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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Bul­len und Sol­da­ten gibt“, sag­te Jen­ni­fer. „Chef Mi­ckens, da hat Ben die Fä­hig­keit, sei­ne Ge­stalt zu ver­än­dern und je­den nach­zuah­men. Und Sie, Sie set­zen ihn als blo­ßen li­te­ra­ri­schen Agen­ten ein.“
    „Im­mer mit der Ru­he, Jen­ni­fer“, sag­te Jol­son. Wenn man erst ein­mal vom Cha­mä­le­on­korps be­ar­bei­tet und kon­di­tio­niert wor­den war, konn­te man nicht mehr aus­stei­gen. Ob­wohl das CK Jol­son er­laubt hat­te, sich halb pen­sio­nie­ren zu las­sen und sei­nen Ke­ra­mik­han­del zu lei­ten, stand er im­mer noch dem Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge zur Ver­fü­gung. „Okay, Chef, ich tref­fe Sie mor­gen.“
    „Nicht vor zehn Uhr“, sag­te er. Als Chef Mi­ckens Se­a­croft auf­stell­te, wur­de der Dok­tor wach und bot ih­nen al­len Rot­wein und Sand­wi­ches an.
     
    Als die ers­te Pa­trouil­len­po­li­zis­tin den Blin­den mit ih­rem Schock­stab traf, ließ er al­le sei­ne Sou­sa-Mel­ler-Büs­ten fal­len. Sie wa­ren faust­groß, aus min­der­wer­ti­gem Gips her­ge­stellt und zer­bra­chen, als sie auf dem Flie­sen­bür­ger­steig vor dem Sou­sa-Mel­ler Pa­last-Ho­tel auf­schlu­gen. Ei­ne wei­te­re Pa­trouil­len­po­li­zis­tin in grü­ner Uni­form und mit bal­lon­di­cken Ar­men durch­such­te den be­täub­ten Stra­ßen­händ­ler. „Kei­ne Ver­kaufs­er­laub­nis!“ sag­te sie. „Ge­nau, wie wir es uns ge­dacht ha­ben!“
    Die drit­te der vier Po­li­zis­tin­nen, die den blin­den Mann um­stellt hat­ten, sag­te: „Schaut euch das an!“ Sie hielt ei­ne in­tak­te Sou­sa-Mel­ler-Büs­te hoch und zeig­te auf die Stel­le, wo die Steu­er­mar­ke fehl­te.
    Die vier­te Po­li­zis­tin be­täub­te den Blin­den aufs neue und sag­te da­bei zu ihm: „Still­hal­ten!“
    „Mei­ne Da­men, mei­ne teu­ren Da­men!“ sag­te Jol­son. Er­trug einen grü­nen, bon­bon­ge­streif­ten An­zug, einen Schmet­ter­lings­bin­der und hat­te einen großen Mus­ter­kof­fer vol­ler Waf­fen bei sich. Er sah nun ge­nau wie Dr. Yol­lan­do Se­a­croft aus und tor­kel­te auch ein biß­chen, wie Se­a­croft es zu tun pfleg­te. Er stell­te sei­nen Kof­fer ab und be­gann da­mit, dem blin­den Stra­ßen­händ­ler auf die Bei­ne zu hel­fen. „Wie in­ef­fi­zi­ent! Der Se­a­croft-Schock­stab mit sei­ner Te­le­skop­me­cha­nik ist viel leich­ter. Viel wir­kungs­vol­ler! Ich schla­ge Ih­nen vor, daß Sie sich drin­nen mei­nen Stand an­schau­en.“ Er hat­te den Blin­den auf­ge­stellt.
    „Ver­piß dich!“ flüs­ter­te der Stra­ßen­händ­ler. „Du vers­aust uns das Bild!“
    „Wir stel­len ge­ra­de ei­ne fik­ti­ve Fest­nah­me“, er­klär­te die Po­li­zis­tin mit den Bal­lon­ar­men. „Für drei Nach­rich­ten­me­di­en. Ganz am Ran­de möch­te ich üb­ri­gens nur er­wäh­nen, daß Sie viel bes­ser aus­se­hen als Ih­re Pen­ner­be­kämp­fungs­mit­tel. Warum las­sen Sie den Pen­ner nicht ein­fach wie­der fal­len, dann fil­men wir das Gan­ze noch mal.“
    „Ver­zei­hung, Ver­zei­hung, o mei­ne schö­nen Da­men des Ge­set­zes!“ sag­te Jol­son. Er ließ den Stra­ßen­händ­ler los, nahm sei­nen Mus­ter­kof­fer wie­der auf und schob sich durch die Men­ge vor der Dreh­tür des Ho­tels.
    Die Emp­fangs­hal­le glit­zer­te im Son­nen­licht, das durch die ge­tön­ten Glas­fens­ter ein­drang und sich auf den Mes­sings­knöp­fen, Gold­lit­zen und Or­den der am Kon­greß teil­neh­men­den Po­li­zis­ten und Sol­da­ten brach. Jol­son hat­te Schwie­rig­kei­ten, einen Lift­boy aus­fin­dig zu ma­chen.
    „Dr. Se­a­croft, nicht wahr?“ frag­te ein grau­haa­ri­ger Mann in ei­nem grau­en Zi­vil­an­zug. „Ich neh­me Ih­ren Kof­fer. Ich bin Ea­mes, der Fahr­stuhl­chef.“
    „Kei­ne Uni­form?“
    „Wür­de nur Ver­wir­rung stif­ten. Sie ha­ben kein per­sön­li­ches Ge­päck da­bei?“
    „Mei­ne Kör­be und Tra­ge­ta­schen mit Fein­schme­cke­rei­en wer­den in­ner­halb ei­ner Stun­de an­ge­lie­fert“, sag­te Jol­son ihm. „Mit Klei­dung und Toi­let­ten­ar­ti­keln ge­be ich mich nie ab. Wenn Sie wohl den Mus­ter­kof­fer in den Aus­stel­lungs­raum im Mez­za­nin brin­gen könn­ten?“
    „Kom­men Sie doch mit!“ mein­te der ge­beug­te

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