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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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und hob ihn wie­der. Sie er­hob sich und streck­te sich, oh­ne die Ar­me zu he­ben. „Ich schät­ze, das wer­den wir ziem­lich bald wis­sen. Kon­tak­tie­ren Sie mich, wenn Sie bei Ne­p­en­the, Inc. in der Pat­sche sit­zen soll­ten. Soll­te Ih­re Missi­on rei­bungs­los ver­lau­fen, dann sol­len Sie sich nach Ih­rer Rück­kehr nach Es­pe­ran­za Ci­ty mit mir in Ver­bin­dung set­zen. Ge­hen Sie in Ru­dol­phs Neu­en Blu­men­la­den auf dem Ein­sam­keits­weg, be­stel­len Sie ein Dut­zend gel­ber Ro­sen und wie­der­ho­len Sie die Ko­de­num­mern. Noch Fra­gen?“
    Jol­son reich­te ihr den Obst­korb zu­rück. „Ich kann das Par­füm nicht rich­tig aus­ma­chen, das Sie be­nut­zen. Was ist das?“
    „Es heißt Gol­li­wog, wird tele­por­tiert.“ Sie lä­chel­te ihn wie­der an. „Ge­ben Sie auf je­den Fall ein Si­gnal, wenn Sie in Schwie­rig­kei­ten sein soll­ten.“
    Jol­son er­griff mit sei­ner runz­li­gen, al­ten Hand ih­ren Arm. „Es tut mir leid, mei­ne Lie­be, daß mei­ne erns­te All­er­gie es mir ver­bie­tet, Ih­ren Korb an­zu­neh­men. Auch wenn ich es mir lie­ber an­ders wün­schen wür­de, ist es jetzt aber lei­der Zeit für mein Mit­tags­schläf­chen.“
    Auf Jol­sons Be­rüh­rung hin öff­ne­te sich die Tür zum Gang, und Jen­ni­fer Hark schritt mit for­schem Schritt da­von.
    „Ver­dammt!“ sag­te er zu dem Zim­mer. „Warum ist mein Drink noch nicht da?“
    „Man be­steht auf Vor­kas­se“, sag­te der Wand­laut­spre­cher. „Die­ses Mäd­chen sah ja nicht übel aus – so­viel ich er­ken­nen konn­te, wäh­rend sie hier im Raum war.“
    „Ja, sie sieht wirk­lich ziem­lich gut aus“, sag­te Jol­son.
    „Nor­ma­ler­wei­se mag ich sie nicht so dünn.“
    Jol­son ließ et­was Geld durch den Bo­den­schlitz fal­len.

 
5
     
    Jol­son stieg aus dem hell­blau­en Bo­den­kreu­zer und trat in ei­ne hei­ße Schlammp­füt­ze. Lang­sam ver­sank er bis zum Kinn dar­in, kau­er­te sich zu­sam­men, hüpf­te hoch und sah einen Mann mit kan­ti­gen Ge­sichts­zü­gen und glat­tem Haar, der am Ran­de der brei­ten Pfüt­ze kau­er­te und lä­chel­te.
    Der Mann streck­te ihm ei­ne Hand hin. „Hier bei Ne­p­en­the, Inc. fan­gen wir im­mer auf der Stel­le an“, sag­te er. „Hal­lo und will­kom­men an Bord. Schon jetzt hat Sie die­ses Schlamm­bad um Wo­chen jün­ger ge­macht, Mr. Gab­ney. Ich bin Fran­klin T. Tripp per­sön­lich, Ko­or­di­na­tor und Grün­dungs­mit­glied.“
    Jol­son reich­te Tripp ei­ne schlam­mi­ge Hand. Der Fah­rer sei­nes Kreu­zers hat­te ihn zu­vor ent­klei­det, so daß er schon mit ir­gend­ei­nem Er­eig­nis ge­rech­net hat­te. „Ich be­wun­de­re das Tem­po, mit dem Sie sich an die The­ra­pie ma­chen, Sir.“
    „Ich will Ih­nen was sa­gen, Mr. Gab­ney“, ver­trau­te Tripp ihm mit blu­mi­ger Stim­me an, „ich bin selbst schon weit über fünf­zig. Se­he ich auch nur im ent­fern­tes­ten so aus?“
    „Höchs­tens wie vier­zig.“
    „Ich kom­me im­mer hier­her und suh­le mich im Schlamm, so­oft es nur geht.“ Tripp half Jol­son da­bei, aus dem Schlamm zu klet­tern, und führ­te ihn dann den blau­ge­ka­chel­ten Weg ent­lang, der sich um die Pfüt­ze schlän­gel­te.
    Es war ei­ne ru­hi­ge, dunkle Nacht, und Ne­p­en­the lag auf ei­nem Pla­teau, das vie­le Mei­len von Es­pe­ran­za Ci­ty ent­fernt war. Der dar­über hin­wegstrei­chen­de Wind war warm und tro­cken. „Ich bin si­cher, daß Sie ei­ne Quel­le der Ver­jün­gung für mich sein wer­den“, sag­te Jol­son. „Ganz zu schwei­gen von der In­spi­ra­ti­on.“
    „Vor Ih­nen, Mr. Gab­ney, liegt ein klei­nes Ken­nen­lern­tref­fen mit den an­de­ren Gäs­ten. Wir ha­ben dies­mal ei­ne recht hüb­sche, lan­ge Gäs­te­lis­te.“
    Hin­ter ih­nen war ein Ge­hil­fe in ei­nem blau­en Trai­nings­an­zug ge­ra­de da­bei, Jol­sons Ge­päck aus dem Kreu­zer zu he­ben. Jol­son blick­te auf das Ge­päck­stück, in dem sei­ne Wahr­heits­aus­rüs­tung ver­bor­gen war, dann sah er Tripp wie­der an. „Wenn ich nackt und mat­schig bin, bin ich kein be­son­ders gu­ter Ge­sprächs­part­ner.“
    „Wir ken­nen hier kei­ne Kon­ven­tio­nen“, sag­te Tripp. „Aber Sie wer­den sich jetzt erst ein­mal du­schen, und dann zie­hen

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