Das Camp (Sartos) (German Edition)
erledige ich es schneller selbst“, sagte Rory und schlüpfte in seine nassen Schuhe. Er schnappte sich zwei leere Gefäße und schlüpfte hinaus. Es hatte aufgehört zu Regnen und die Dunkelheit hatte sich über den Wald gelegt. Er schob das Buschwerk, das den Eingang der Höhle verdeckte, beiseite und wollte gerade hervortreten, als er ein Licht bemerkte, das sich bewegte. Er duckte sich und sah genauer hin. Ein Stück weiter entfernt, wo der Pfad sich durch die Bäume schlängelte sah er, dass sich mehrere Lichtpunkte, die sich auf und ab bewegten. Taschenlampen. Vorsichtig zog er sich in die Höhle zurück.
„Lampe ausmachen!“, flüsterte er. „Da draußen ist ein Suchtrupp.“
Jenna löschte die Lampe und sie drückten sich, die Waffen in den Händen, an die Wand des Eingangsbereichs. Alle hielten die Luft an und niemand wagte zu flüstern. Nach einigen Minuten konnten sie Stimmen hören.
„Siehst du irgendetwas?“, fragte eine tiefe Männerstimme.
„Nein“, antwortete eine jüngere Stimme, die sich gefährlich nahe anhörte. „Hier ist nur eine Felsformation, hinter einem Haufen Gestrüpp.“
„Betrachte es dir Mal näher, man kann nie wissen.“
Sie konnten den Schein der Taschenlampe erkennen, die durch den Farn schimmerte, der den Eingang bedeckte. Troy biss sich, vor Aufregung, in ihr Handgelenk. Francis sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Ein paar Mal fuhr der Strahl der Lampe über den überhängenden Farn und beleuchtete gespenstisch ihre angespannten Gesichter.
„Hier ist nichts!“, rief die Stimme und entfernte sich. Troy schloss erleichtert die Augen. Heather spähte vorsichtig durch den Farn und beobachtete, wie der Trupp sich, Richtung Norden entfernte.
„Lieber Himmel, das war knapp!“ Francis rutschte erleichtert an der Felswand hinunter.
„Wenn der Regen nicht gewesen wäre, hätten sie vermutlich unsere Spuren gefunden. So kurz vom Ziel möchte ich nun auch nicht mehr geschnappt werden“, meinte Heather und ließ sich auf die Bettstätte fallen.
„Denkst du, du kannst es wagen, Wasser zu holen, oder ist damit zu rechnen, dass sie den Weg zurück kommen?“, fragte Jenna.
„Ich halte mich vom schlammigen Pfad fern und bewege mich nur im Moos oder Gras. Das dürfte keine Spuren hinterlassen. Ich verstehe sowieso nicht, wieso sie keine Hunde dabei hatten, die hätten uns doch sicher gewittert?“
„Die hätten aber auch ständig gekläfft und gewinselt und uns damit vorgewarnt, außerdem hat der starke Regen tatsächlich unsere Spuren ruiniert, daher sahen sie keine Veranlassung, die Hunde loszuschicken.“ Heather wickelte sich in eine der Decken und schloss die Augen.
„Los, rutsch rüber!“ Jenna legte sich dazu und Troy quetschte sich auch noch auf die marode Lagerstätte.
„Typisch“, murmelte Francis. „ Rory und ich können uns dann die weichste Stelle auf dem Erdboden aussuchen.“
„Du sagst es“, gähnte Jenna und schlummerte weg.
Rettung
Trotz des unbequemen Nachtlagers schliefen Francis und Rory, bis die Sonnenstrahlen, die durch den Eingang schimmerten, sie weckten. Die Strapazen der letzten Tage hatten ihren Tribut verlangt. Heather hatte sich gnädig erwiesen und ihnen zwei Decken abgetreten, in die sich hinein kuscheln konnten.
„Was gibt’s zum Frühstück?“, gähnte Rory, als er die Augen aufschlug.
„Was immer du uns zubereiten möchtest.“ Troy warf ihm den Rucksack mit den Lebensmittenl hin. Er wühlte eine Weile darin herum und fischte zwei Büchsen Corned Beef und das übrig gebliebene Brot hervor. Heather sammelte die noch feuchten Kleidungsstücke ein und drapierte sie über die Büsche des Eingangsbereiches.
„Hoffentlich setzen deine Freunde nicht ihr Boot an die Riffe“, sagte Troy, als sie das Frühstück in sich hinein stopften. Es würde vermutlich noch eine Weile dauern, bis alle wieder zivilisiert und gemächlich eine Mahlzeit zu sich nehmen konnten, ohne zu schlingen wie ausgehungerte Hunde.
„Keine Sorge, das wird nicht passieren ,“ meinte Heather mit einem wissenden Grinsen.
„Wie kannst du dir da so sicher sein? Sie kommen doch mitten in der Nacht, oder nicht?“
„Das klappt schon alles. Auf jedem Fall müssen wir, ab heute Nacht, eine Wache am Strand stellen. Daher würde ich vorschlagen, dass, wer immer diese Wache übernimmt, sich heute Nachmittag zu einem ausgedehnten
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