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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Mein Bruder, der war auch so ein Unschuldiger. Und es gibt nur eine beschränkte Zahl von Möglichkeiten, wie man einen Unschuldigen innerhalb von fünf Minuten und fünfundzwanzig Sekunden zu Tode foltern kann. Komm, wir gehen sie gemeinsam durch. Wenn wir über eine stolpern, die dir von der Ermordung meines Bruders bekannt erscheint, dann schrei einfach, okay?«

Dreiundfünfzig
    Dante musste viele Male den Kopf abwenden, während der Bourbon Kid den korrupten Vampir-Cop Randy Benson folterte und schließlich tötete. Kein Zweifel, es war eine grausame, erbarmungslose, widerliche, brutale Geschichte, und das ist noch gelinde ausgedrückt.
    Dante und Peto hatten ursprünglich gehofft, nicht zu sehr in diese Geschichte verwickelt zu werden, doch nachdem der Kid das Bajonett benutzt hatte, um Benson eine seiner Hände am Handgelenk abzuhacken, wurde ihre Mitwirkung quasi essenziell. Sie mussten die Anweisungen des Bourbon Kid befolgen und Benson auf dem Rücken liegend festhalten, während der Kid seine Rache verübte. Angefangen hatte er damit, dass er dem schreienden Benson mit einem kleinen Messer die Augenlider entfernt hatte, zweifellos um auf diese Weise sicherzustellen, dass Benson gezwungen war, alles mit anzusehen, was hernach mit ihm geschah. Von Anfang an war Blut in Strömen gespritzt, und Dante hatte den Kopf zur Seite gedreht, als die Klinge als Nächstes dazu benutzt worden war, Bensons Lippen abzutrennen. Er hatte gelegentlich wieder hingesehen, wenn sich der Tonfall von Bensons Schreien geändert hatte, doch er hatte sicher die Hälfte des Geschehens versäumt. Der Bourbon Kid hatte dem Vampir die Brustwarzen abgeschnitten, doch das Schlimmste war gewesen, als Dante zusehen musste, wie der Kid dem unglückseligen Benson die Fingernägel der verbliebenen Hand ausriss, indem er eine Klinge unter sie schob. Der Nabel kam als Nächstes an die Reihe. Zu diesem Zeitpunkt war bereits offensichtlich, dass die Aufmerksamkeit des Kid nach unten wanderte, unterhalb von Bensons Gürtellinie. Die grausigen Schreie des Opfers sorgten dafür, dass sowohl Dante als auch Peto von diesem Moment an die Augen abgewandt hielten.
    Dante wusste zwar, dass Benson ein Vampir und abgrundtief böse war und alles, aber was auch immer er dem Bruder des Bourbon Kid angetan hatte, rechtfertigte wohl kaum die Art von widerlichen, gemeinen Bestrafungen, denen er unterworfen wurde. Oder doch? Dante mochte den Bourbon Kid – insofern man jemanden mögen kann, der imstande ist, einen jederzeit und ohne jeden Grund zu töten, und wahrscheinlich eine ganze Menge Leute umgebracht hat, die den Tod nicht verdient hatten. Leute mit Familien. Doch er wurde zunehmend begierig, das alles hinter sich zu lassen und Kacy aus den Händen des Secret Service zu befreien. Er hasste den Gedanken, sie allein bei Swann und Valdez zurückzulassen. Insbesondere Swann machte ihn nervös. Der Gedanke, was dieser Dreckskerl mit ihr machte, während Dante ihre dreckige Arbeit erledigte. Sie am Abend vorher zum Essen auszuführen und betrunken zu machen war wahrscheinlich nur der erste Schritt eines niederträchtigen Plans gewesen, Kacy zu verführen. Wenigstens, so sagte sich Dante hoffnungsvoll, konnte es jetzt nicht mehr lange dauern, bevor er mit der Kavallerie auftauchte und Kacy aus Swanns Fängen befreite.
    Die untote Existenz von Detective Randy Benson kam nach genau fünf Minuten und fünfundzwanzig Sekunden der reinsten Hölle, genau wie der Bourbon Kid es versprochen hatte, zu einem Ende. Die letzten dreißig Sekunden beinhalteten keine Instrumente mehr außer den Fäusten des Bourbon Kid, die das Gesicht seines Opfers zu Brei schlugen. Der letzte Akt kam, als Peto, den Anweisungen des Bourbon Kid folgend, dem geschlagenen Vampir das Buch ohne Namen auf die Brust drückte. Sie sahen zu, wie Bensons Überreste in Flammen, Rauch und schließlich Asche aufgingen. Bensons Schreie wichen einem Seufzer der Erleichterung, als die letzten Augenblicke seiner Zeit auf Erden vergingen.
    Nachdem ihre Mission nun dem Anschein nach vorüber war, verspürten Dante und Peto ein wachsendes Bedürfnis, das Hauptquartier der Polizei von Santa Mondega hinter sich zu lassen. Es war schließlich wenig klug, an einem Ort wie diesem herumzuhängen, wenn man wegen Polizistenmordes gesucht wurde.
    Peto hatte in der Innentasche von Bensons Jacke, die mitsamt dem Rest von Bensons Kleidung während seiner langsamen Todesfolter in eine Ecke geworfen worden war, einen

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