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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die ebenfalls einen wichtigen Beitrag geleistet haben, die Wissenschaftler, die Ingenieure, die Computerspezialisten. Wir alle sind ein Team. Wir waren immer ein Team. Vom ersten Tag an, damals in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Ohne die Leistungen all der Leute im Hintergrund hätten wir die Erfolge der letzten sechzig Jahre heute nicht vorzuweisen. Die Ruhmeshalle bietet uns die Möglichkeit, jedem die ihm gebührende Anerkennung zu erweisen, auch solchen Mitarbeitern, die bedeutende Beiträge geleistet haben, ohne dass die Öffentlichkeit es je wirklich wahrgenommen hat.«
    Eigentlich war Jerry eher ein stiller, schüchterner Typ, es sei denn, er hatte Publikum. Dann war er wie ausgetauscht. Er lächelte ungezwungen, fand zu jedem Kontakt und genoss, was er tat. Das war eine wertvolle Gabe, umso mehr in Zeiten wie diesen, in denen es für das Raumfahrtprogramm rasch finsterer und finsterer wurde.
    Wieder zuckten Hände in die Höhe. Jerry blickte hinüber zu Quil Everett von NBC. Quil war groß und schlank, früh ergraut und hatte einen vage britischen Akzent. »Jerry, wo, denken Sie, wird die NASA in zehn Jahren stehen?«
    Als wäre die NASA unterwegs zu den Sternen, blickte Jerry nachdenklich zur Decke. »Quil, wenn Sie mir verraten, welche Mittel der Staat in einem Jahrzehnt zur Verfügung haben wird, dann bin ich in der Lage, Ihnen Ihre Frage einigermaßen präzise zu beantworten. Sie würden sich wundern, was wir mit ausreichend finanzieller Unterstützung alles zustande bringen können. Bleiben die Mittel aus, steht die NASA schlimmstenfalls da und wartet darauf, dass eine bessere Zukunft für sie anbricht.«
    Der Nächste war Barry Westcott von USA Today. »Finden Sie nicht auch, Jerry«, fragte er, »dass mit Gene Cernans Rückkehr von der letzten Mondlandung das Ende des gesamten bemannten Raumflugs in Amerika eingeläutet worden ist? Wir haben nur ziemlich lange gebraucht, das zu begreifen, oder nicht? Die größte Errungenschaft seither war doch nur, dass eine Raumfähre Enterprise getauft wurde.«
    Totenstille folgte seinen Worten. »Nun«, sagte Jerry schließlich, »wir sollten nicht vergessen, dass es nicht Cernan war, der das Ende des Raumflugs eingeläutet hat. Das war Richard Nixon. Die NASA hätte gern weitergemacht. Aber die Vereinigten Staaten waren in einen Krieg verwickelt. Für Raumflugprogramme fehlten die finanziellen Mittel. Um das noch einmal ganz klarzustellen: Damals hatten wir einen Präsidenten, den der Weltraum nicht sonderlich interessiert hat.« Damit hatte Jerry eindeutig eine Grenze überschritten. Es war nicht seine Aufgabe, Präsidenten zu kritisieren, weder aktuelle noch ehemalige. Aber der Gedanke an Nixon trieb von jeher Jerrys Blutdruck nach oben.
    Und dann war es so weit: Warren Cole reckte die Hand hoch. Cole arbeitete für die Nachrichtenagentur AP. Er saß ganz vorn an seinem üblichen Platz und musterte stirnrunzelnd etwas auf seinem Schoß. Es sah aus wie eine Ausgabe eines der grellbunten Boulevardblätter.
    »Jerry«, setzte er zu seiner Frage an, und zwar in einem Ton, der alarmiert klang, »haben Sie schon die aktuelle Ausgabe von The National Bedrock gesehen?«
    Jerry lächelte höflich. »Nein, Warren, das habe ich ehrlich gesagt nicht. Habe ich diese Woche wohl verpasst.«
    »Sie bringen eine Story über Material, das die NASA vor einigen Tagen veröffentlicht hat.«
    Die Behörde hatte einen ganzen Berg an Dokumenten, Audio- und Videoaufnahmen freigegeben, die bis zum ersten Jahr der NASA-Existenz zurückreichten und die Geschichte der US-amerikanischen Raumfahrt widerspiegelten. Heute früh erst war Jerry das Material durchgegangen. Er hatte sich so einiges angesehen. Wie man 1960 innerhalb der Streitmächte um Freiwillige für das Astronautenprogramm warb, beispielsweise. Oder das Video von 1962, in dem John F. Kennedy an der Rice University versprach, man würde noch vor Ablauf des Jahrzehnts auf dem Mond landen. Oder Walter Cronkites Beschreibung vom Start von Apollo 11. Es gab auch kistenweise Dokumente, in denen einfach alles festgehalten worden war, sei es die Auftragserteilung zur Verbesserung der Computerausrüstung im Johnson Space Center in Houston oder die detaillierten Berichte über den Verlust der Challenger und der Columbia sowie den Unfalltod von Roger Chaffee, Virgil Grissom und Edward White während eines Plugs-Out-Tests.
    »Dabei geht es um eine Menge Material«, entgegnete Jerry daher. »Geht es Ihnen um etwas

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