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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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auch Politiker und alle möglichen Beamten bestechen. Nicht jeder teilt meine brennende Leidenschaft für die Sache der Vorherrschaft der Erde. Na ja, Sir, wenn dann eins zum anderen kommt, dann habe ich einfach nicht die Mittel dafür, um eine große stehende Armee zu finanzieren oder eine große Zahl von Stabsmitgliedern, die auch hier wohnen müßten. Im Augenblick würden mir schon die Verpflegungskosten das Genick brechen. Wenn man ein Universum erobern will, und sei es auch noch so klein, dann kostet das schon eine ganz schöne Stange Geld.“
    „Sie haben wirklich keine Armee?“
    „Das wird noch kommen. Ich weiß es, wenn ich erst einmal alle führenden militärischen Köpfe im Barnum-System und in allen anderen Systemen beisammen habe, wenn ich erst einmal alle Kriegsgenies geschluckt habe, dann wird es keine Probleme mehr geben. Ich werde eine solche Kriegsmaschinerie zur Verfügung haben, eine solche Propagandamacht, daß sich Tausende der gerechten Sache der Vorherrschaft der Erde anschließen werden. Jawohl. Sir, so wird es sein!“
    „Aber im Augenblick sind es nur ihr Burschen hier und Mrs. Nash?“
    „Äh … ja.“
    „Dann sind Sie ja nicht einmal eine besondere Gefahr, sondern allenfalls eine Belästigung“, sagte Jolson. „Sie sind ja nicht einmal ein Pazifist. Sie sind bloß ein gewöhnlicher Schwachkopf.“
    Purviance stieß plötzlich rücklings gegen Jolson und schlug ihm auf die Brust, daß er nach Luft ringen mußte. Mit vorgestreckten Armen rannte er zu dem Gewehr und hob es vom Boden auf. „Vielleicht ein Schwachkopf, vielleicht. Und doch wird dieses Gewehr hier Sie erledigen, Sie außerplaneta rischer Abschaum! Ich werde Sie nicht einmal einlagern. Ich werde Sie töten und in meinem See versenken.“
    „Nicht!“ sagte Rackstraw. Aus seinem Mantelärmel hatte er eine Blasterpistole hervorgezogen. Er schoß, und das Gewehr flog zischend aus Purviances Hand. „An die Kästen, Purviance. Kein Unfug mehr!“
    „He, Rackstraw!“ sagte Purviance verblüfft und rieb sich beide Handgelenke auf einmal.
    Der zottige tätowierte Mann sagte zu Jolson: „15-6-1-24-26-9-6.
    „Ihr Burschen vom Amt für Politische Spionage!“ sagte Jolson. „Wann sind Sie denn hier reingekommen?“
    „Ich habe den echten Rackstraw vor zwei Nächten ersetzt. Das Amt für Politische Spionage mag zwar nicht so was Besonderes sein wie das Chamäleonkorps, aber um einen Bart nachzuahmen und mich selbst im Mondlicht zu tätowieren, brauche ich keinen Ausbildungskurs an der Akademie.“
    „Und warum haben Sie dann nicht hier aufgeräumt und mir die Mühe erspart?“
    „Jetzt werden Sie nicht gleich böse, Jolson! Ich bin auf Befehl von Chef Mickens auf Barnum hierhergeschickt worden, nachdem wir schließlich darauf gekommen waren, wo sich das Hauptquartier von Gruppe A vermutlich befand. Ich hatte Anweisungen, Ihnen genügend Zeit zu lassen, sich hier einzuschmuggeln und Ihr Spiel abzuziehen und Sie dabei zu unterstützen.“
    „Was ist mit Jennifer?“
    „Sie liegt in einem Lagerraum zwei Türen weiter“, sagte der Agent vom APS. „Ich wollte nicht riskieren, sie aufzutauen, bevor Sie angekommen waren und wir den Laden hier ausgehoben hatten.“
    „Verdammt!“ sagte Nat Hockering an der offenen Eingangstür. „Gegen die lausigen Behörden in der Minderheit sein zu müssen!“ Er grunzte und rannte davon.
    „Den werden wir uns später kaufen“, sagte Jolson. „Ist das wirklich der ganze Rest der Mannschaft?“
    „Ja“, sagte der falsche Rackstraw. „Außer der Köchin – und die habe ich gestern nach dem Mittagessen dazu bestochen, zu uns überzulaufen.“
    „Das erklärt das Gift“ brummte Purviance.
    „Das war ihre eigene Idee“, sagte der Mann vom APS.
    „Bringen Sie uns zu Jennifer Hark, Purviance“, sagte Jolson. „Ich will sie sofort aufgetaut haben!“
    „Sollten wir nicht zuerst an Dean Swift denken?“ fragte der Agent. „Schließlich ist er der Chef des Kriegsministeriums.“
    Jolson packte Purviances Arm. „Erst Jennifer!“
    Auf den Deckel des Kastens waren sonnenbeschienene Josuabäume gemalt. „Da ist sie drin“, sagte Purviance und legte seine eckige Hand auf den Griff. „In einer Plastikfolie versiegelt. Wir können sie rausholen, sie auf einen Handkarren legen und rüber in die Auftauabteilung jagen. Es wird nur ein paar Minuten dauern, dann wird sie wieder quicklebendig sein. Das gehört zum patentierten Purviance-Verfahren. Schnelles Auftauen, schnelle Ausgabe,

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