Santa Mondega versetzte Detective darauf brannte, die Aussage von Sanchez Garcia zu verifizieren. Offensichtlich ging es ihm nicht anders. Jensen hatte das Gefühl, dass er gerade anfing, sich ein wenig Respekt bei seinem älteren Partner zu verdienen. Auch er war Polizist mit Leib und Seele, und Somers fing an, das zu schätzen.
    »Möchten Sie mitkommen?«, fragte Jensen.
    »Nein, machen Sie das alleine. Ich bleibe hier bei den Jungs von der Spurensicherung und sehe, was es sonst noch herauszufinden gibt … Sie wissen schon, darauf achten, dass nichts übersehen wird und so.«
    Es war offensichtlich, dass die forensischen Experten sich mächtig über diesen Kommentar ärgerten. Einige von ihnen warfen wütende Blicke zu Somers. Es machte ihm selbstverständlich nicht das Geringste aus, im Gegenteil. Er genoss es, sie auf die Palme zu bringen.
    »Oh, und Jensen – Sie werden es wahrscheinlich herausfinden, aber ich sage es Ihnen trotzdem. Sanchez wird das Blaue vom Himmel herunterlügen, wenn Sie ihn fragen. Er ist niemand, der ohne Zwang mit der Polizei kooperiert. Wenn ich mich nicht völlig in ihm irre, hat er wahrscheinlich bereits einen Killer mit der Suche nach dem Mörder oder den Mördern seines Bruders beauftragt. Also glauben Sie nicht alles, was er Ihnen erzählt. Höchstens fünfzig Prozent sind wahr.«
    Somers blieb im Haus, um die Jungs von der Spurensicherung zu ärgern, während Jensen nach draußen ging. Es war eine Erleichterung, den Gestank hinter sich zu lassen und frische Luft zu atmen. Für eine Minute stand er auf der Veranda und pumpte sich die Lungen damit voll.
    Der Krankenwagen war rückwärts an die Veranda herangefahren, und zwei der Sanitäter hoben eine Trage ins Heck des Fahrzeugs. Der größere der beiden Leichensäcke war bereits eingeladen, und nun packten sie die Leiche von Audrey dazu. Ein Träger ging gebückt rückwärts in den Wagen, während der andere sich abmühte, sein Ende der Bahre hochzuhalten. Er blockierte Jensens Weg hinunter in den Hof, und der Detective wartete geduldig, bis die Trage eingeladen war, bevor er dem Sanitäter auf die Schulter tippte.
    »Ich muss zu einem Burschen namens Sanchez Garcia in der Tapioca Bar . Wissen Sie, wo ich diese Bar finde?«, fragte er.
    »Sicher. Wir kommen dran vorbei auf dem Weg zum Leichenschauhaus«, antwortete der Mann zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, während er half, die Trage an ihren Platz zu schieben. »Sie können uns einfach hinterherfahren, wenn Sie wollen.«
    »Danke, mach ich.« Jensen zog eine Zwanzig-Dollar-Note aus der Tasche und hielt sie dem Sanitäter vor die Nase. »Noch eine letzte Frage. Wenn Sanchez das Gesetz in die eigene Hand nehmen würde, wen würde er mit größter Wahrscheinlichkeit beauftragen, die Drecksarbeit für ihn zu erledigen?«
    Der Sanitäter starrte eine Sekunde auf die Banknote, während er überlegte, ob er sie nehmen sollte oder nicht. Es dauerte nicht lange. Er packte den Schein und steckte ihn in seine Brusttasche.
    »Der einzige Mann, dem Sanchez vertrauen würde, ist der King«, sagte er.
    »Der King?«
    »Jepp. Elvis, Mann. Der King lebt, wussten Sie das nicht?«
    »Scheinbar nicht.«

Elf
    Marcus das Wiesel litt immer noch unter Kopfschmerzen. Da die Alternative – keinen weiteren Alkohol zu trinken – aber ungleich schlimmer war, trank er munter weiter, bis das Schlimmste vorbei war. Er war am Abend zuvor auf die Füße gefallen. Jefe auszunehmen war viel einfacher gewesen als zunächst angenommen. Der Kopfgeldjäger hatte wie ein Baby geschlafen, während Marcus ihn von oben bis unten ausgeplündert hatte. Natürlich war es hilfreich gewesen, ihm eine Ladung K.o.-Tropfen in den Drink zu schütten. Normalerweise hätte er nichts von seinem kostbaren Rohypnol auf jemanden verschwendet, mit dem er keinen Sex beabsichtigte, doch Jefe hatte diesen wunderschönen blauen Stein an der Kette um den Hals getragen. Er hatte ihn zwar ziemlich gut verborgen, doch je betrunkener er geworden war, desto häufiger war der Klunker sichtbar geworden. Zumindest für Leute, die auf derartige

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