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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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wäre, dann könnte man auf den Gedanken kommen, man wäre geschrumpft und würde seine Tage in einem Kühlschrank verbringen. Ich nehme an, daß Vater es wohl vorzog, auf Schafe und Burschen mit krummen Stäben zu blicken.“
    Jolson wandte seinen Kopf um. „Wo sind denn Ihre Wächter von der Gruppe A, Purviance? Die mit den Gewehren?“
    „Die können Sie nicht sehen, nein, Sir“, sagte Purviance. „Aber die können Sie sehen, darauf können Sie jede Wette eingehen. Ich habe sie ganz geschickt hinter den Paneelen versteckt.“ Er klopfte rhythmisch auf die Nischentür. „In dieser Kabine haben wir einen, lassen Sie mich mal nachsehen, ach ja, einen berühmten Boccia-Spieler. Erwartet.“
    Jolson verspannte sein Gesicht gegen die Kälte und bewegte sich vorsichtig näher an den Führer der Gruppe A heran. „Wie lange?“ fragte er.
    „Er soll zu Beginn der Saison am Anfang des nächsten Jahrhunderts wieder aufgetaut werden“, sagte Purviance. „Unsere Auftauräume befinden sich ein Stockwerk tiefer. Die werden wir uns gleich ansehen, Mr. Janeway. Achten Sie doch bitte einmal darauf, wie ich die höfliche Illusion der Gleichheit aufrechterhalte, Mr. Janeway.“
    „Ja, Sir“, sagte Jolson. Er schlüpfte zwischen Purviance und ein solides Stück Wand. Er langte um den Hals des Mannes und wirbelte ihn vor sich, so daß er von Purviance gedeckt wurde und seinen Rücken gegen die Wandbemalung mit den ländlichen Szenen drücken konnte.
    „He, Mr. Janeway!“ Seine Pfeife fiel ihm aus dem Mund und polterte auf den eisigen Boden hinab.
    „Okay, zuerst will ich Jennifer Hark. Dann die Mitarbeiter des Kriegsministeriums, die von Ihnen gekidnappt wurden, Purviance. Wenn Sie einen Fanzine-Reporter vom Vernünftigen Freundlichen Verlagsimperium hier lagern sollten, dann will ich ihn ebenfalls haben. Geben Sie den Befehl, daß alle aufgetaut und hierhergebracht werden!“
    „Hören Sie auf mich zu erwürgen, sonst lasse ich Sie zu Tode strahlen!“
    „Dann würden Sie auch was abbekommen“, sagte Jolson und verstärkte seinen Würgedruck, während er gleichzeitig die nach ihm greifenden Hände des Führers der Gruppe A abwehrte.
    „Na gut.“
    Jolson sagte: „Also, dann los! Befehlen Sie Ihren Leuten, daß sie sich hier versammeln sollen. Alle – oder jedenfalls so viele, wie hier reinpassen. Ich will, daß sie alle ihre Waffen abgeben. Sonst erledige ich Sie und stecke Sie in einen Ihrer eigenen Eiskästen!“
    „Huch! Reden Sie doch nicht über solche schaurigen Sachen!“ sagte Purviance. „Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich davon Gänsehaut bekomme. Sie wollen, daß alle meine Leute sich ergeben?“
    „Wir können mit den Jungs anfangen, die hier hinter den Wänden lauern. Wie viele sind es?“
    Purviance versuchte zu husten. „Sie sind dieser Bursche vom Chamäleonkorps, nicht wahr?“
    Jolson verstärkte seinen Druck. „Los!“
    „Nun, Sir, ich muß Ihnen wohl etwas erklären.“
    „Geben Sie die Befehle, dann können Sie Erklärungen abgeben.“
    „In jedem Lagerraum befindet sich ein Mikrophon, das meine Stimme aufnimmt.“ Purviance rief: „Komm in den Waldraum, Rackstraw. Du auch, Tyler. Holt Hockering.“
    Die Eingangstür ging auf, und der tätowierte Mann in dem zottigen Mantel trat ein, ein Blastergewehr in der Hand. „Probleme?“
    „Lassen Sie das Gewehr fallen!“ sagte Jolson.
    „Lassen Sie mir doch ein bißchen mehr Luft“, sagte Purviance. „Jawohl, Rackstraw, lassen Sie das Gewehr fallen, Sir.“
    Ein dünner, blonder Mann folgte Rackstraw in den kalten Raum und warf einen echten Strohbesen neben das Gewehr des bärtigen Wächters. „Ich laufe nicht bewaffnet herum. Ich kümmere mich hauptsächlich ums Putzen.“ Er lehnte sich gegen die Wand, stampfte mit den Füßen auf und rieb sich die Ellenbogen.
    „Wo ist der Rest der Gruppe?“
    „Na ja, Sir, das versuche ich doch eben zu erklären. Wir hier sind so was wie eine Grundmannschaft. Rackstraw, Tyler, Hockering, ich und Mrs. Nash, die für uns kocht und die Kleider flickt.“
    „Versuchen Sie nicht, mir was vorzumachen, Purviance. Gruppe A besteht nicht nur aus vier Hampelmännern und einer Köchin!“
    Purviance sagte: „Wir haben einen Haufen weiterer Mitglieder. Es ist nur so, daß nur wenige davon hier leben. Sehen Sie, wenn wir ehrlich sind, muß ich gestehen, daß der größte Teil unseres Geldes, den wir mit unserem Gefrier- und Lagerbetrieb machen, für Attentäter und Entführer drauf geht. Wir müssen ja

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