Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
aus wie neun­zig.“
    „Drei­un­dacht­zig – und nen­nen Sie mich bloß nicht Opa!“
    Sie be­rühr­te sein Ge­sicht mit ei­ner lang­fing­ri­gen Hand. „Sie sind wirk­lich alt. Wie ma­chen Sie das nur?“
    „Och, das lernt man so mit der Zeit.“
    Sie zeig­te ein klei­nes Lä­cheln. „Ben Jol­son. Sie ha­ben mal auf Peregri­ne den An­füh­rer ei­ner Ban­de von Wüs­ten­räu­bern ge­spielt, und zwar zwei Mo­na­te län­ger als er­for­der­lich. Ich glau­be, daß nicht vie­le Män­ner vom Cha­mä­le­on­korps ei­ne so ro­man­ti­sche Ader ha­ben.“
    „Wüs­ten­luft ist gut für die Ne­ben­höh­len“, sag­te Jol­son. „Wer­den die­se gan­zen Ge­schich­ten über mich ei­gent­lich vom CK in ei­ner Pro­pa­gan­da­tü­te ver­teilt? Oder ha­ben Sie Ih­re ei­ge­nen Ak­ten über mich?“
    „Ein Mann vom APS, den ich mal kann­te, hat mich die Ak­ten­ab­la­gen le­sen las­sen“, sag­te Jen­ni­fer. „Er hat­te einen trag­ba­ren De­ko­die­rer bei sich, und wir ha­ben uns da­mit die lang­wei­li­gen Wo­chen­en­den ver­trie­ben, Ben Jol­son.“
    „Hm“, sag­te er. „Was wol­len Sie mir denn nun ei­gent­lich sa­gen?“
    Sie leg­te ihm ei­ne Hand auf die Wan­ge. „Wir ha­ben nicht viel mehr über Bot­schaf­ter Kim­brough als ein ziem­lich si­che­res Ge­rücht, dem­zu­fol­ge er ein recht hüb­sches, un­er­klär­li­ches ho­hes Bank­kon­to bei ei­ner Sa­tel­li­ten­bank im Or­bit um Tar­ra­gon ha­ben soll. Zwei­hun­dert­tau­send Dol­lar auf den Speicher­bän­dern.“
    „Nichts, was ihn de­fi­ni­tiv mit den Ent­füh­run­gen aus dem Kriegs­mi­nis­te­ri­um in Ver­bin­dung bringt?“
    „Nur das, was Sie schon wis­sen“, sag­te das schlan­ke Mäd­chen. „Wir be­kom­men lang­sam ver­schlei­er­te Hin­wei­se auf et­was, das Grup­pe A ge­nannt wird.“ Sie setz­te sich auf die Arm­leh­ne ei­nes Schau­kel­stuhls und streck­te ih­re lan­gen Bei­ne aus.
    Jol­son ließ die Apri­ko­se in ei­ne Ho­sen­ta­sche glei­ten und frag­te: „Grup­pe A, wie? Und die hat mit die­sen Ent­füh­run­gen zu tun?“
    „Sa­gen wir mal, daß dies ei­ne Mög­lich­keit ist, der man nach­ge­hen muß.“
    „Das APS meint, daß viel­leicht ei­ne pa­zi­fis­ti­sche Grup­pe hin­ter den Ent­füh­run­gen ste­cken könn­te“, sag­te Jol­son. „Könn­te Grup­pe A ei­ne pa­zi­fis­ti­sche Ban­de sein?“
    „Das wis­sen wir nicht“, sag­te Jen­ni­fer. „Wir sind uns noch nicht ein­mal si­cher, daß sie über­haupt da­mit zu tun hat. Wenn Sie sich Bot­schaf­ter Kim­brough vor­knöp­fen, dann fra­gen Sie ihn auch mal über Grup­pe A aus.“
    „Okay“, sag­te Jol­son.
    „Ih­re Wahr­heits­aus­rüs­tung ha­ben Sie durch­ge­kriegt?“ frag­te das Mäd­chen. Als er nick­te, sag­te sie: „Ich hof­fe, daß Sie sie be­quem an­wen­den kön­nen.“
    „Viel­leicht brau­che ich das gar nicht“, sag­te Jol­son. „Man kann auch leich­ter an Sa­chen ran­kom­men. Ar­bei­ten Sie wirk­lich bei der Bot­schaft?“
    „Das ist mei­ne Tar­nung“, sag­te die Brü­net­te. „Ich ge­hö­re zu den­je­ni­gen, die die frü­hen Hin­wei­se dar­auf­ge­lie­fert ha­ben, daß Bot­schaf­ter Kim­brough mög­li­cher­wei­se nicht ganz ast­rein ist. Daß er ir­gend­wel­chen Dreck am Ste­cken hat, viel­leicht so­gar Hoch­ver­rat be­geht. Das ist ei­ne ziem­lich har­te Sa­che, da muß man sich ganz si­cher sein. Um die üb­li­chen zi­vil­recht­li­chen Ba­na­li­tä­ten von den wirk­lich ge­fähr­li­chen Sa­chen zu tren­nen.“ Sie lä­chel­te, und einen Au­gen­blick lang wies ihr Ge­sicht zahl­rei­che Grüb­chen auf. „Au­ßer­dem ist Kim­brough in die üb­li­chen, leicht il­le­ga­len Sa­chen ver­wi­ckelt. Ein Sen­sa­ti­ons­jour­na­list na­mens Sol S. Ma­ho­nes hat von et­was Wind be­kom­men, und selbst die­ser große, al­te Fern­seh­mann Floyd Ja­ne­way hat es auf­ge­grif­fen. Er­in­nern Sie sich an die Af­fä­re, als Kim­brough einen Sa­tel­li­ten in den Or­bit schie­ßen ließ, nur um den zwan­zigs­ten Ge­burts­tag sei­ner zwei­ten Frau zu fei­ern?“
    „Klar, aber das heißt noch lan­ge nicht, daß er et­was mit den Pro­ble­men des Kriegs­mi­nis­te­ri­ums zu tun ha­ben muß.“
    Jen­ni­fer senk­te den Kopf

Weitere Kostenlose Bücher