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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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in­ter­es­sie­re ich mich im­mens für Ge­schich­ten über Es­sen und Trin­ken.“
    „Bei ei­nem Mann ist das ei­ne schät­zens­wer­te Ei­gen­schaft“, sag­te das dür­re Mäd­chen.
    Jol­son be­weg­te sich mit dem be­sorg­ten Ea­mes auf ei­ne Pal­me zu. „Und?“
    „Schnell. 25-22-11-13-24-7-11. Ha­ben Sie ei­ne Ant­wort dar­auf?“
    „21-8-18-11-8-8“, ant­wor­te­te Jol­son.
    „Das ha­be ich be­fürch­tet“, sag­te Ea­mes. „Ich ha­be ge­ra­de eben dem rich­ti­gen Dr. Se­a­croft das Ma­nu­skript über­ge­ben.“
    „Se­a­croft?“
    „Er war un­ten im Er­den­re­stau­rant auf der zwei­ten Eta­ge und aß mit Oberst­leut­nant Kow­noofle und Oberst­leut­nant Le­Fa­nu zu Abend. Als er auf­stand, um an den Süß­spei­sen­wa­gen zu ge­hen, ha­be ich ihm das Ma­nu­skript in die Ta­sche ge­scho­ben. Er selbst hat kurz dar­auf einen Scho­ko­napf­ku­chen mit Sah­ne­fül­lung in die­sel­be Ta­sche ge­stopft.“
    „Groß­ar­tig“, sag­te Jol­son. „Ist er im­mer noch dort un­ten?“
    „Nein. Er und die bei­den Sol­da­ten und das Mäd­chen, des­sen Ner­ven­gas nicht funk­tio­niert, sind al­le fort­ge­gan­gen, um das Cha­teau der Pos­si­bi­li­ta­ris­ti­schen Bru­der­schaft auf­zu­su­chen.“
    „Ein Klos­ter?“
    Ea­mes sag­te: „Das und auch noch ei­ne Wein­kel­le­rei. Sie fül­len Pos­si­bi­li­ta­ris­ti­sche Bru­der­schafts­wei­ne ab. Se­a­croft ist doch ein er­le­se­ner Säu­fer, wie Sie wis­sen.“
    „Und au­ßer­dem wie­der aus den Haft­hüt­ten ent­kom­men“, sag­te Jol­son. „Al­so gut, wo ist das Cha­teau?“
    „Un­ge­fähr ei­ne Mei­le von hier ent­fernt. Ge­hen Sie ein­fach Rich­tung Nor­den die Sou­sa-Mel­ler-Pro­me­na­de ent­lang, dann links und die Berg­turm­stra­ße hoch“, sag­te der ge­beug­te Fahr­stuhl­chef. „Sei­en Sie vor­sich­tig, heu­te abend gibt es mehr Ge­walt­tä­tig­keit als sonst. Den Elf-Uhr-Nach­rich­ten zu­fol­ge ist der Kra­wal­l­in­dex ge­stie­gen.“
    „Ent­schul­di­gen Sie mich bei Miß Pe­ter­man“, sag­te Jol­son. Er be­weg­te sich schnell und vor­sich­tig zwi­schen den tan­zen­den Of­fi­zie­ren hin­durch und ver­schwand durch den Hin­ter­aus­gang.
     
    Die Pa­trouil­len­po­li­zis­tin schlug als ers­te auf ihn ein, zwei Blocks vom Kon­greß­ho­tel ent­fernt, auf ei­nem mo­sa­ik­ge­mus­ter­ten, über­füll­ten Bür­ger­steig.
    „He!“ sag­te Jol­son und rieb sich die Schä­delsei­te. Er sah im­mer noch so aus wie Se­a­croft.
    „Re­gen Sie sich nicht auf, sag­te die stäm­mi­ge, blon­de Da­me. „Nur ein Rou­ti­ne­schlag. Zei­gen Sie mal Ih­re Aus­weis­pa­pie­re.“
    Wäh­rend Jol­son ge­ra­de sein ge­fälsch­tes Aus­weis­pa­ket her­vor­hol­te, kam ein Mi­liz­sol­dat auf ihn zu und ver­paß­te ihm einen Schlag über das Ohr. Als sich der Ne­bel in sei­nem Kopf ge­legt hat­te, frag­te Jol­son: „Be­nut­zen Sie im­mer noch die­sen ver­al­te­ten Nacht­stock? Ich bin selbst in der Waf­fen­bran­che, und wir ha­ben einen neu­en Ny­lon­schlä­ger ent­wi­ckelt, der viel wir­kungs­vol­ler ist.“
    „Macht er Ih­nen Schwie­rig­kei­ten, Ida­bel­le?“ Das Mond­licht färb­te die Uni­form des Mi­liz­sol­da­ten pur­purn.
    „Aber das ist ja Dr. Yol­lan­do Se­a­croft!“ sag­te Ida­bel­le, die die Kre­dit­kar­ten und Ge­burts­be­schei­ni­gun­gen über­prüf­te. „Ihr Bild hängt bei uns im Ver­samm­lungs­raum. Tut mir wirk­lich leid, daß ich Sie so stark er­wi­scht ha­be. Ich hät­te Sie wirk­lich er­ken­nen müs­sen.“
    „Na ja, da Sie ja von hin­ten ka­men, kann man es Ih­nen wohl ver­zei­hen.“
    „Wir sind ei­ne klei­ne Grup­pe von Waf­fen­fans.“ Sie reich­te ihm die ge­fälsch­ten Pa­pie­re zu­rück. „Sie sind ei­nes un­se­rer Ido­le. Ne­ben Bas­com La­mar Taff­ler, dem Er­fin­der von Ner­ven­gas Nr. 414.“
    „Ich füh­le mich ge­schmei­chelt, un­sag­bar ge­schmei­chelt, mei­ne lie­be Ida­bel­le. Jetzt muß ich aber in drin­gen­der An­ge­le­gen­heit fort.“
    Drei Blocks wei­ter un­ten wur­de Jol­son von ei­nem pen­sio­nier­ten Fall­schirm­jä­ger­korps­mann mit ei­ner Reit­ger­te ge­schla­gen, dann dro­schen zwei Stra­ßen­mars­hals mit Knüp­peln auf

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