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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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blei­ben will, dann muß man auch die dunk­le­ren Sei­ten se­hen kön­nen.“ Er nes­tel­te wie­der an sei­nem Hut und am Kinn her­um. „Über das Ge­halt ha­ben wir noch gar nicht ge­re­det.“
    „Was hal­ten Sie von tau­send Dol­lar im Mo­nat?“
    „Ma­chen Sie dar­aus tau­send­fünf­hun­dert“, sag­te Jol­son. „Ein Mo­nat im vor­aus, und zwar so­fort.“
    Der Bür­ger­meis­ter blick­te wie­der den She­riff an. „Na gut, Will. Sie ha­ben aus­ge­zeich­ne­te Re­fe­ren­zen. Ab­ge­macht.“
    Sie schlu­gen ein. „Sie ha­ben einen neu­en Col­le­ge­prä­si­den­ten, Mr. Bür­ger­meis­ter.“
    „Sie sind wirk­lich cle­ver!“ lach­te Bree­zy. „Vor­aus­zah­lung! Dann kön­nen Sie we­nigs­tens ein biß­chen von dem Bar­geld ver­ju­beln, be­vor man Sie da weg­jagt.“
    Jol­son leer­te sein Bier und lehn­te ein zwei­tes ab. „Die­ser Tim Hoot­man, den ihr da er­wähnt habt, scheint ja ein Typ zu sein, den ich mir so­fort an­schau­en muß. Um zu wis­sen, was die Op­po­si­ti­on denkt. Wer­de ich ihn drau­ßen auf dem Cam­pus fin­den?“ Tim Hoot­man war der Mann, den 26X er­wähnt hat­te.
    „Das weiß nur der Herr im Him­mel“, mein­te der Bür­ger­meis­ter.
    Bree­zy lach­te. „Tim Hoot­man ist seit Ta­gen nicht mehr ge­se­hen wor­den. Wenn er nicht bald auf­taucht, wer­de ich ein Such­kom­man­do zu­sam­men­stel­len. Mög­li­cher­wei­se hat er sich selbst aus­ge­trickst.“
    „Der auch?“ frag­te Jol­son.

 
6
     
    Der Bür­ger­meis­ter straff­te die Zü­gel sei­nes Pferds und dreh­te sich im Sat­tel um. Er spuck­te einen Pa­cken Kau­ta­bak aus und zeig­te auf das un­ter ih­nen lie­gen­de Tal. Er woll­te an­set­zen, et­was zu sa­gen, doch statt des­sen muß­te er hus­ten und wür­gen. Er lehn­te sich weit nach links, und sein grau­er Filz­hut fiel auf den san­di­gen Bo­den.
    Jol­son fra­ge: „Klei­ner An­fall, Bür­ger­meis­ter?“
    Der große, glat­tra­sier­te Bür­ger­meis­ter von Stonyville rich­te­te sich wie­der auf. „No­pe“, er­wi­der­te er, „ist nur die­ser Scheiß­ta­bak. Zu echt für mich. Nor­ma­ler­wei­se kaue ich So­ja, aber im Ge­ne­ral Sto­re hat­ten sie nichts an­de­res. Al­so ha­be ich mir das ech­te Zeug an­dre­hen las­sen.“
    Jol­son und der Bür­ger­meis­ter wa­ren ei­ne hal­be Stun­de lang aus der Stadt hin­aus­ge­rit­ten und be­fan­den sich nun auf ei­ner Hü­gel­spit­ze, von der aus sie den Cam­pus des Estru­ma Col­le­ge über­bli­cken konn­ten. „Das ist es al­so, was?“ frag­te Jol­son.
    „Sieht nicht nach viel aus, Will. Wir muß­ten un­ser Bau­pro­gramm ver­schie­ben, als die Din­ge zu wild wur­den.“ Er zeig­te wie­der hin­ab. „In der Mit­te, zwi­schen den gan­zen auf­ge­motz­ten Ge­bäu­den mit den falschen Fassa­den, liegt der Col­le­ge­hof. Wir ha­ben da ei­ne wirk­lich schö­ne Sta­tue von ei­nem ster­ben­den In­dia­ner. Sie sind ja viel rum­ge­kom­men, da wer­den Sie wohl wis­sen, was ein In­dia­ner ist.“
    „Yep.“
    „Die­ser da ist aus Guß­ei­sen und fällt ge­ra­de vom Pferd. Wenn man sen­ti­men­tal ver­an­lagt ist, treibt es ei­nem die Trä­nen in die Au­gen, aber ich schät­ze, das sind Sie wohl nicht.“
    Jol­son be­jah­te. „Und wo fin­de ich mein Bü­ro und mei­ne Prit­sche?“
    „Se­hen Sie dort drü­ben das zwei­stö­cki­ge Ge­bäu­de, das aus­sieht wie ein Wild­west­ho­tel? Na ja, das ist der Fa­kul­täts­klub. Dort wer­den Sie un­ter­ge­bracht, bis wir da­zu kom­men, das Bü­ro des Col­le­ge­prä­si­den­ten wie­der auf­zu­bau­en. Ihr vor­läu­fi­ges Bü­ro ist die­ser klei­ne Schup­pen mit der Wa­gen­r­ad­ver­zie­rung dort vorn am Chis­holm Trail.“
    „Dann bin ich ja voll im Frei­en wie ’ne Schieß­schei­be.“
    „Na ja, kann ich nicht be­strei­ten“, gab der Bür­ger­meis­ter zu. „Wir hof­fen, Sie recht bald in et­was mit rich­tig di­cken Ad­o­be­zie­geln un­ter­brin­gen zu kön­nen.“
    „Was ist das dort für ein frei­er Platz hin­ter dem Hof?“
    „Da gibt’s im­mer Är­ger.“
    Der Platz, auf den sich Jol­sons Fra­ge be­zog, war von ei­nem gro­ben drei­fa­chen Holz­pfahl­zaun um­ge­ben. „Was für’n Är­ger ge­nau?“
    „Da wur­den frü­her Ro­deos

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