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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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für psych­ia­tri­sche oder gar Un­ter­hal­tungs­zwe­cke un­ge­eig­net macht. Ei­ne der Haupt­schwie­rig­kei­ten be­stand dar­in, die Al­pha­wel­len zu kon­trol­lie­ren, wie ihr jun­gen Bur­schen euch ge­wiß den­ken könnt. Vor lan­ger Zeit hat­ten wir vie­le miß­glück­te Um­wand­lun­gen. Das war vor vie­len Jah­ren. Nach­dem ich aber erst ein­mal fest­ge­stellt hat­te, daß ei­ne Rei­he von Ope­ra­tio­nen an der Zir­bel­drü­se die Iden­ti­täts­trans­for­ma­tio­nen ver­ein­fa­chen konn­ten, konn­te ich einen we­sent­lich schnel­le­ren Fort­schritt in mei­ner Ar­beit er­zie­len, mei­ne Her­ren. Die Passa­de wur­de eben­falls ver­bes­sert. Und doch ist es nur we­nig wahr­schein­lich, daß das Da­vis-Stock­bridge-Ver­fah­ren wirk­lich je­mals ver­wen­dungs­fä­hig – im Sin­ne des Sprach­ge­brauchs des Amts für Po­li­ti­sche Spio­na­ge –, je­mals wirk­lich ver­wen­dungs­fä­hig ge­wor­den wä­re, wä­re ich nicht, bei­na­he zu­fäl­lig, dar­auf­ge­sto­ßen, daß ei­ne ein­fa­che Mi­schung aus Chlor­phe­ni­ra­min­ma­le­at, Phe­nyl­pro­pa­no­la­min­hy­dr­chlo­rid und Iso­pro­pa­mid, über einen län­ge­ren Zeit­raum in Kap­sel­form ein­ge­nom­men, die ex­ak­ten me­ta­phras­ti­schen Ei­gen­schaf­ten be­sitzt, die da­für er­wünscht wa­ren.“
    Lang­sam kehr­te Da­vis-Stock­bridges Bart zu­rück. Er sag­te: „Ge­wiß ist auch die in­ten­si­ve psy­cho­lo­gi­sche Kon­di­tio­nie­rung von Wert, die die Grun­di­den­ti­tät sta­bi­li­siert, wäh­rend sie es gleich­zei­tig er­laubt, ih­re äu­ße­re Form zu wan­deln, was ihr jun­gen Bur­schen si­cher­lich al­le be­ja­hen wer­det. Es läßt sich eben­so­we­nig leug­nen, daß die zahl­rei­chen ge­hei­men Be­stand­tei­le, de­ren Schlüs­sel ich selbst in der Hand hal­te, ihr Teil da­zu bei­tra­gen. Wir sind an ei­nem Punkt an­ge­langt, da sich das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge mehr Of­fen­heit von mei­ner Sei­te wünscht. Ob­wohl ich manch­mal die Ver­mu­tung he­ge, daß sich das Amt mit sei­nem Hang zum Ge­brauch vor­züg­li­cher Wahr­heits­dro­gen schon längst mei­ne Ge­heim­nis­se an­ge­eig­net hat. Je­des ein­zel­ne da­von. Ich hof­fe, mei­ne Her­ren, ich hof­fe, daß mei­ne Ge­heim­nis­se im­mer noch mir ge­hö­ren. Das wä­re zu wün­schen.“
    Jol­son sag­te et­was zu sich selbst, dann wur­de er wach und lausch­te. Er blin­zel­te und wisch­te sich mit ei­ner Hand über sei­nen tro­ckenen Mund. Er setz­te sich auf und schnitt, im­mer noch auf der ge­punk­te­ten In­struk­ti­ons­couch sit­zend, ei­ne Gri­mas­se. „Häh?“ sag­te er.
    Ma­cRae hat­te die Uhr ans Ohr ge­legt und sag­te: „Das müß­te rei­chen, Ben. Nicht so gründ­lich, wie es sein könn­te, aber du müß­test jetzt ge­nug über Es­pe­ran­za und Gab­ney wis­sen, um klar­zu­kom­men.“
    Jol­son schwang sich von der Couch und streck­te sei­ne Glie­der. „Das wä­re zu wün­schen“, sag­te er.

 
3
     
    Der Roll­stuhl stand ver­lo­ren an ei­ner feuch­ten Sei­ten­ram­pe am Raum­ha­fen. „Herr­je!“ sag­te sein Stimm­git­ter. „Ich bin mir si­cher, daß der Be­su­cher­emp­fang nach der letz­ten Ecke hät­te kom­men müs­sen. Okay, blei­ben Sie bei mir, wir fin­den ihn schon noch.“
    „Don­ner­keil!“ sag­te Jol­son. „Ich brau­che so­wie­so kein Ge­rät wie dich, ich wer­de schon al­lein zur rich­ti­gen Stel­le ge­hen.“
    Der Roll­stuhl zog den Si­cher­heits­gurt um Jol­sons run­den, klei­nen Bauch en­ger. „Der Raum­ha­fen Es­pe­ran­za Zwei macht es sich zur Ge­pflo­gen­heit, äl­te­ren Mit­bür­gern wie Ih­nen kos­ten­lo­sen Trans­port zur Ver­fü­gung zu stel­len. Blei­ben Sie bei mir, ich ha­be so ei­ne Ah­nung.“
    Jol­son war Leo­nard F. Gab­ney, er war ge­beugt und zer­brech­lich und wies zahl­lo­se Al­ters­fle­cken auf. Sei­ne Stim­me war dünn und klang so, als wür­de er gleich an­fan­gen zu hus­ten. „Ver­dammt!“ sag­te er zu dem Ro­bo­ter­stuhl, „was ist denn das hier für ein Pla­net, auf dem man nicht ein­mal einen ver­nünf­ti­gen An­dro­iden­stuhl bau­en kann!“
    „Im­mer mit der Ru­he, im­mer mit der Ru­he! Ich weiß jetzt, wo wir sind“, sag­te

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