Das Camp (Sartos) (German Edition)
die angelehnt war, klopften gegen den Türrahmen und traten ein. Zwei Securitatis saßen an Schreibtischen und sahen sie überrascht an. Heather nahm eine straffe Haltung an und tippte sich kurz mit der Hand an die Stirn.
„Aufseherinnen Mallory und Chilkes auf der Suche nach den geflohenen Gefangenen. Wir waren gerade in der Nähe und wollten uns erkundigen, ob es was Neues gibt?“ Sie kopierte die verblichene Chilkes so gut, dass Jenna, trotz ihrer Nervosität, ein Grinsen unterdrücken musste.
„Äh,- nein, noch immer keine Spur von ihnen. Wo ist ihr Fahrzeug? Sind sie zu Fuß unterwegs?“ der eine, ein Mann in mittleren Jahren, mit schütterem Haar machte ein misstrauisches Gesicht.
„Ja. Im Dickicht nützt einem ein Auto nicht viel. Es fehlt an Personal für eine intensivere Suche. Wie viele sind denn momentan hier in der Station?“, fragte Heather beiläufig.
„Nur wir beide. Eine Einsatztruppe kämmt die südlichen Gebiete durch und wir müssen die Nachrichtenübermittlung koordinieren.“
„Wunderbar!“, strahlte Heather und zog ihre Waffe. Jenna ebenfalls. „Dann hebt jetzt schön die Hände hoch und geht da rüber an die Wand. Ich an eurer Stelle würde keine Mätzchen machen. Wir sind Verbrecher auf der Flucht und haben nichts zu verlieren.“ Sie sagte dass hauptsächlich deshalb um die Männer entsprechend einzuschüchtern, damit sie nicht in die Situation kamen, Schießen zu müssen. Ein Knall könnte weitere Securitatis auf den Plan rufen. Mit angewidertem Gesicht hoben sie die Hände und bewegten sich zur Wand.
„Setzen und Hände auf den Rücken!“ Heather nahm ihnen die Handschellen ,, die sie am Gürtel trugen ab und fesselte sie mit den Händen an den Wasserleitungsrohren.
„Wo ist euer Essen?“ Die Männer schwiegen. Sie hielt dem Einen, einem jungen Blonden, mit käsigem Gesicht, ihre Waffe an die Schläfe.
„Du kannst dir aussuchen, ob du als Idiot in die Geschichte eingehen willst, weil du ein paar Büchsen Essen verteidigt hast, oder du kannst jetzt den Schnabel aufmachen.“ Sie zog den Hahn durch.
„Drüben, im Schrank, in dem Zimmer gegenüber“, presste er hervor. Sie gab Jenna ein Zeichen mit dem Kopf und die machte sich auf den Weg. In besagtem Schrank fand die einen reichen Vorrat an verschiedenen Konservenbüchsen, Tütensuppen, halbwegs frischem Brot und anderen Dingen. Sie griff ein paar Löffel und fand zwei scharfe Brotmesser. Sie stopfte einen der Rucksäcke voll, die an Haken an der gegenüberliegenden Wand hingen und ging wieder zu Jenna.
„Alles klar!“ Sie vergewisserten sich, dass die Tracker der Männer, und sonstige Kommunikationsmittel außer Reichweite waren und gingen zur Tür hinaus.
„Warte Mal!“ Jenna lief zurück und kam einige Sekunden später mit den Schlüsseln für das Fahrzeug zurück.
„Lass uns ein Stück damit hinunter fahren. Das spart uns mindestens eine halbe Stunde und wir sind ohnehin kaputt.“
„Ich weiß nicht. Wenn uns jemand entgegenkommt, sind wir geliefert ,“ meinte Heather zweifelnd.
„Ach, komm schon. Nur ein Stück!“
Sie ließ sich breitschlagen und sie starteten den Motor.
„Ah, tut das gut einmal die Füße zu schonen und trotzdem von der Stelle zu kommen“, meinte Jenna, als sie die Straße hinab rollten.
„Scheiße!“ Heather umkrampfte das Lenkrad. Ein Securitatis Fahrzeug kam ihnen entgegen.
„Halt deine Waffe bereit!“ Sie schob ihre eigene neben ihren Oberschenkel. Sie fuhr rechts ran, lehnte sich aus dem Fenster und winkte das entgegenkommende Fahrzeug heran.
„Bis du noch ganz dicht?? Wieso machst du die noch auf uns Aufmerksam?“ Jenna schaute sie entgeistert an.
„Weil es weitaus mehr Aufmerksamkeit erregt, wenn wir nicht reagieren, oder denkst du, den wäre nichts aufgefallen, dass zwei Leute in Uniformen der Camp Aufseher in einem ihrer Fahrzeuge herum fahren?“, zischte sie hervor. „Hier hilft nur eine überzeugende Aufführung.“
„SCHNELL!! FAHREN SIE ZUR STATION!! Dort gab es einen Überfall! Wir sind auf dem Weg zu unseren Leuten, die das südliche Areal abdecken!“, brüllte Heather dem Fahrer des Wagens zu.
„BEEILUNG!“, plärrte sie noch einmal und gab sie hektisch und aufgeregt. Sie legte den Gang wieder ein und gab Gas. Der andere Fahrer ebenfalls. Erfreulicherweise wendete er nicht, sondern raste Richtung Station.
„Wir haben nur wenige Minuten! Die Straße scheint hier ewig gerade aus zu gehen. Da vorne ist es abschüssig. Mach dich bereit für
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