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Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Titel: Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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dreist zu belügen – und wenn dir deine Ehre etwas wert ist, solltest du es auch nicht sein.«
    »Hier geht es nicht um Ehre, Eustace. Es geht darum, den Sieg und die Macht in den Händen zu halten! Begreifst du das nicht?«
    »Ich begreife nur, dass du mich in Versuchung führen willst, gerade so, wie der Teufel unseren Herrn Jesus einst in Versuchung zu führen suchte. Aber es wird dir nicht gelingen.«
    »Du wirst deine Meinung ändern, glaub mir. Schon sehr bald.«

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17.
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    Küste nördlich von St. Symeon
Zur selben Zeit
    »Chaya?«
    Conn hatte sich vorsichtig genähert. Nachdem sie den ganzen Tag über geritten waren und die vorletzte Etappe bewältigt hatten, lagerten sie unweit der Hafenstadt St. Symeon. Von hier aus waren es nur noch wenige Stunden bis Antiochia. Ihre gemeinsame Reise würde am folgenden Tag enden, doch Conn wollte Chaya nicht verlassen, ohne sich mit ihr ausgesprochen zu haben.
    »Darf ich mich zu Euch setzen?«
    Sie hatten ihr Lager in einem Pinienwald aufgeschlagen, der sowohl hinreichend Schutz als auch Feuerholz für die Nacht bot. Im Westen grenzte er an einen Strand, der zum Meer hin sanft abfiel. Hierher hatte sich Chaya zurückgezogen. Den Stoff ihres Mantels um die Schultern gehüllt, saß sie auf einem Felsen und blickte in die untergehende Sonne, von der nur noch ein letzter schmaler Rest am Horizont zu sehen war.
    Einen Augenblick hatte es den Anschein, als hätte sie Conn nicht gehört. Dann jedoch wandte sie sich zu ihm um. »Setzt Euch«, forderte sie ihn auf und rückte ein wenig zur Seite.
    Conn nickte dankbar und nahm ebenfalls auf dem Felsen Platz. Eine Weile lang blickten sie auf die glitzernde See, deren Widerschein Chayas Gesicht in goldfarbenes Licht tauchte und es geradezu überirdisch schön erscheinen ließ.
    » Berengar bewacht das Lager«, sagte Conn schließlich, um das Schweigen zu brechen. »Und Bertrand ist losgezogen, um die Lage auszukundschaften. Der Schafhirte, dem wir heute Nachmittag begegneten, sagte, dass bereits Kreuzfahrer vor Antiochia eingetroffen seien. Wenn es so ist, müsst Ihr Euch beeilen.«
    Sie nickte, und zu seiner Überraschung glitt ein Lächeln über ihre anmutigen Züge. »Habt Dank, Conwulf«, sagte sie. In diesem Moment versank auch der äußerste Rand der glühenden Sonnenscheibe hinter dem Horizont, und es wurde schlagartig kühler.
    »W ir haben kaum gesprochen in den letzten Tagen.«
    »Nein«, stimmte sie zu. »Das haben wir nicht.«
    »Ich möchte mich entschuldigen«, sagte Conn leise. »W as ich getan habe, war plump und ungehörig. Ich bin ein Narr gewesen und möchte, dass …«
    Ihr Blick ließ ihn verstummen. Zu seiner Überraschung las er keinen Zorn darin, sondern nur Bedauern. »Nein«, widersprach sie. »Das wart Ihr nicht.«
    »Aber …«
    »Ich habe nicht Euretwegen mit Zurückweisung reagiert«, erklärte Chaya sanft, »sondern meinetwegen, Conn. Um meines Vaters willen. Es gibt etwas, das ich tun muss, eine Aufgabe, die ich zu erfüllen habe, und ich darf mich durch nichts von meinem Weg abbringen lassen. So habe ich es meinem Vater versprochen.«
    »W as ist das für eine Aufgabe?«
    »Das kann ich Euch leider nicht sagen.«
    »Ihr könnt es mir nicht sagen? Obschon ich Euch das Leben gerettet und Euch sicher durch das Feindesland geleitet habe?«
    »W ofür ich Euch von Herzen dankbar bin«, versicherte sie. »Ich erwarte auch keineswegs, dass Ihr versteht, was mich bewegt, aber ich kann es Euch auch nicht erklären.«
    »W eshalb nicht? Weil ich Christ bin und Ihr eine Jüdin?«
    » Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist keine Frage des Glaubens, Conwulf. Nicht in diesem Fall.«
    »W as dann?«, bohrte Conn weiter. »W orum geht es bei dieser geheimnisvollen Mission, die Ihr zu erfüllen habt? Denkt Ihr nicht, dass ich ein Recht habe, es zu erfahren?«
    »Ich sagte es Euch schon, Conwulf.« Äußerlich blieb Chaya gelassen, ihre Stimme jedoch begann zu beben. »Es ist das Vermächtnis meines Vaters.«
    »Das sagtet Ihr. Aber worum genau handelt es sich dabei?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen, und ich bitte Euch inständig, mich nicht weiter danach zu fragen.« Die wachsende Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Chayas Augen glänzten feucht, und einmal mehr verwünschte Conn sich für seine Narrheit.
    Verdammter Berengar!
    Die Reden des Mönchs hatten ihm den Verstand verwirrt und ihn misstrauisch gemacht. Warum nur konnte der Benediktiner seinen Argwohn nicht einfach für sich

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