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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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zum Teil auch des­we­gen in Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten, weil er ge­gen den Ein­satz von Zom­bies war.“
    „Auf Bar­a­fun­da gibt es im­mer noch ei­ne star­ke Pro-Zom­bie-Lob­by“, sag­te der Ju­ni­or­chef. „Die Prä­si­den­tin der Ver­ei­nig­ten Ter­ri­to­ri­en soll je­doch an­geb­lich An­ti-Zom­bie sein.“
    Jol­son frag­te: „Das ist die­ses hüb­sche Mäd­chen, nicht wahr? Die am­tie­ren­de Prä­si­den­tin?“
    „Jen­ni­fer Cros­by“, sag­te Aze­ler. „Fünf Fuß fünf, 110 Pfund schwer, mitt­ler­er Teint, rot­brau­ne Haa­re, Kör­per­hal­tung und Mus­kel­to­nus her­vor­ra­gend, Al­ter sechs­und­zwan­zig, vor­mals Prä­si­den­tin im Ter­ri­to­ri­um Nr. 13. Sie hat beim letz­ten sai­sona­len Strand-Po­lit­fes­ti­val die Prä­si­dent­schaft ge­won­nen. Sie wird noch zwei Jah­re im Amt blei­ben.“
    „Und Sie wol­len“, sag­te Jol­son, „daß Cut­ler die­ses Prä­si­dent-Cros­by-Mäd­chen be­ar­bei­tet – sie da­zu bringt, sich wirk­lich ge­gen den Zom­bie­han­del zu stel­len.“
    „Wir wis­sen, daß sie er­wägt, schon sehr bald mit ei­ner Pro­kla­ma­ti­on ge­gen die Zom­bie-In­dus­trie her­aus­zu­kom­men“, sag­te der Chef und schritt an sei­nen nied­ri­gen grau­en Schreib­tisch.
    „Cut­ler wird als Held und lang­jäh­ri­ger An­ti-Zom­bie-Mann einen güns­ti­gen Ein­fluß auf Jen­ni­fer Cros­by aus­üben“, sag­te Aze­ler. „Sei­ne Rück­kehr nach Bar­a­fun­da und die da­mit ver­bun­de­nen Pa­ra­den, Re­den und Ze­re­mo­ni­en stel­len nur eins von ei­ni­gen aus­ge­such­ten Druck­mit­teln dar, die das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge ge­plant und in un­ter­schied­li­chem Aus­maß vor­be­rei­tet hat.“
    „Die­ses Wo­chen­en­de“, sag­te Chef Prit­tikin und setz­te sich steif nie­der, „wird in der Haupt­stadt von Bar­a­fun­da ein Fe­st­emp­fang an­läß­lich Jen­ni­fer Cros­bys ers­ten Amts­halb­jah­res statt­fin­den. Wir hof­fen dar­auf, daß sie da­zu be­wegt wer­den kann, bei dem Emp­fang ei­ne An­ti-Zom­bie-Er­klä­rung ab­zu­ge­ben.“
    „Wie groß ist Cut­ler?“ frag­te Jol­son und mach­te einen Schritt rück­wärts, von den Schir­men fort.
    „Zwei Zoll grö­ßer als Sie“, sag­te Aze­ler. „Er müß­te un­ge­fähr so viel wie­gen wie Sie. Na­tür­lich nicht nach sei­ner Ge­fan­gen­schaft. Für Ih­re Mas­ke­ra­de ge­hen wir wohl ein­mal da­von aus, daß er so viel wiegt wie Sie.“
    Jol­son run­zel­te leicht die Stirn und ver­schob sei­ne Stel­lung et­was. Dann wur­de er zwei Zoll grö­ßer. „Un­ge­fähr so?“
    Aze­ler schluck­te und sag­te: „Wun­der­bar. Aber ich kann mich im­mer noch nicht an euch ge­wöh­nen.“ Er füg­te hin­zu: „Es muß ja ei­ne fei­ne Sa­che sein, für das Cha­mä­le­on­korps aus­ge­wählt zu wer­den.“
    „Ich war zwölf, als man mich aus­such­te und da­für kon­di­tio­nier­te“, mein­te Jol­son. „Da­mals fand ich das wohl wun­der­bar. Mein Va­ter hat­te es ar­ran­giert. Er fand es auf je­den Fall wun­der­bar.“ Er zerr­te an sei­nem Kinn, und sei­ne Ge­sichts­zü­ge wur­den un­scharf und zit­ter­ten, wäh­rend sie sich ver­scho­ben.
    Aze­ler wand­te sich ab und frag­te: „Sie wis­sen, wel­chen Grund un­se­re Key­sto­ner Zen­tral­re­gie­rung hat, sich in die­se Bar­a­fun­da-An­ge­le­gen­heit ein­zu­schal­ten?“
    „Klar. Sie will, daß al­le Pla­ne­ten im Bar­num-Sys­tem voll­au­to­ma­ti­sier­te Fa­bri­ken und so wei­ter ha­ben.“ Jol­son ver­glich sein neu­es Ge­sicht mit den Bil­dern von Cut­ler. „Au­to­ma­ti­sie­rung ist prak­ti­scher und bil­li­ger. Und au­ßer­dem kon­trol­liert die Key­sto­ne-Re­gie­rung ganz dis­kret zwei un­se­rer größ­ten Au­to­ma­ti­sie­rungs­kon­zer­ne. Wäh­rend die Zom­bie-Her­stel­lung in Pri­vat­hand liegt.“
    „Sie sind doch wohl nicht Pro-Zom­bie?“ frag­te der Chef.
    „Ich bin pro nichts“, sag­te Jol­son. „In Ord­nung? Wol­len Sie es so ha­ben?“
    Der Ju­ni­or­chef stand auf, um ihn zu be­gut­ach­ten. „Aus­ge­zeich­net.“ Er­blick­te Prit­tikin an. „Viel­leicht et­was mehr Lei­dens­aus­druck um die Au­gen?“
    „Ja“, stimm­te ihm der Chef zu. Er wink­te Jol­son zu.

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