Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
Ra­di­ka­len ist. Hält ein Se­mi­nar über Stadt­gue­ril­la­krieg ab und ein wei­te­res über Erd­li­te­ra­tur.“
    Jol­son frag­te: „Was ist mit dem Tö­ten? Von wem geht das meis­tens aus?“
    Der Bür­ger­meis­ter wink­te nach ei­nem neu­en Bier. „Na ja, um ganz ehr­lich zu sein, Will, läuft es auf fol­gen­des hin­aus: Wir ha­ben einen Hau­fen von ra­di­ka­len Stu­den­ten und einen Hau­fen von ziem­lich kon­ser­va­ti­ven Stu­den­ten. Schät­ze, daß un­ge­fähr fünf­zig Pro­zent der Kra­wal­le durch Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen die­sen bei­den Grup­pen ent­ste­hen.“
    „Ein biß­chen wie zwi­schen Rin­der- und Schaf­hir­ten“, mein­te Bree­zy.
    Der Bür­ger­meis­ter fuhr fort: „Well, Sir, und dann ist da noch die Re­gie­rung. Das heißt, die Pro­vi­so­ri­sche Re­gie­rung. Die schickt Sol­da­ten her. Ich will ja zu­ge­ben, daß sie un­se­ren Le­bens­stil da­durch re­spek­tiert, daß sie nur Ka­val­le­rie schickt. Aber trotz­dem ha­ben wir es nicht be­son­ders gern, daß die PR un­se­re ört­li­chen Strei­tig­kei­ten zu schlich­ten ver­sucht.“
    „Er­zäh­len Sie ihm von den Grouts“, sag­te Bree­zy ki­chernd.
    „Das war ei­ne erns­te Sa­che. Die Ka­val­le­rie der PR hat ein neu­es Be­ru­hi­gungs­gas bei ei­nem der Stu­den­ten­kra­wal­le aus­pro­biert und da­bei aus Ver­se­hen ei­ne Her­de von zwei­hun­dert gra­sen­den Grouts ge­tö­tet. War wohl nicht zu ver­mei­den.“
    „Das hat der al­te Mac­Sto­ne aber ein biß­chen an­ders ge­se­hen.“
    „Schluß jetzt!“ sag­te Jol­son. „Er­spart mir eu­ren Lo­kal­tratsch, und sagt mir lie­ber, wen ich dar­an hin­dern muß, mich um­zu­brin­gen, wäh­rend ich als Boß die­ses Col­le­ges hier her­um­lau­fe.“
    Der Bür­ger­meis­ter spreiz­te die Fin­ger. „Na ja, vor die­sem Mac­Sto­ne müs­sen Sie sich wahr­schein­lich vor­se­hen. Er ist ein Alt­ein­ge­ses­se­ner. War schon da, be­vor die Vor­städ­ter und Pend­ler ka­men. Ein ech­ter Vieh­züch­ter. Hat sich süd­lich vom Col­le­ge un­ge­fähr drei­hun­dert Mor­gen Land ge­holt und züch­tet dort seit schät­zungs­wei­se drei­ßig oder vier­zig Jah­ren Grouts .“
    „Man könn­te eher sa­gen, daß er Sa­tans­bra­ten züch­tet“, sag­te Bree­zy und ki­cher­te, so lan­ge, bis ihm die Trä­nen in den Au­gen stan­den.
    „Mac­Sto­ne be­schäf­tigt un­ge­fähr ein­hun­dert­fünf­zig Leu­te auf sei­nem Ge­biet, und je­der ein­zel­ne von ih­nen ist ein Schlitz­ohr. Ver­schla­gen wie die Schlan­gen und wild wie die Raub­kat­zen. Ein schlim­mer Hau­fen.“
    Jol­son frag­te: „Und die sind auch in die Uni­ver­si­tät ein­ge­fal­len?“
    Bür­ger­meis­ter Mor­phy sag­te: „Der al­te Mac­Sto­ne mag ganz und gar kei­ne jun­gen Leu­te, und er haßt je­den, der auch nur zwei Fin­ger­breit mehr Bil­dung hat als er selbst, und ört­li­che und Ter­ri­to­ri­al­be­hör­den in­ter­es­sie­ren ihn kei­nen Deut. Am liebs­ten wä­re es ihm, wenn die Uni­ver­si­tät ih­re Sa­chen pack­te und ab­hau­en wür­de. Ich glau­be, wenn er nicht so reich und mäch­tig wä­re, hät­te ihn die PR schon vor Jah­ren zum Tü­ten­kle­ben ab­kom­man­diert.“
    Jol­son rück­te sei­ne Hut­krem­pe hoch, kratz­te sich an sei­nem wet­ter­ge­gerb­ten ju­gend­li­chen Kinn und spuck­te in Rich­tung sei­nes lin­ken Stie­fels aus. „Mal se­hen, ob ich da al­les bei­sam­men ha­be. Sie wol­len al­so, daß ich Ih­nen Ihr Col­le­ge da drau­ßen lei­te, ich soll auf et­wa zwei­tau­send wild ge­wor­de­ne Stu­den­ten auf­pas­sen, plus mi­nus ein­hun­dert, auf die gan­ze ver­damm­te Pro­vi­so­ri­sche Re­gie­rung und auf einen wil­den Spin­ner na­mens Mac­Sto­ne, der ein­hun­dert­fünf­zig Bur­schen auf der Lohn­lis­te hat, de­nen der Colt lo­cker sitzt. Al­le und je­der von die­sen Leu­ten sind ab­so­lut wild dar­auf, zu schie­ßen und zu er­schie­ßen und Sa­chen ka­putt­zu­schla­gen und nie­der­zu­bren­nen. So sieht es al­so un­ge­fähr aus, ja?“
    „Ei­ne pes­si­mis­ti­sche Sicht der Din­ge, aber ziem­lich zu­tref­fend, ja“, sag­te der Bür­ger­meis­ter.
    Jol­son sag­te ihm: „Wenn man als Ka­no­nen­schwin­ger im Ge­schäft

Weitere Kostenlose Bücher