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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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warf ihn über den Ses­sel. Er zö­ger­te zu­nächst, dann ging er lei­se hin­über an die Ko­je und setz­te sich auf ih­ren Rand. Er kon­zen­trier­te sich und ver­wan­del­te sich in das ge­naue Ab­bild ei­nes oran­ge­far­be­nen, flau­schi­gen Kis­sens. Man­che der Cha­mä­le­on­korps-Leu­te moch­ten es nicht, sich in to­te Ge­gen­stän­de zu ver­wan­deln, aber das hat­te Jol­son nie son­der­lich et­was aus­ge­macht. Es war so­gar we­ni­ger be­un­ru­hi­gend, als zu ei­nem wei­te­ren Men­schen zu wer­den.
    Die hel­le Spind­tür ging auf, und ein fet­ter, in Schweiß ge­ba­de­ter Mann in ei­nem blau­en Schlaf­rock fiel ins Zim­mer. Er hat­te ei­ne Schock­pis­to­le, in der Hand, und zwi­schen sei­ner fet­ten Schul­ter und sei­nem lin­ken Arm war ei­ne Sa­ni­täts­ta­sche ein­ge­klemmt. Er mus­ter­te die Ka­bi­ne und lief dann ins Bad. Er kehr­te zu­rück und fiel mit­ten im Raum auf al­le vie­re. „Wo, zum Teu­fel, ist er?“ frag­te sich der fet­te, schwit­zen­de Mann. „Ich wet­te, er hält sich in ir­gend­ei­nem an­de­ren Teil des Schif­fes ver­steckt. Cut­ler ist ja ein viel ge­ris­se­ne­rer Ver­steck­spie­ler als ich er­war­tet hat­te.“ Der fet­te Mann stand auf und wat­schel­te wie­der in den Spind. Ei­ne Se­kun­de spä­ter glitt die Ge­heim­tür wie­der lei­se zu.
    Jol­son be­schloß, so zu blei­ben wie er war. Er ver­brach­te die Schlaf­pe­ri­ode als Kopf­kis­sen.
     
    Aus Si­cher­heits­grün­den zog Jol­son es vor, mit sei­nem ei­ge­nen Ge­sicht über die Aus­stei­ge­ram­pe zu schrei­ten. Trotz­dem zuck­te er zu­sam­men, als et­was auf ihn ge­wor­fen wur­de. Es stell­te sich als ei­ne Hand­voll gel­ber Blü­ten­blät­ter her­aus, die von ei­nem un­ge­dul­di­gen Mit­glied ei­nes Schul­emp­fangs­ko­mi­tees ge­wor­fen wor­den wa­ren. Das klei­ne Mäd­chen ent­schul­dig­te sich und bat Jol­son, ihr die Blät­ter wie­der­zu­ge­ben.
    Die Men­ge schi­en un­ge­fähr zur Hälf­te für F. Scott Cut­ler und zu ei­nem Vier­tel ge­gen ihn zu sein, wo­bei die an­de­ren die an­de­ren Pas­sa­gie­re ab­ho­len woll­ten. Vor ei­nem blau­en Grill­zaun war ein lan­ger, glän­zen­der Bo­den­wa­gen ge­parkt; an sei­ner Sei­te und auf sei­nem Dach be­fand sich das Staats­wap­pen von Bar­a­fun­da. Jol­son zwäng­te sich aus der Men­ge und schlen­der­te auf den Wa­gen zu.
    Am Lenk­rad saß ein Fah­rer in Zi­vil­klei­dung, steif und starr drein­bli­ckend. Als Jol­son die Emp­fangs­grup­pen hin­ter sich ge­las­sen hat­te, ver­wan­del­te er sich wie­der in F. Scott Cut­ler. „Sol­len Sie mich ab­ho­len?“ rief er dem Fah­rer zu.
    „Um Him­mels wil­len, le­gen Sie sich flach!“ brüll­te je­mand hin­ter ihm.
    Jol­son ging in die Knie und dreh­te sich da­bei her­um. „Was?“
    Der Bo­den­wa­gen ex­plo­dier­te.
    Jol­son leg­te sich flach und schütz­te sei­nen Kopf mit den Hän­den. Ein Stück Plas­tik­stoß­stan­ge schlug ge­gen sei­nen El­len­bo­gen, und ein schwe­res Stück Rei­fen klatsch­te auf­sein Hin­ter­teil.
    „Der Wa­gen diente zur Ab­len­kung, der Fah­rer war ei­ne Pup­pe“, sag­te ei­ne kräch­zen­de Stim­me. „Die sind aufs Gan­ze ge­gan­gen, und Sie ha­ben sich dem selbst aus­ge­setzt. Das war ein Feh­ler.“
    Jol­son stand auf und blick­te den großen, breit­schult­ri­gen Mann an, der sei­nen Arm er­grif­fen hat­te. „Hat die Prä­si­den­tin Sie ge­schickt?“
    „Ja“, sag­te der Mann und öff­ne­te sein dunkles Jackett, um ihm sei­ne ein­ge­näh­ten ge­hei­men Aus­weis­schil­der zu zei­gen. „Ich bin Den­nis Winslow. Um Got­tes wil­len, kom­men Sie jetzt mit mir mit!“ Er hol­te mit der Hand aus und drück­te Jol­son ei­ne dunkle Bril­le auf die Na­se. „Da. Und jetzt ver­hal­ten Sie sich na­tür­lich. Mich ken­nen die Pro-Zom­bies nicht, und wir kön­nen von hier mit zwei Fahr­rä­dern ab­hau­en. Ich hat­te ge­hofft, Sie noch an Bord zu er­wi­schen, Cut­ler, aber Sie sind mir durch die Lap­pen ge­gan­gen.“
    Sie gin­gen los, fort von den Über­res­ten des Wa­gens, auf den die Men­ge ge­ra­de zu­eil­te. „Ich neh­me an“, sag­te Jol­son mit Cut­lers Stim­me, „daß man über mei­ne Frei­las­sung nicht all­ge­mein

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