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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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beschmutzten Aufzug und fuhren nach oben ins Erdgeschoss. Dante konnte es kaum noch abwarten, bis er zurück bei Kacy war. Sie brauchte ihn, und er musste so schnell wie möglich zu der Frau, die er über alles liebte.
    Und die, so wie die Dinge gegenwärtig standen, wahrscheinlich die einzige nicht geistesgestörte Person war, die er kannte.

Vierundfünfzig
    Sanchez war ziemlich fertig, selbst nach seinen üblichen Standards. Es war ein völlig beschissener Tag gewesen, angesichts des wiederaufgetauchten Bourbon Kid und des weiten Wegs quer durch die Stadt zur Bücherei. Doch jetzt, nachdem er die Tapioca Bar aufgeräumt und das Blut von den Wänden gewaschen und Sally nach Hause geschickt hatte, waren tatsächlich vier gottverdammte Gäste in den Laden marschiert.
    Der pummelige Barmann war nicht in der Stimmung, noch jemanden zu bedienen, doch er hatte auch nicht gewollt, dass Sally noch länger herumhing, für den Fall, dass Cops in seinem Laden auftauchten. Überflüssig, dass sie irgendwelche Aussagen machte und ihn am Ende noch in Schwierigkeiten brachte. Natürlich war nicht ein einziger Cop aufgetaucht, um eine Aussage aufzunehmen oder einen Fingerabdruck zu sichern. Was Sanchez jedoch am meisten von allem ärgerte, war die Tatsache, dass er sich nach Stille und Ruhe sehnte, so dass er einen genaueren Blick in das Buch des Todes werfen konnte. Insbesondere wollte er sich die Namen ansehen, die unter dem Datum des nächsten Tages eingetragen waren.
    Doch stattdessen stand er nun hier in seiner (wieder sauberen) Bar, und vier Gäste hatten auf Hockern vor der Theke Platz genommen. Nicht die gewöhnlichen harten Typen, die normalerweise in der Gegend verkehrten. Sondern richtig harte Typen von der Sorte, wie man sie beim Militär antrifft. Sanchez erkannte es an ihrer Art, gleich vom ersten Moment an, an dem sie seinen Laden betraten. Sie bewegten sich auf eine bestimmte Weise, und sie hatten ein Verhalten, das die meisten anderen Gäste eingeschüchtert hätte, hätte es welche gegeben. Ihre Gegenwart reichte jedenfalls aus, um sicherzustellen, dass Sanchez das Buch des Todes hübsch unter dem Tresen versteckt ließ.
    Beim Betreten der Tapioca Bar hatten die vier sich merkwürdig verhalten. Einer der Männer war geradewegs zur Theke gegangen, während die anderen drei zurückgeblieben waren, um in den dunkleren Ecken und Nischen der Bar ganz unverhohlen nach potenziellen Gefahren zu suchen, die in den Schatten lauerten.
    Sanchez erkannte einen von ihnen als einen ehemaligen Bewohner von Santa Mondega, obwohl der Bursche die Stadt als viel jüngerer Mann verlassen hatte. Sein Name lautete Bull, und er war der Anführer der vier. Der Truppe, die sich Shadow Company nannte, was Sanchez allerdings nicht wusste. Es handelte sich um hochdekorierte Spezialisten, die auf geheime Operationen hinter den feindlichen Linien spezialisiert waren. Während ihrer wohlverdienten Freizeit jedoch standen sie für jeden Job zur Verfügung, der genügend Geld einbrachte. Alle vier waren sich gegenüber uneingeschränkt loyal, und es war diese Loyalität, die sie in erster Linie nach Santa Mondega geführt hatte.
    Sie hatten eine Mission zu erledigen.
    Eine unbezahlte Mission. Eine Rachemission, auf die Bull schon seit vielen Jahren wartete.
    Und heute Nacht war die Nacht.
    Die vier waren in identische Kampfmonturen gehüllt, schwarze Jacken und Hosen, braune Gürtel, schwarze, eng sitzende T‑Shirts, Sonnenbrillen mit sehr dunklen Gläsern und schwarze Army-Assault-Boots. Was sie voneinander unterschied, waren die unterschiedlichen Stile oberhalb des T-Shirt-Kragens. Bull trug das pechschwarze Haar in einem militärisch kurzen Flattop. Er saß am Ende der Theke und kaute auf einer dicken kubanischen Zigarre.
    Zu seiner Rechten saß der entschieden exzentrische Silvinho. Sein Kopf war größtenteils kahl geschoren bis auf einen zehn Zentimeter langen Irokesenschnitt, der sich von der Stirn bis in den Nacken mitten über den Kopf zog. Außerdem hatte er ein charakteristisches tränenförmiges Tattoo unter dem linken Auge sowie einen dünnen goldenen Ring durch das rechte Nasenloch.
    Der Mann neben ihm war Razor, dessen kurzer Bürstenschnitt von einer Narbe aufgepeppt wurde, die sich von einer Stelle dicht über dem rechten Auge quer über sein Gesicht zog, über die Nase bis hinunter zum linken Mundwinkel. Die Narbe stammte von einer Auseinandersetzung, die viele Jahre zurücklag, einem Kampf auf Leben und Tod mit einem

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