Das Büro
sagte Beerta, als er sie gefunden hatte. „Das
r
muss ein
t
sein.“
Außer Professor van Straten und der Vorsitzenden brachten alle die Verbesserung in ihren Exemplaren an. Weitere Anmerkungen gab es nicht, so dass das Protokoll mit Dank an den Schriftführer verabschiedet wurde.
„Punkt drei der Tagesordnung:
Posteingänge
“, fuhr die Vorsitzende fort. „Der Herr Schriftführer!“
„Die Mitglieder Baukema, van Boheemen und Rosiers lassen sich entschuldigen“, sagte Beerta, „die Herren Baukema und van Boheemen wegen Krankheit, Herr Rosiers, weil er unerwarteterweise ein Gutachten für den Minister schreiben muss.“ In der letzten Mitteilung klang reichlich Ironie durch.
„Das muss er fast jedesmal“, sagte die Vorsitzende. „Ich meine nur.“
„Herr Rosiers ist damit sch-schwer beschäftigt“, gab Beerta zu. Er blinzelte nervös.
„Und gibt es noch weitere Posteingänge?“
Weitere Posteingänge gab es nicht.
„Dann kommen wir zu Punkt vier, die Zusammensetzung der Kommission. Der Schriftführer hat dazu einen Vorschlag.“
„Ja, Frau Vorsitzende“, sagte Beerta. „Ich möchte der Versammlung vorschlagen, Professor Buitenrust Hettema zum Mitglied der Kommission zu ernennen. Professor Buitenrust Hettema ist der neu ernannte Direktor des Museums. Ich selbst war am Berufungsverfahren intensiv beteiligt und kann Ihnen versichern, dass ich sehr hohe Erwartungen in ihn setze, auch was die Zukunft unseres Fachs betrifft.“
„Und gibt das keine Probleme mit Na-du-weißt-schon?“ fragte die Vorsitzende mit einer Kopfbewegung in Richtung Tür.
„Ich habe darüber ein ernstes Gespräch mit ihm gehabt“, sagte Beerta, „und er hat mir versichert, dass es, soweit es ihn betrifft, nicht auf Probleme stoßen wird.“
„Dann schlage ich vor, den Vorschlag des Schriftführers anzunehmen. Jemand Einwände?“ Sie sah in die Runde.
„Ich stimme voll und ganz zu“, sagte Professor van Straten.
„Gern sogar“, sagte Herr Piermans.
„Ich würde es begrüßen“, sagte Professor Hillebrink.
Fräulein van der Gracht nickte.
„Hört, hört!“, sagte die Vorsitzende lachend. „Punkt fünf.
Mitteilungen über die Arbeit des Büros.
Herr Schriftführer! Schon wieder!“
„Gern, Frau Vorsitzende“, antwortete Beerta.
Von der Stelle aus, an der Maarten saß, am Fußende von Professor Hillebrink, neben Beerta, konnte er an Professor van Straten und Fräulein van der Gracht vorbei die Mauer, den unteren Teil eines Kirchenfensters und ein Stück der Kopfsteinpflasterstraße sehen. Vor der Kirche stand ein niedriger grüner Zaun. Es war allmählich dunkler geworden, doch als eine kurze Stille eintrat, konnte er in der Ferne wieder dieselbe oder eine andere Amsel singen hören. Im Zimmer gab es nur noch das Ticken der Pendeluhr auf dem Kaminsims. Während Beerta saß und redete, kam Frau Hillebrink mit dem Tee und einer Schale Plätzchen herein. Sie schaltete die Stehlampe in der Ecke und eine kleine Schirmlampe auf einem Schränkchen an und verließ unhörbar wieder das Zimmer. Ein dicker Perserteppich bedeckte fastden ganzen Fußboden. Fräulein van der Gracht saß jetzt im Schein der Lampe. Sie hatte ein verträumtes, bescheidenes Gesicht, ihr graues Haar war zu einem Knoten gebunden. Sie wackelte ein wenig mit dem Kopf.
Beerta teilte mit, dass er an der Gründung zweier Arbeitsgruppen beteiligt gewesen sei, einer zum Volkscharakter und einer zum Bauernhaus, und dass man ihn zum Schriftführer einer internationalen Arbeitsgruppe ernannt habe, die einen Europäischen Atlas zusammenstelle und von der er zugleich auch mit der Verfertigung eines Fragebogens für ganz Europa betraut worden sei, einer Bitte, der er sich nicht habe verschließen können, obwohl die Aufgabe sehr zeitraubend sei.
„Aber auch ehrenvoll“, meinte die Vorsitzende.
„Auch ehrenvoll“, gab Beerta zu.
„Und interessant, würde ich mal sagen.“
„Und interessant.“
Die Kirchenmauer verblasste hinter der Spiegelung des Zimmers in den Fenstern. Zwischen den Fenstern stand ein Blumentischchen mit einem großen Strauß Forsythien in einer chinesischen Vase. Über dem Ganzen hing ein kleines, ovales Porträt.
Beerta erwähnte noch das Treffen mit den Korrespondenten, den Kontakt, den Maarten in Drenthe gehabt hatte, und das diesbezügliche Gespräch mit Professor Hussem, der sich daran, im Zusammenhang mit seinen eigenen Forschungen, sehr interessiert gezeigt habe. Er besprach den neuen Fragebogen, den die
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