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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Miezen, ganz so, wie du sie magst.“
    „Wer sagt denn, daß ich dünne Mädchen mag?“
    „Nur so’n Gefühl“, sagte Son.
    Aus einem feuchten Raum zur Linken sagte eine Stimme: „He, Son, ich muß dich was fragen.“
    Der Raum war fast völlig mit gebündelten Fotokopzeitungen vollgestopft. Eine borstige Fastkatze hüpfte von einem Stapel zum anderen und verfolgte eine unsichtbare Ratte. Auf einem Stuhl mit gerader Rückenlehne saß Sol S. Mahones, im Schoß eine altertümliche Schreibmaschine.
    „Hallo, Sol“, sagte Son. „Arbeitest du an einem Auftrag?“
    „Ja, an einem Artikel für eine Barnumer Wochendruckzeitung. Sie weigern sich immer noch, mündliche Berichte zu akzeptieren, weil das angeblich die Reportagearbeit unmenschlicher macht.“ Zu Jolson sagte Mahones: „Dieser Junge ist wie eine Fackel in finsterer Nacht, der größte Dichter seit D. B. Yellowstone. Son, ich bin sicher, daß du einen Song gegen das Barnumer Kinder-Zwangsverpflichtungsgesetz hast. Ich würde gerne etwas daraus zitieren.“
    Son drückte eine Hautfalte über seiner Hüfte mit Daumen und Zeigefinger zusammen und dachte nach. „Was ist denn das Kinder-Zwangsverpflichtungsgesetz?“
    Mahones blickte auf. „Das Gesetz, das es der Zentralregierung von Barnum gestatten soll, Kinder ab zehn Jahren für öffentliche Projekte zwangszuverpflichten.“
    „Aha“, sagte Brewster. Er griff über seine Schulter und löste die Mandoline. Er warf Jolson das Kabel zu. „Steck es rein.“
    Als Jolson sich vorbeugte, sprang die Fastkatze auf seinen Rücken und schnurrte an seinem rechten Ohr. Jolson hob das Tier auf ein paar herumliegende Schlagzeilen und entdeckte schließlich eine Anschlußdose für die Mandoline. „Steht.“
    „Ha!“ sang Son Brewster jr. „Neulich ging ich doch zur Schule und dachte daran, wieviel einem Bildung in diesem Universum doch so helfen kann; da kam so ’n Beamtenarsch und schleppte mich zu ’nem korrupten öffentlichen Bauprojekt. Was soll denn der Scheiß?“ Er riß das Kabel aus der Dose und schob die Mandoline wieder auf den Rücken.
    „Sehr schön, Son“, sagte Mahones und bearbeitete die Tastatur der Schreibmaschine im Einfinger-Suchsystem. „Hast du ‚korruptes öffentliches Bauprojekt’ gesagt?“
    „So was Ähnliches“, sagte Brewster. „Gehen wir weiter, Will, die Geräte sind nur noch ein paar Ecken weiter.“
    Die Geräteräume befanden sich in einer Reihe an einem schotterbedeckten Gang. „Ich möchte immer noch lieber“, sagte Jolson, „einfach ein paar Mädchen treffen und Bingo trinken.“
    Son Brewster jr. öffnete eine silberbeschichtete Tür und schob Jolson hindurch. In dem schmalen Raum standen eine nadelgestreifte Pritsche und eine hüfthohe, silberlackierte Halluzinationsmaschine. Brewster rammte einen Metalldollar in den Schlitz und drückte Jolson auf die Pritsche. „Erst die Halus, dann das Gesöff.“ Er entfernte sich schnell.
    Die Maschine surrte, und ein schwacher Trauerkranzgeruch begann, Jolson einzuhüllen. Er gab sich einen Ruck, stieg von der Pritsche und schritt an die Tür. Sie war unverschlossen und ging leicht auf.
    „Heute abend keine Halus“, sagte er in den Gang hinein.
    Er bemerkte, daß der Schotter nun aus glatten, weißen, eiförmigen Steinen bestand und daß vereinzelte Steine von sanfter, rosengelber Farbe waren. Seine Stiefelschritte rieben die Steine gegeneinander und erzeugten ein trockenes, insektenartiges Summen.
    Er würde Son Brewster jr. ausfindig machen und ihn sofort mit seiner Wahrheitsausrüstung behandeln. Wenn sich Son allein in einer der Gerätekabinen befinden sollte, dann wäre das eine gute Gelegenheit, ihn zu verhören. Jolson öffnete die nächste Tür.
    Hinter der Tür war Bürgermeister Kriegsspiel und übte träge Purzelbäume auf einem handgeschnitzten Schreibtisch, während seine nackte Sekretärin ihm dabei zusah. Nach jedem Purzelbaum applaudierte die Tapete, und der Bürgermeister, der lediglich in eine kurze Hose mit dünnen Streifen gekleidet war, blieb stehen und verneigte sich.
    „Ich möchte auf eine Bemerkung zurückkommen, die ich vorhin einmal gemacht habe“, sagte eine Stimme hinter Jolson. Er drehte sich um.
    „Ich muß Sie übersehen haben“, sagte Jolson zu dem alten Dr. Anthony H. Davis-Stockbridge von der Akademie des Chamäleonkorps. „Das ist aber nett, Sie hier zu treffen, Sir. Besonders, da ich der Meinung war, Sie seien verstorben.“
    Die Schottereier lagen nun hüfthoch, und Jolsons

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