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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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paar Brocken, in hohem Bogen, ins Wasser.
    „Los!“ Jenna sprang als Erste. Sie traf den Felsen und hechtete weiter auf den Nächsten. Josephine ebenso. Francis rutschte aus und schlug längs ins Wasser. Die anderen zogen ihn sofort heraus. Prustend sank er auf den Felsen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Heather warf eine weitere Handvoll von dem Zeug ins Wasser. Bis jetzt ging ihre Taktik auf. Sie konnten die zahlreichen Rückenflossen sehen, die sich um das gute Futter bemühten. Troy sprang, rutschte ebenfalls ab und hechtete, im letzten Moment zum rettenden Felsen, die Beine ins Wasser platschend. Josephine und Jenna rissen sie förmlich in die Höhe. Heather warf den letzten Rest des Corned Beefs ins Wasser.
    „SPRING!“, brüllte sie und Rory sprang. Er traf den Felsen und schnellte sich mit aller Kraft ab. Zeitgleich mit Heather landete er auf dem rettenden Riff.
    „So, der Rest dürfte ein Kinderspiel sein!“ Die Felsen, auf die sie jetzt noch s pringen mussten, waren relativ nahe beieinander und boten ausreichend Standfläche. Obwohl die Flut offensichtlich bereits eingesetzt hatte, war noch keiner von ihnen vom Wasser überschwemmt. Heather übernahm wieder die Vorhut und die anderen folgten ihr, ohne Probleme.
    Es war ein unscheinbarer Felsen, lächerlich einfach und ohne den geringsten Schwierigkeitsgrad, bei dem Josephine ins Straucheln kam. Ohne ersichtlichen Grund, verlor sie das Gleichgewicht und rutschte mit dem rechten Bein ins Wasser. Sie krallte sich an der Felskante fest, um sich wieder in die Höhe zu ziehen, als der Hai sie packte. Troy schrie und packte sie an den Armen. Die anderen kamen zu Hilfe  und versuchten sie zurück zu zerren. Ein zweiter und ein dritter Hai waren heran geschossen, um sich an der Attacke zu beteiligen. Mit einem schauerlichen Geräusch riss Josephines Bein oberhalb des Knies ab. Sie hatten sie fast aus dem Wasser, als ein riesiges Maul empor schoss und sich in ihrem Rücken verbiss.
    „Lasst mich los, es ist vorbei“, sagte sie leise. Heather nickte und ließ ihre Arme los.
    „NEIN!!!!“, brüllte Troy und versuchte sie zurück zu reißen. Rory umarmte Troy und zog sie an sich. „Sie hat keine Chance mehr. Besser ein schneller Tod als ein langsames, qualvolles Verrecken.“ Troy schrie in seinen Armen und streckte die Hand nach Josephine aus. Es war nichts mehr von ihr zu sehen. Die Haie hatten sie unter Wasser gezogen.
    Sie legten die letzten Meter schweigend zurück. Troy schluchzte vor sich hin, während die anderen um ihre Fassung rangen. Als sie endlich das rettende Ufer erreicht hatten, sank jeder auf einen Felsen und barg den Kopf in den Händen. Jenna war die Erste, die sich wieder gesammelt hatte. Sie stellte sich auf einen Felsen und blickte hinüber zu der Stelle, an der Josephine den Tod gefunden hatte.
    „Du warst eine gute Kameradin Josephine Baxter. Ich wollte, ich hätte dich zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort kennengelernt.“ Sie hob die Hand zum Abschied und die anderen taten es ihr nach.
     
                                                        Freiheit
     
    „Wir müssen uns immer die Küste entlang, nach Süden bewegen. Natürlich nicht direkt in Sichtweite, sondern eher am Waldrand...“ Rory brach ab. Er fühlte sich schuldig an Josephines Tod. Hätte er nicht alle aufgehalten mit seiner lähmenden Angst, wäre sie vielleicht nicht abgerutscht. Er wusste, dass es, rational betrachtet, Unsinn war, aber er fühlte sich richtig elend.
    „Weißt du, ich glaube, dass Josephine in den letzten beiden Tagen wirklich gelebt hat. Wenn man ihr die Wahl gelassen hätte, zwischen unserem Abenteuer hier und noch einem weiteren Jahr im Camp, hätte sie sicher das Erstere gewählt, auch wenn sie gewusst hätte, wie es für sie endet“, meinte Heather mit einem ungewohnten Anflug von Feingefühl. „Wenn wir überleben und es tatsächlich nach Neria schaffen, ehren wir sie dadurch.“
    Sie bewegten sich langsam und äußerst vorsichtig am Waldrand entlang, immer so, dass die Bäume sie verdeckten, sollte jemand mit einem Fernglas auf einem Boot nach ihnen suchen. Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl, keine Angst mehr vor den Cadaveri haben zu müssen und sie genossen es, sich  auf den Moospolstern unter den Eichen ausstrecken zu können. Lediglich der Hunger fing an sie zu quälen. Da sie kein Kochgeschirr hatten und auch kein Feuer entzünden konnten, nützten ihnen die

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