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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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ihn ein und frag­ten ihn nach sei­nen Pa­pie­ren.
    „Es freut mich, Ih­nen be­hilf­lich sein zu kön­nen, mei­ne Her­ren.“
    „Nur kei­ne Zi­vi­lis­ten­frech­hei­ten!“ sag­te der al­te Fall­schirm­jä­ger.
    „Wie vie­le Sprün­ge ha­ben Sie ge­macht?“ frag­te Jol­son ihn, wäh­rend die Stra­ßen­mars­hals sei­ne Pa­pie­re durch­sa­hen.
    „Die­se In­for­ma­ti­on steht im­mer noch un­ter Ge­heim­hal­tung.“
    „Sie sa­gen, Sie sind Dr. Yol­lan­do Se­a­croft?“ frag­te ei­ner der Mars­hals.
    „Mei­ne Pa­pie­re sa­gen das, Gent­le­men, und ich muß ih­nen zu­stim­men.“
    „Wir keh­ren ge­ra­de vom Pos­si­bi­li­ta­ris­ti­schen Cha­teau zu­rück, zu dem wir Dr. Se­a­croft Be­gleit­schutz ge­ge­ben ha­ben.“
    „Ich wuß­te doch, daß ich euch bei­de schon ein­mal ir­gend­wo ge­se­hen ha­be!“ Jol­son lä­chel­te sie an. „Ich geb’s ja nicht gern zu, aber ich ha­be mich schon wie­der ver­lau­fen. Kön­nen Sie mich dort­hin zu­rück be­glei­ten?“
    „Ver­däch­tig“, sag­te der zwei­te Mars­hai.
    „Wäh­rend wir uns un­ter­hal­ten“, sag­te Jol­son, „kön­nen wir uns auch ein we­nig er­fri­schen.“ Er zog lang­sam ei­ne Fla­sche mit Lamp­wick-Port aus ei­ner Ja­ck­en­ta­sche.
    „Ver­däch­tig“, sag­te der an­de­re Mars­hai.
    „Na ja“, sag­te Jol­son. Er wir­bel­te her­um, sprang hin­ter den Fall­schirm­jä­ger und drück­te die­sen nach vorn. Als der al­te Mann un­frei­wil­lig in die bei­den Be­am­ten hin­ein­stol­per­te, riß Jol­son sei­ne Reit­ger­te an sich. Er um­run­de­te die klei­ne Grup­pe Män­ner, die ihr Gleich­ge­wicht ver­lo­ren hat­ten, und hieb mit der be­schwer­ten Reit­ger­te und mit der Port­fla­sche auf sie ein. Als die drei zu Bo­den stürz­ten, rann­te er da­von. Einen Vier­tel­block wei­ter fand er die nächs­te Sei­ten­stra­ße und jag­te dort hin­ein. Er lief zwei Blocks weit durch die Sei­ten­stra­ße, dann wur­de er lang­sa­mer und kam in ei­ner ru­hi­ge­ren, we­ni­ger be­gan­ge­nen Stra­ße her­aus.
    Vor sich sah Jol­son die Tür zu ei­nem zehn­stö­cki­gen Apart­ment­haus, die of­fen­stand. Er schritt über die Stra­ße, trat ein und such­te einen Ort, an dem er neue Klei­dung auf­trei­ben konn­te.
    „Yol­lan­do“, sag­te ei­ne Stim­me über ihm. „Paps hat ge­sagt, daß Sie in der Stadt wä­ren.“
    Oben auf dem ers­ten Trep­pen­ab­satz stand ein klei­ner Mann mit ho­her Stirn und grins­te in die gold­ver­zier­te Ein­gangs­hal­le hin­ab. Er­trug einen über­ge­streif­ten Sport­an­zug. „Ja, das bin ich“, sag­te Jol­son.
    „Ich bin es“, sag­te der jun­ge Mann. „Wir ha­ben uns auf dem letz­ten Kon­greß ken­nen­ge­lernt.“
    „Na­tür­lich.“
    „Das ist schon in Ord­nung“, sag­te der jun­ge Mann. „Ich weiß, daß sich nie je­mand an mich er­in­nert. Paps, an den er­in­nert sich je­der. Ist ja auch kein Wun­der, wenn sein Bild über­all hängt.“
    „Sie sind Sou­sa-Mel­lers Sohn?“
    „Klar. Ho­ney Sou­sa-Mel­ler“, sag­te der blon­de Mann lä­chelnd. „Ich bin der Hof dich­ter des Lamp­wick-Ter­ri­to­ri­ums. Kom­men Sie auf einen Drink hoch, Yol­lan­do, und ich le­se Ih­nen et­was aus mei­nen neues­ten Wer­ken vor.“
    „Pri­ma“, sag­te Jol­son und ent­deck­te die Wen­del­trep­pe, die zum Sohn des Prä­si­den­ten-Ge­ne­rals hin­auf­führ­te. „Sie ha­ben hier ein Apart­ment?“
    „Die­ses Apart­ment­ge­bäu­de ist mei­ne Woh­nung. Das gan­ze Ge­bäu­de. Ich brau­che Ab­ge­schie­den­heit, wenn ich schrei­be. Da ich Hof­dich­ter bin, muß ich pro Wo­che un­ge­fähr ein epi­sches Ge­dicht schrei­ben, und ich brau­che Ih­nen ja wohl nicht erst zu er­zäh­len, wie­viel Kon­zen­tra­ti­on ei­nem das ab­ver­langt. Ich kann es nicht brau­chen, wenn Leu­te ne­ben­an Wal­zer tan­zen oder mal eben von zwei Dut­zend Freun­den ein Stock­werk über mir heim­ge­sucht wer­den.“
    „Ma­chen Ih­re Dienst­bo­ten denn kei­nen Lärm?“
    „Es gibt kei­ne Dienst­bo­ten. Das gan­ze Ge­bäu­de ist voll­au­to­ma­tisch“, sag­te Ho­ney Sou­sa-Mel­ler. „Ich woll­te eben run­ter­ge­hen, um nach­zu­se­hen, warum die Haus­tür of­fen­steht. Ich ha­be ge­ra­de ver­sucht, in

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