Das Chamäleon-Korps
Schwäche“, meinte einer der Polizisten.
„Nun denn, meine Herren, und auch Sie, Miß, wohlan!“ sagte Jolson. Er holte einen leuchtendgelben Nachtstock aus seinem Musterkoffer und berührte seinen Griff. Der Nachtstock flog durch den großen Saal, wich Palmenballen und Ständen aus, hieb einem Technischen Sergeanten über den Kopf und flog elegant wieder in Jolsons Hand zurück. „Das war bei Stufe eins, also niedrigste Einstellung. Wenn die höchste Einstellung eingeschaltet gewesen wäre, dann hätte es ihn zu Boden geschlagen, wo er dann etwa dreißig Minuten oder noch länger liegengeblieben wäre.“
„Bei uns brauchen wir stärkere Sachen“, meinte ein anderer Polizist. „Wir sind aus Ghetto 25A. Sie kennen diesen Landesteil?“
Jolson sagte: „Da gibt es ein ausgezeichnetes Curry-Restaurant. Absolut köstliches Essen, absolut köstlich. Genau neben Ihrem Lager für Fremdenumsiedlung. Ja, ich erinnere mich gerne von früheren Kongressen her an 25 A.“ Er trank etwas Wein, setzte das Glas ab, hob es aber sogleich noch einmal an den Mund und nahm noch einen kräftigeren Schluck.
„Dort draußen“, sagte der 25A-Polizist, „mögen wir sie nicht gerne umbringen. Wir betäuben sie gerne ordentlich.“
„Genau“, sagte Jolson, der gerade ein Thunfischsandwich aß. „Seacroft hat – und jetzt wähle ich völlig willkürlich etwas aus einer ganzen Reihe von Möglichkeiten aus – zum Beispiel das hier.“ Mit seiner freien Hand hielt er eine Kapsel hoch. „Passen Sie auf!“ Er warf die Kapsel in die Luft. Sie schwebte hoch, schnurrte und stürzte sich dann auf einen der Oberstleutnants. Sie setzte sich ihm in den Nacken und machte ein leises, hustendes Geräusch. Der Soldat brach auf den Fliesen zusammen. „Er wird etwa eine halbe Stunde lang schlafen.“ Die Kapsel löste sich wieder und schwebte in Jolsons Hand zurück. „Für Krawalle nach Einbruch der Dunkelheit haben wir eine Ausführung mit Scheinwerfern.“
„Sie hätten Ihre Vorführung“, sagte der 25A-Oberwachtmeister, „nicht ausgerechnet an Oberst LeFanu ausprobieren sollen. Er ist bei J2, der Spionageabwehrabteilung.“
„Gentlemen, Miß“, sagte Jolson, „eine Vorführung gegen eine Maus oder selbst eine Ratte heißt nicht viel. Unser Problem, Ihr Problem, sind keine Mäuse, nicht einmal Ratten, sondern ziemlich widerspenstige Menschen. Seien wir doch ehrlich, offen und ehrlich. Eine Vorführung von Seacroft-Produkten hat immer, fast immer, etwas mit Realitäten zu tun.“
„Sie meinen“, sagte das schwarze Mädchen, „daß Sie es an einem Kellner oder Liftboy hätten ausprobieren sollen. Nicht an LeFanu.“
Jolson biß in ein Seetangsandwich und wischte sich ein paar Krumen aus dem Bart. „Einen Kellner kann jeder betäuben. Seacroft kann Oberstleutnants betäuben.“
„Ich wollte eigentlich auf seine Kreditkarte mit ihm essen gehen“, sagte ein weiterer Soldat. „Ich bin Oberstleutnant Kownoofle, spezialisiert auf Rebellionsbekämpfung. Ich bewundere Ihre Genialität, Dr. Seacroft, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn Sie nicht meinen Lunchpartner außer Gefecht gesetzt hätten.“
Jolson reichte ihm ein Fastsalamisandwich und sagte: „Sie müssen versuchen, das Denken von Zivilisten zu verstehen, Oberst – Oberstleutnant.“
Ein magerer, kahlköpfiger Mann erschien am Eingang. „Abschaum und Dreck!“ brüllte er.
„Ist das nicht dieser Radikale aus Keystone City?“ fragte einer der Polizisten.
„Dr. Dingsbums, der Protestler“, sagte der Oberwachtmeister aus 25A.
„Das ist Dr. Sedric Tenbrookes“, sagte das schwarze Mädchen. „Der Autor von Die Freuden der Einpflanzung elektronischer Gehirne. Das
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