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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Schwä­che“, mein­te ei­ner der Po­li­zis­ten.
    „Nun denn, mei­ne Her­ren, und auch Sie, Miß, wohl­an!“ sag­te Jol­son. Er hol­te einen leuch­tend­gel­ben Nacht­stock aus sei­nem Mus­ter­kof­fer und be­rühr­te sei­nen Griff. Der Nacht­stock flog durch den großen Saal, wich Pal­men­bal­len und Stän­den aus, hieb ei­nem Tech­ni­schen Ser­gean­ten über den Kopf und flog ele­gant wie­der in Jol­sons Hand zu­rück. „Das war bei Stu­fe eins, al­so nied­rigs­te Ein­stel­lung. Wenn die höchs­te Ein­stel­lung ein­ge­schal­tet ge­we­sen wä­re, dann hät­te es ihn zu Bo­den ge­schla­gen, wo er dann et­wa drei­ßig Mi­nu­ten oder noch län­ger lie­gen­ge­blie­ben wä­re.“
    „Bei uns brau­chen wir stär­ke­re Sa­chen“, mein­te ein an­de­rer Po­li­zist. „Wir sind aus Ghet­to 25A. Sie ken­nen die­sen Lan­des­teil?“
    Jol­son sag­te: „Da gibt es ein aus­ge­zeich­ne­tes Cur­ry-Re­stau­rant. Ab­so­lut köst­li­ches Es­sen, ab­so­lut köst­lich. Ge­nau ne­ben Ih­rem La­ger für Frem­den­um­sied­lung. Ja, ich er­in­ne­re mich ger­ne von frü­he­ren Kon­gres­sen her an 25 A.“ Er trank et­was Wein, setz­te das Glas ab, hob es aber so­gleich noch ein­mal an den Mund und nahm noch einen kräf­ti­ge­ren Schluck.
    „Dort drau­ßen“, sag­te der 25A-Po­li­zist, „mö­gen wir sie nicht ger­ne um­brin­gen. Wir be­täu­ben sie ger­ne or­dent­lich.“
    „Ge­nau“, sag­te Jol­son, der ge­ra­de ein Thun­fisch­sand­wich aß. „Se­a­croft hat – und jetzt wäh­le ich völ­lig will­kür­lich et­was aus ei­ner gan­zen Rei­he von Mög­lich­kei­ten aus – zum Bei­spiel das hier.“ Mit sei­ner frei­en Hand hielt er ei­ne Kap­sel hoch. „Pas­sen Sie auf!“ Er warf die Kap­sel in die Luft. Sie schweb­te hoch, schnurr­te und stürz­te sich dann auf einen der Oberst­leut­nants. Sie setz­te sich ihm in den Nacken und mach­te ein lei­ses, hus­ten­des Ge­räusch. Der Sol­dat brach auf den Flie­sen zu­sam­men. „Er wird et­wa ei­ne hal­be Stun­de lang schla­fen.“ Die Kap­sel lös­te sich wie­der und schweb­te in Jol­sons Hand zu­rück. „Für Kra­wal­le nach Ein­bruch der Dun­kel­heit ha­ben wir ei­ne Aus­füh­rung mit Schein­wer­fern.“
    „Sie hät­ten Ih­re Vor­füh­rung“, sag­te der 25A-Ober­wacht­meis­ter, „nicht aus­ge­rech­net an Oberst Le­Fa­nu aus­pro­bie­ren sol­len. Er ist bei J2, der Spio­na­ge­ab­wehr­ab­tei­lung.“
    „Gent­le­men, Miß“, sag­te Jol­son, „ei­ne Vor­füh­rung ge­gen ei­ne Maus oder selbst ei­ne Rat­te heißt nicht viel. Un­ser Pro­blem, Ihr Pro­blem, sind kei­ne Mäu­se, nicht ein­mal Rat­ten, son­dern ziem­lich wi­der­spens­ti­ge Men­schen. Sei­en wir doch ehr­lich, of­fen und ehr­lich. Ei­ne Vor­füh­rung von Se­a­croft-Pro­duk­ten hat im­mer, fast im­mer, et­was mit Rea­li­tä­ten zu tun.“
    „Sie mei­nen“, sag­te das schwar­ze Mäd­chen, „daß Sie es an ei­nem Kell­ner oder Lift­boy hät­ten aus­pro­bie­ren sol­len. Nicht an Le­Fa­nu.“
    Jol­son biß in ein See­tang­sand­wich und wisch­te sich ein paar Kru­men aus dem Bart. „Einen Kell­ner kann je­der be­täu­ben. Se­a­croft kann Oberst­leut­nants be­täu­ben.“
    „Ich woll­te ei­gent­lich auf sei­ne Kre­dit­kar­te mit ihm es­sen ge­hen“, sag­te ein wei­te­rer Sol­dat. „Ich bin Oberst­leut­nant Kow­noofle, spe­zia­li­siert auf Re­bel­li­ons­be­kämp­fung. Ich be­wun­de­re Ih­re Ge­nia­li­tät, Dr. Se­a­croft, aber es wä­re mir lie­ber ge­we­sen, wenn Sie nicht mei­nen Lunch­part­ner au­ßer Ge­fecht ge­setzt hät­ten.“
    Jol­son reich­te ihm ein Fast­sa­la­mis­and­wich und sag­te: „Sie müs­sen ver­su­chen, das Den­ken von Zi­vi­lis­ten zu ver­ste­hen, Oberst – Oberst­leut­nant.“
    Ein ma­ge­rer, kahl­köp­fi­ger Mann er­schi­en am Ein­gang. „Ab­schaum und Dreck!“ brüll­te er.
    „Ist das nicht die­ser Ra­di­ka­le aus Key­sto­ne Ci­ty?“ frag­te ei­ner der Po­li­zis­ten.
    „Dr. Dings­bums, der Pro­test­ler“, sag­te der Ober­wacht­meis­ter aus 25A.
    „Das ist Dr. Se­d­ric Ten­broo­kes“, sag­te das schwar­ze Mäd­chen. „Der Au­tor von Die Freu­den der Ein­pflan­zung elek­tro­ni­scher Ge­hir­ne. Das

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