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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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der Haupt­stadt des Lamp­wick-Ter­ri­to­ri­ums, die im Au­gen­blick Sou­sa-Mel­ler Ci­ty heißt, ein Kon­greß von Mi­li­tärs und Po­li­zei­chefs statt.“
    „Sou­sa-Mel­ler“, sag­te Jol­son. „Das ist doch der Chef der Jun­ta, nicht wahr?“
    „Ja. Nach die­ser Se­rie von Staats­s­trei­chen im letz­ten Som­mer hat er die Re­gie­rung an sich ge­ris­sen. Wie Sie wis­sen, ist das Lamp­wick-Ter­ri­to­ri­um un­se­re bes­te Be­zugs­quel­le für be­stimm­te Pflan­zen­öle, des­halb will die Zen­tral­re­gie­rung von Bar­num auch nicht völ­lig mit dem Sou­sa-Mel­ler-Re­gime bre­chen. Wir wol­len dort auch nicht ein­mar­schie­ren, wenn es sich ir­gend­wie ver­mei­den läßt. Al­so müs­sen wir vor­sich­tig sein. Ei­ne Sa­che, die das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge im ver­bor­ge­nen un­ter­stützt, ist die An­ti-Sou­sa-Mel­ler-Pro­pa­gan­da. Das bringt uns zu Ih­rem Auf­trag, Ben. Sie sol­len ins Lamp­wick-Ter­ri­to­ri­um und das Ma­nu­skript ei­nes Ro­mans raus­schleu­sen. Wir ha­ben da­für ge­sorgt, daß Sie wäh­rend des Kon­gres­ses im Ho­tel kon­tak­tiert wer­den. Die Se­a­croft-Mas­ke­ra­de eig­net sich vor­züg­lich da­für, ins Ter­ri­to­ri­um ein­zu­rei­sen und wie­der her­aus­zu­kom­men, und das glei­che gilt für das Ho­tel.“
    „Ein Ho­tel vol­ler Sol­da­ten und Bul­len“, mein­te Jol­son, „scheint mir nicht un­be­dingt der güns­tigs­te Ort zu sein, um ein Kon­tra­ban­de­buch her­um­zu­rei­chen.“
    „In Lamp­wick ist kein Ort ide­al“, er­wi­der­te Chef Mi­ckens. „Na­tür­lich wird sich das Ma­nu­skript auf Mi­kro­kar­ten be­fin­den.“
    Jol­sons lin­ke Wan­ge höhlte sich für einen Au­gen­blick ein­wärts. „Dann muß das APS mit die­sem Schrift­stel­ler My­ron Wool­mer in Kon­takt ste­hen.“
    „Ja“, sag­te Mi­ckens. „Nicht mit ihm selbst, son­dern mit sei­nen Agen­ten. Vor dem Re­gime der Jun­ta war Wool­mer ein füh­ren­der Di­plo­mat von Lamp­wick. Er hat sich jah­re­lang ver­steckt ge­hal­ten und auf ei­ne Ge­le­gen­heit ge­war­tet, wie­der an die Macht zu kom­men. In der Zwi­schen­zeit schreibt er po­li­ti­sche Ro­ma­ne. Der ei­ne, der letz­tes Jahr aus Lamp­wick her­aus­ge­schmug­gelt wur­de, Das Schwert und die Faust, war im gan­zen Bar­num-Pla­ne­ten­sys­tem ein Best­sel­ler. Je­den­falls dort, wo es noch Bü­cher gibt.“
    „Die­ser Ro­man hat die Re­gie­rung von Lamp­wick auch nicht ge­stürzt“, sag­te Jol­son.
    „Bü­cher kön­nen nicht al­les ma­chen. Auch Pro­pa­gan­da braucht ih­re Zeit“, mein­te der Chef. „Die­ser zwei­te Ro­man soll ein kaum ver­schlei­er­ter An­griff auf Sou­sa-Mel­ler sein. Er be­sitzt ho­hen pro­pa­gan­dis­ti­schen Wert.“
    Jol­son frag­te: „Wool­mers Ver­le­ger sind doch hier in Key­sto­ne Ci­ty, nicht wahr? Was ist mit dem Mann pas­siert, der das Ma­nu­skript ei­gent­lich hät­te be­sor­gen sol­len?“
    Chef Mi­ckens rieb sich die Na­se. „Das APS ist kein Lauf­jun­ge für die großen Fir­men“, sag­te er. „Ob­wohl sie tat­säch­lich einen Ver­tre­ter hin­ge­schickt ha­ben, von dem man nie wie­der et­was ge­hört hat.“
    „Sie soll­ten Bens Le­ben nur ris­kie­ren, wenn es um wich­ti­ge Sa­chen geht“ sag­te Jen­ni­fer.
    „Wie lan­ge mei­nen Sie, wird das dau­ern?“ frag­te Ben.
    „Ihr Kon­takt­mann wird Sie auf dem Kon­greß tref­fen“, sag­te der Chef. „Sie wer­den Schla­f­in­struk­tio­nen über Zei­chen und Ge­gen­zei­chen er­hal­ten. Wenn al­les si­cher zu sein scheint, wird er Ih­nen ei­ne Mi­kro­ko­pie des Buchs aus­hän­di­gen. Dr. Se­a­croft soll zwei Ta­ge auf dem Kon­greß blei­ben und die neues­ten An­ti-Kra­wall­waf­fen sei­ner Fir­ma Se­a­croft Con­trol vor­füh­ren. Sie be­kom­men das Buch, schie­ben es in ei­ne si­che­re Ta­sche, ver­kau­fen ein paar Waf­fen und kom­men zu­rück nach Hau­se.“
    „Wie ha­ben Sie Se­a­croft da­zu ge­bracht, mit Ih­nen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten?“
    „Wir ha­ben ihm ei­ne Kis­te Jahr­gangs­wein an­ge­bo­ten. Er ist schon un­ter­wegs, wird von der Er­de tele­por­tiert. Et­was, das sich New Yor­ker Bur­gun­der nennt.“
    „Ben, du soll­test dort nicht hin­ge­hen, wo es all die­se

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