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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Ende zu machen. Ich höre seine Worte wieder und wieder in meinem Kopf, für den Rest meines Lebens. Ich kann seine Schreie nur dadurch hin und wieder für einige Minuten zum Verstummen bringen, indem ich seine Killer lauter schreien lasse. Und du bist der letzte. Also werden deine Schreie wohl eine Weile anhalten müssen.«
    Dieser Mann, der in einem blutbesudelten Unterhemd über Benson stand, muskulös, braun gebrannt und kraftvoll, war der Bourbon Kid. So viel war nur allzu offensichtlich.
    Benson schluckte einen Mundvoll Blut zusammen mit einigen Brocken Erbrochenem. Er wollte dem Mann nicht in die Augen sehen. Er bekam einen Vorgeschmack auf die Angst, das Entsetzen und den Schmerz, den er und seine Freunde dem Bruder dieses Mannes zugefügt hatten. Er wusste nicht, wohin er sehen sollte, doch während seine Augen sich allmählich mit bitteren Tränen zu füllen begannen, bemerkte er eine Bewegung in der Liftkabine. Der Mann mit dem Kapuzenumhang, von dem er fälschlicherweise angenommen hatte, er wäre der Bourbon Kid, hatte sich aufgerappelt und die Kapuze zurückgeschlagen.
    »Chip?«, murmelte Benson in leiser Verblüffung, und Blut troff ihm aus dem Mund. Er kannte das neueste Mitglied der Dreads von seinem jüngsten Besuch im Nightjar. Ein Blick zu dem Officer im Aufzug neben Chip, den, der ihm in die Eier getreten hatte, enthüllte ein völlig unbekanntes Gesicht, denn Benson war Dante nie begegnet. Außerdem galt seine hauptsächliche Sorge dem Gesicht, das zu ihm herabstarrte. Er kannte es sehr gut. Es war ihm sehr vertraut.
    » Déjà-Vu? «
    »So nennt man das Gefühl, schon mal an einem Ort gewesen zu sein«, sagte der Bourbon Kid. »Allerdings mit dem Unterschied, dass du beim letzten Mal ausgeteilt hast, anstatt einzustecken.«
    Benson schluckte einen weiteren kleinen Brocken Erbrochenes, der sich in seinen Mund gestohlen hatte.
    »O Gott! Es war nicht meine Idee! Ich schwöre, es war nicht meine Idee! Ich hatte Mitleid. Ich wollte mich erbarmen!«
    Der Bourbon Kid beugte sich über seinen von Panik übermannten Gegner. »Beim letzten Mal, als mein Bruder mich anrief, habe ich mit angehört, wie du ihn volle fünf Minuten und fünfundzwanzig Sekunden gequält hast, bis er endlich starb.«
    Rechts vom Bourbon Kid bewegte sich die dreadlockige Gestalt von Peto. Er trug immer noch den langen dunklen Umhang und öffnete ihn nun, als wollte er ihn ausziehen. Zwei Dinge wurden offensichtlich, als er dies tat. Erstens, die vier Einschusslöcher in seiner Brust verheilten sehr schön, dank dem blauen Stein, den er um den Hals trug. Und zweitens – und von größerer Bedeutung für Benson – das Futter des Umhangs enthielt eine Unmenge der verschiedensten Instrumente und Gerätschaften, die alle eines gemeinsam hatten: Sie waren sehr scharf.
    Peto trat zum Bourbon Kid, der den Blick für einen Moment abwandte von dem erbärmlichen, jammernden Elend, das einmal Randy Benson gewesen war. Im Innern des Umhangs, den Peto trug, befand sich eine Waffe, die der Bourbon Kid speziell für diesen einen Moment aufgehoben hatte. Ein M3‑Bajonett mit Holzgriff. Er zog die Klinge aus der engen Scheide und drehte sich mit der Waffe in der Hand zu Benson um. Diese Klinge war nur die erste von vielen Waffen, die der Kid im Verlauf der Folterung und anschließenden Eliminierung von Randy Benson benutzen würde.
    Ohne jede Spur von Gefühl im Gesicht streckte der Bourbon Kid die Hand aus, packte den verbliebenen weißen Schopf Bensons und zerrte ihn daran auf die Beine.
    »Dein idiotischer Freund Igor hat gesungen und mir genau erzählt, was jeder von euch mit meinem Bruder getan hat. Ich glaube, es fing damit an, dass ihr ihm eine Hand am Handgelenk abgeschnitten habt.«
    »Das war Hunter! Ich schwöre, das war ich nicht! Das war Hunter!«
    »Als würde mich das einen Dreck interessieren.«
    »Es ist die Wahrheit, ich schwöre! Ich habe die anderen angefleht, ihn in Ruhe zu lassen. Ich habe gesehen, dass es falsch war!«
    »Gestehe, was du getan hast!«
    »Ich habe nichts getan! Überhaupt nichts! Ich schwöre!« Benson wand sich verzweifelt im Dreck – vergebens. Es funktionierte nicht. Es stellte lediglich sicher, dass er die Welt ohne einen Rest an Würde und Selbstachtung verlassen würde.
    »Dann bist du also unschuldig?«
    »Ja! Ja! Ich bin unschuldig! Ich schwöre, völlig unschuldig!«
    Der Kid betrachtete die Bajonettklinge eingehend und sein Spiegelbild darin. »Du bist also unschuldig, wie? Weißt du was?

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