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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Stra­ßen­an­zug auch nie aus.“
    „Ich ver­ste­he im­mer noch nicht, wie­so Sie …“, fing Jol­son an.
    „Sie sag­ten, Sie hät­ten frü­her ein­mal von mir ge­hört?“
    „Klar, Jo­se Ter­ra­no­va. Ich ha­be über Sie ge­le­sen, als ich noch zur Schu­le ging. Als Sie da­mals mit der Prin­zes­sin vom Kon­do­mi­ni­um A weg­ge­lau­fen sind. Die Af­fä­re mit dem Mäd­che­nor­che­s­ter. Die Sa­che, als Sie beim Sieb­zehn­und­vier die bei­den Zwil­lings­pre­mier­mi­nis­te­rin­nen ge­won­nen ha­ben. Klar.“
    „Ich hat­te“, sag­te Ter­ra­no­va, „ein biß­chen Pech.“ Ob­wohl es drau­ßen erst Mit­tag war, herrsch­te in dem klei­nen sti­cki­gen Zim­mer Zwie­licht. „Ler­nen Sie ver­nünf­tig Buch­hal­tung. Das ist das Ge­heim­nis des Le­bens. Ver­mei­den Sie Pro­zes­se. Ver­kla­gen Sie nie je­man­den. Trin­ken Sie nicht über­mä­ßig, und set­zen Sie ein of­fi­zi­el­les Tes­ta­ment auf. Mein Rat­schlag für Sie.“
    „Wie lan­ge le­ben Sie schon im Ver­gnü­gungs­vier­tel?“
    „Ein paar Jah­re.“
    „Wol­len Sie wie­der zu­rück nach drau­ßen?“
    „Nein. Ich ha­be mich von all die­sen Sa­chen zu­rück­ge­zo­gen. Zu­viel Druck, dau­ernd ir­gend­wel­che Mie­zen auf­rei­ßen zu müs­sen. Viel zu an­stren­gend. Jetzt le­be ich wie ein Ein­sied­ler. Ein be­trun­ke­ner Ein­sied­ler. Aber trotz­dem.“ Ter­ra­no­va blick­te zu Jol­son hoch. „Warum hat man Sie denn über­fal­len?“
    „Die Pro-Zom­bie-Par­ti­sa­nen wol­len nicht, daß ich die Prä­si­den­tin spre­che.“
    „Wis­sen Sie“, sag­te Ter­ra­no­va, „die­ses Mäd­chen, Jen­ni­fer Cros­by. Ich kann­te ih­re Fa­mi­lie. Als sie fünf­zehn war, war sie in mich ver­knallt. Na ja, das wa­ren ja die meis­ten Mäd­chen auf Bar­a­fun­da. Jen­ny kann­te ich, und sie schrieb mir Brie­fe. Ein net­tes, emp­find­sa­mes Mäd­chen. Ich hab’ sie ich weiß nicht mehr wie lan­ge schon nicht mehr ge­se­hen.“
    Jol­son setz­te sich auf den ein­zi­gen Stuhl im Raum. „Wür­de sie Sie im­mer noch er­ken­nen?“
    „Jen­ny? Wahr­schein­lich, wenn ich plötz­lich auf­tau­chen wür­de. Aber das wer­de ich nicht. Un­wahr­schein­lich.“
    „Schau­en Sie“, sag­te Jol­son. „Wür­de es Ih­nen et­was aus­ma­chen, wenn ich mir Ih­re Iden­ti­tät aus­borg­te? Ich muß mit dem Mäd­chen re­den, und die Iden­ti­tä­ten, die ich bis­her be­nutzt ha­be, sind mitt­ler­wei­le ab­ge­nutzt.“
    „Aus­bor­gen?“
    „So et­wa.“ Jol­son zeig­te auf sein Ge­sicht und ver­wan­del­te sich lang­sam in ein ge­rei­nig­tes, nüch­ter­nes Ab­bild von Ter­ra­no­va.
    Ter­ra­no­va grunz­te. „Das ist ein gu­ter Trick.“ Er schloß sei­ne Au­gen ei­ne Se­kun­de lang. „Sie müs­sen ei­ner von die­sen Ty­pen vom Cha­mä­le­on­korps sein, nicht?“
    „Ja.“
    „Ich weiß nicht, ob Sie ein­fach rein­ge­hen und mit Jen­ny spre­chen kön­nen. Nicht mal als ich. Die meis­ten Leu­te wis­sen nicht, daß ich hier bin. Sie glau­ben, daß ich mich auf ei­ne mei­ner Plan­ta­gen zu­rück­ge­zo­gen ha­be. Die­ser Teil ist al­so kein Pro­blem. Aber selbst Ter­ra­no­va zu sei­nen bes­ten Zei­ten muß­te im­mer noch einen Ter­min ma­chen und auf die Prä­si­den­tin war­ten. Au­ßer bei Ka­ty Bee­cher, und die muß­te ich hei­ra­ten.“
    „Dann macht es Ih­nen nichts aus, wenn ich mich für Sie aus­ge­be?“
    „Nein, das amü­siert mich. Wenn Sie ver­spre­chen, zu­rück­zu­kom­men und mir zu er­zäh­len, wie es war.“
    „Das wer­de ich“, sag­te Jol­son.
    „Wie heißt sie noch?“ mur­mel­te Ter­ra­no­va.
    „Wer?“
    „Ca­rol Ham­mers­mith. Da war ei­ne An­kün­di­gung in den Nach­rich­ten in der Bar. Ei­ne Cock­tail­par­ty in der neu­en Zom­bie-Fa­brik, die sie ge­ra­de am Rand – am gu­ten Rand – der Stadt auf­ge­macht ha­ben. Das ist mor­gen abend, und die­se Ca­rol Ham­mers­mith gibt die Par­ty. Wir wa­ren ein­mal eng li­iert. Ihr Mann ist ei­ner der jün­ge­ren Pre­mier­mi­nis­ter in Jen­nys Ka­bi­nett, ein Pro-Zom­bie-Mann und auch im Auf­sichts­rat der Zom­bie-Fa­brik.“
    „Wenn ich als Sie dort hin­ge­he, wird mich Mrs. Ham­mers­mith dann ein­las­sen?“
    „Rich­tig“, sag­te Ter­ra­no­va, setz­te

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