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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Feh­ler ge­macht, als wir den Prä­si­den­ten des Col­le­ge ein­ge­stellt ha­ben. Wir ha­ben uns so ’n Aka­de­mi­ker ge­holt.“
    „Sie mei­nen, ein Ka­no­nen­schwin­ger wä­re bes­ser?“
    „Sie wis­sen doch, wie die jun­gen Leu­te heut­zu­ta­ge sind“, sag­te der Bür­ger­meis­ter. „Na­tür­lich ha­ben wir hier nichts, was man auch nur an­nä­hernd mit den Selbst­mord­kin­dern ver­glei­chen könn­te, die den Städ­ten das Le­ben schwer­ma­chen.“ Er hieb mit sei­nen Fin­ger­knö­cheln auf die Tisch­plat­te. „Toi, toi, toi! Aber wir ha­ben ein paar klei­ne­re Un­stim­mig­kei­ten.“
    Jol­son sag­te: „Un­stim­mig­kei­ten sind ei­ne Sa­che. Aber ich seh­ne mich nicht da­nach, in Brand ge­steckt zu wer­den.“
    Der Bür­ger­meis­ter ver­si­cher­te ihm: „Ein Bur­sche mit sol­chen Fä­hig­kei­ten, wie Sie sie uns ge­ra­de vor­ge­führt ha­ben, Will, kommt auch mit die­ser klei­nen Uni­ver­si­tät klar. Mein Gott, wir ha­ben doch schließ­lich bloß zwei­tau­send Stu­den­ten, nicht wahr, Bree­zy?“
    „Eher tau­send­neun­hun­dert“, sag­te der di­cke She­riff, „nach der letz­ten Schie­ße­rei.“ Er ver­hak­te sei­ne fet­ten Dau­men in sei­nen Wes­ten­ta­schen.
    „To­te?“ frag­te Jol­son.
    Die Bar­da­me, ei­ne blaß­ro­sa Blon­di­ne, brach­te drei Glä­ser Bier. Der Bür­ger­meis­ter knall­te drei Gold­stücke auf die Tisch­plat­te. „Gott seg­ne Sie“, sag­te die Bar­da­me und schob die Mün­zen seit­lich auf ihr Mes­sing­ta­blett.
    „War mal Non­ne“, sag­te der She­riff.
    „Ach ja?“ Jol­son pro­bier­te sein Bier, das gar nicht übel schmeck­te.
    „Tat­sa­che.“ Bree­zy kratz­te sich ge­ra­de in der Ge­gend um sei­nen fünf­za­cki­gen Stern her­um. „Hat den Bi­schof ge­hei­ra­tet und ist aus dem Klos­ter ge­flo­gen.“
    „Er spricht von Bi­schof Pri­ne“, sag­te der Bür­ger­meis­ter.
    „Einen fei­ne­ren Kum­pel fin­det man nir­gend­wo. Ihm ge­hört der La­den hier.“
    „Hab’ mich schon über die re­li­gi­ösen Un­ter­tö­ne im Na­men die­ses Sa­lo­ons ge­wun­dert“, mein­te Jol­son. „Ist ja ei­gent­lich ziem­lich sel­ten bei bil­li­gen Ka­schem­men.“
    „Bi­schof Pri­ne hat sich nie völ­lig von sei­nem Talar ge­trennt“, sag­te Bree­zy Bal­mer. „Sonn­tags ist er im­mer stern­ha­gel­voll.“
    Der Bür­ger­meis­ter sag­te: „Kom­men wir wie­der zur Sa­che, Will. Wir wä­ren wirk­lich sehr froh, wenn Sie Prä­si­dent des Estru­ma Col­le­ge wer­den wür­den.“
    „Er­zäh­len Sie mir noch ein biß­chen über die Schwie­rig­kei­ten, die Sie da ha­ben“, schlug Jol­son vor. Er fle­gel­te sich in sei­nem ge­ra­den Stuhl zu­recht. „Und er­zäh­len Sie mir mal ganz be­son­ders, wie es da­zu kom­men konn­te, daß Sie ein­hun­dert Stu­den­ten ver­lo­ren ha­ben.“
    „Las­sen Sie mich erst mal was er­klä­ren.“ Der Bür­ger­meis­ter nipp­te an sei­nem Bier. „Las­sen Sie mich erst mal er­klä­ren, was der Hin­ter­grund für un­se­re Si­tua­ti­on hier ist. Die Leu­te hier­zu­lan­de ge­wöh­nen sich recht schnell an un­se­ren Le­bens­stil, und es dau­ert nicht lan­ge, bis fast je­der so ein rich­ti­ges Wild­west­ge­fühl ent­wi­ckelt hat. Es ist zwar un­echt, aber ge­nau­so schwie­rig zu hand­ha­ben, wie es im rich­ti­gen Wil­den Wes­ten ge­we­sen sein muß. Das Le­ben an un­se­rer Uni­ver­si­tät spie­gelt das na­tür­lich wi­der.“
    „Sie ha­ben al­le Ka­no­nen“, warf der She­riff ein.
    „Die Jun­gen, ja“, sag­te der Bür­ger­meis­ter. „Aber von den Mäd­chen tra­gen nur we­ni­ge Schieß­ei­sen. Und dann meis­tens nur die­se klei­nen, der­rin­ge­r­ähn­li­chen Blas­ter­pi­stöl­chen.“
    „Sie tra­gen sie in Mie­der­half­tern“, sag­te Bree­zy, „oder sie ste­cken sie in den Aus­schnitt.“
    Jol­son be­harr­te auf sei­ner Fra­ge. „Wes­halb le­gen sie sich ge­gen­sei­tig um?“
    „Na ja, nicht nur, daß sie mit­ein­an­der kämp­fen“, sag­te Bür­ger­meis­ter Mor­phy. „Sie ha­ben auch so ziem­lich auf die ge­sam­te Fa­kul­tät ei­ne Stink­wut.“ .
    „Au­ßer auf Pro­fes­sor Tim Hoot­man“, sag­te der She­riff. „Den mö­gen sie, weil er ei­ner von die­sen

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