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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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sich ein Pa­neel in der Wand ne­ben dem Schal­ter auf, und ei­ne jun­ge Frau in ei­ner Vi­ny­l­uni­form mit Schot­ten­mus­ter kam auf Jol­son zu.
    „Will­kom­men, Mr. Gab­ney. Ich kom­me vom Rei­sehim­mel­ho­tel des Raum­ha­fens Es­pe­ran­za Zwei und soll Sie zu Ih­ren Zim­mern füh­ren. Der Bo­den­kreu­zer der Ne­p­en­the, Inc. wird nach dem Mit­tages­sen hier ein­tref­fen, um Sie hin­zu­brin­gen. In der Zwi­schen­zeit wol­len wir es Ih­nen so ge­müt­lich wie mög­lich ma­chen.“
    „Ich set­ze mich in kei­nen Roll­stuhl mehr!“
    „Das geht schon in Ord­nung“, sag­te das stups­nä­si­ge Mäd­chen und führ­te ihn in einen wei­te­ren hei­ßen Kor­ri­dor.
    „Viel zu sti­ckig“, sag­te Jol­son. „Ich will ja nicht hof­fen, daß die­ser gan­ze ver­damm­te Pla­net so sti­ckig ist.“
    „Manch­mal dringt et­was von der Luft­ver­schmut­zung, die es in Es­pe­ran­za Ci­ty nur in ge­sund­heit­lich völ­lig un­be­denk­li­chem Um­fang gibt, in die Kli­ma­an­la­gen des Raum­ha­fens. Das nennt man Os­mo­se.“
    „Don­ner­litt­chen“, sag­te Jol­son.
    „Das geht schon in Ord­nung“, sag­te das Mäd­chen.

 
4
     
    Jol­son be­trach­te­te sei­nen rech­ten Fuß, mit dem er trä­ge Krei­se in die vor­be­han­del­te Luft sei­ner Raum­ha­fen­sui­te be­schrieb. Über der Pan­ora­ma­kup­pel sei­ner Hüt­te im Se­nio­ren­trakt war der Him­mel dicht­gelb. „Ihr habt eu­er At­mo­sphä­re­pro­blem je­den­falls noch nicht ge­löst“, sag­te er zu dem Zim­mer. „So ei­ne ver­sau­te Luft wür­den wir auf Bar­num nicht zu­las­sen.“
    „Klar, Opa“, sag­te ein Wand­laut­spre­cher.
    Jol­sons Hän­de ver­san­ken noch tiefer in sei­nen Ho­sen­ta­schen. Nach­dem er mit der Zun­ge von in­nen über sei­ne Wan­ge ge­fah­ren war, sag­te er: „Don­ner­litt­chen! Wo bleibt denn der Drink, den ich be­stellt ha­be?“
    „Für dich gibt es kei­ne har­ten Sa­chen“, sag­te das Git­ter. „Steht auf dei­ner Me­di­ko­kar­te, Opa. Warum ver­suchst du es nicht mit dem Sup­pen­hahn in dei­ner Schlaf­e­cke?“
    „Quatsch!“ sag­te Jol­son. Nun war er schon ei­ne Stun­de hier, und noch im­mer hat­te ihn nie­mand vom Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge kon­tak­tiert.
    „Heu­te gibt es als Spe­zia­li­tät ve­nu­si­sches Gum­bo.“
    „Bah!“
    „Dann ver­gnüg dich ein biß­chen, und schau dir so­lan­ge was an, bis der Wa­gen von Ne­p­en­the, Inc. dich ab­ho­len kommt.“
    Das Di­men­si­ons­po­dest, das sich Jol­son ge­gen­über be­fand, fing an zu sum­men, und ein seh­ni­ger, weiß­haa­ri­ger Mann ma­te­ria­li­sier­te. „Old Man Cus­h­man und ein Aus­schnitt aus sei­ner Se­nio­ren-Son­der­sen­dung vom Ge­ron­to­lo­gen­netz“, kün­dig­te er an. Er trug ei­ne wei­te, oran­ge­far­be­ne Uni­form und zog ein Mo­dell ei­nes mehr­stö­cki­gen Ge­bäu­des aus der Ta­sche. „Hier ist ein Sou­ve­nir, das vie­le lie­be­vol­le Se­nio­ren ih­ren En­kel­kin­dern schi­cken. Mei­ne Da­men und Her­ren, Sie mö­gen das viel­leicht nicht glau­ben, aber das hier ist ein maß­stab­ge­treu­es Ab­bild ei­nes der zu Recht be­rühm­ten Ver­gnü­gungs­tür­me von Es­pe­ran­za. Es ist mit aro­ma­ti­sier­ten Kin­der­men­gen Mi­grä­ne­stop­per ge­füllt, und Sie kön­nen es für prak­tisch nur Pfen­nig­be­trä­ge über­all ins Bar­num-Sys­tem tele­por­tie­ren las­sen.“
    „Ich ha­be dir doch ge­sagt, daß ich mir die­se ver­damm­te, schau­der­haf­te Show nicht an­se­hen will!“ rief Jol­son. „Don­ner­litt­chen!“
    „Werd’ nicht aus­fal­lend, Opa!“ sag­te das Git­ter.
    Das Po­dest summ­te, und Old Man Cus­h­man wur­de fort­ge­pus­tet.
    „Geh zur Me­tall­schmel­ze!“ brumm­te Jol­son. „Ver­damm­tes, bes­ser­wis­se­ri­sches Zim­mer!“
    „He!“ rief das Git­ter. „Du soll­test nicht so mit mir re­den! Wie wär’s denn, wenn du mal hin­aus in den Gang gin­gest, Opi­chen?“
    „Dann wärst du im­mer noch an die Wand ge­schraubt“, sag­te Jol­son.
    „Du hast es aber rich­tig drauf, Leu­te auf ih­re Ge­bre­chen auf­merk­sam zu ma­chen, wie? Was in­ter­es­siert dich schon ein Sprech­git­ter. Gar nicht. Über­haupt nicht!“
    „Hör mal, be­stellst du mir

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