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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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an der Freude, sondern diesmal auch aus persönlichen Gründen mordete, was das Zeug hielt. Santa Mondegas meistgesuchter Killer trug wieder seinen dunklen Umhang. Die Kapuze lag über seinen Schultern, so dass ausnahmsweise einmal jeder sein blutiges Gesicht und die Haare sehen konnte. Dante und Peto in ihren mit Kot und Blut besudelten Polizeiuniformen sahen nicht viel besser aus.
    Der schwarze V8 Interceptor stand immer noch da, wo der Bourbon Kid ihn geparkt hatte – fünfzig Meter vor dem Hauptquartier. Die dunklen Straßen lagen verlassen, zum einen Teil, weil niemand draußen herumlaufen wollte, solange das Risiko bestand, aus keinem besonderen Grund niedergeschossen zu werden, und zum anderen Teil, weil der Regen immer stärker wurde. Mehrere Körbe voller Blumen vor einem Floristenladen auf der anderen Straßenseite schwankten heftig im Wind, und ein Teil der Pflanzen und des Erdreichs waren bereits auf der Straße gelandet und verschwanden auf dem gleichen Weg wie die alten Zeitungen und Verpackungen und sonstigen Abfälle, vom Winde verweht über Bürgersteige und Fahrbahn in Richtung Stadtmitte. Von Zeit zu Zeit erschien am Himmel der volle blaue Mond zwischen den rasenden Regenwolken am Himmel, doch selbst dann regnete es ohne Unterlass weiter, so heftig wie eh und je.
    Die drei näherten sich in ziemlich düsterer Stimmung dem Wagen, während jeder von ihnen über die grausamen Dinge nachdachte, die sich eben ereignet hatten. Peto war der Erste, der die Stimmung durchbrach. »Hey, Déjà-Vu oder wie du dich auch sonst immer nennst, du könntest den Stein ruhig jetzt schon benutzen, meinst du nicht?«, brüllte er über den Lärm des Windes hinweg. »Der Mond ist draußen, also mach es besser jetzt gleich, bevor er für den Rest der Nacht hinter den Wolken verschwindet und nicht wiederauftaucht«, schlug er vor, als der Bourbon Kid gerade im Begriff stand, die Fahrertür zu öffnen.
    Der Bourbon Kid zögerte. Seine Hand juckte danach, den Griff zu packen und die Tür zu öffnen. Nach einer Sekunde jedoch entspannte er sich wieder und nahm die Hand weg. »Ja, sicher. Du hast recht. Scheiße. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt.«
    »Sehr gut. Aber hör zu – du kriegst ihn nur, wenn ich dafür diesmal vorne sitzen darf.«
    »Abgemacht.«
    Dante war um den Wagen herum zur Beifahrertür gegangen, doch als er nun hörte, dass er nach hinten musste, hob er den Kopf und sah Peto an, der ungerührt am Straßenrand stehen geblieben war. »Wie alt bist du eigentlich?«, wollte er wissen. »Acht?«
    »Hey, es ist total eng dahinten in diesem Ding. Hier ist kaum Platz für einen Hund, geschweige denn einen ausgewachsenen Mann.«
    Dante schüttelte den Kopf. »Du große dicke Pussy.«
    »Richtig«, grinste Peto. »Aber ich bin die große dicke Pussy, die vorne sitzt.«
    Der Bourbon Kid musterte Peto von oben bis unten. »Du bist eine Pussy?«
    »Nein.«
    »Warum hast du dann gesagt, du wärst eine?«
    Peto war erschüttert. Die Gesellschaft zweier Trottel wurde zunehmend unerträglicher. »Willst du jetzt das Auge des Mondes oder nicht?«, schnappte er.
    Der Kid zuckte die Schultern. »Sicher. Gib mal her.«
    Peto hob die silberne Kette über den Kopf, und der blaue Stein tauchte unter dem Uniformhemd auf. Sobald er im Freien war, fing er von innen heraus an zu leuchten, als wäre eine Flamme entzündet worden. Der Bourbon Kid trat zu Peto und streckte die Hand nach dem Auge des Mondes aus. Der ehemalige Mönch gab ihm den Stein an der silbernen Kette ohne merkliches Zögern.
    »Du weißt, wie es funktioniert?«
    Der Bourbon Kid starrte ihn fragend an. »Was? Willst du wissen, ob ich weiß, wie man ein beschissenes Halsband anlegt oder was?«
    »Nein«, seufzte der Mönch. »Hier. Warte. Stell dich mitten auf die Straße und halt den Stein hoch, so dass er direkte Sicht zum Mond hat. Um die Spuren von Vampirblut loszuwerden, die du noch in dir hast, musst du den Stein auf den blauen Mond richten.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte der Bourbon Kid misstrauisch und ließ durchblicken, dass er die Worte Petos bezweifelte.
    »Es sind die Lehren der Alten und Weisen. Ich habe es nicht ausprobiert, wie du dir denken kannst, aber vor vielen Jahrhunderten hat ein Typ namens Rameses Gaius – diese Mumie, von der ich dir erzählt habe – verschiedene Dinge herausgefunden, zu denen dieser Stein fähig ist. Viele davon sind abhängig vom jeweiligen Status des Mondes. Wenn du dein Blut reinigen und ein normaler

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