Das Chamäleon-Korps
sich auf und lehnte sich zu Jolson hinüber. „Wenn Sie sie bearbeiten, dann kann sie Ihnen eine Einladung für den Empfang verschaffen, den Jenny dieses Wochenende gibt. Wenn Sie erst einmal auf dem Empfang sind, werden Sie keine Schwierigkeiten haben, mit Jenny zu sprechen.“
Das wäre ziemlich knapp. Aber es war wohl die beste Gelegenheit, die sich ihm bieten würde. Und es war unwahrscheinlich, daß irgend jemand versuchen würde, auf Terranova einen Anschlag zu verüben. „Sie sind in Pro- und Anti-Zombie-Kreisen willkommen?“
„Terranova hat nicht Partei ergriffen“, sagte er. „Wie steht’s mit Geld? Sie sollten sich im Ritz-Capitola einquartieren, meinem früheren Lieblingsschuppen. Besorgen Sie sich ein paar Festklamotten und viel Gepäck.“
„Ich habe im Augenblick kein Geld“, sagte Jolson. „Ich schätze, daß ich mir in ein paar Stunden was zusammenklauen kann, indem ich meine Identitäten wechsle. Wenn ich dann wieder mit dem Chamäleonkorps Kontakt aufgenommen habe, zahle ich alles zurück.“
„Klauen Sie in einer besseren Gegend als hier.“
„Klar“, sagte Jolson und stand auf.
Terranova blinzelte Jolsons nackte Füße an. „Tut mir leid, daß ich kein Ersatzpaar Schuhe habe. Grüßen Sie Jenny von mir. Erzählen Sie mir, was passiert ist.“
Jolson versprach es, und Terranova sank wieder auf sein Bett zurück. Als Jolson die Tür schloß, war er bereits eingeschlafen.
Der Büfettisch stand frisch und weiß direkt vor dem Fließband in der neuen Vorhalle der Reaktivierungsfabrik, genau wie die Bartheke. Jolson hoffte als Jose Terranova, daß er in der Pause zwischen den vorbeiziehenden Körpern hinübersprinten und sich einen Drink holen konnte.
Das Fließband verschwand in einer Röhre, die hoch oben an der fahlgrünen Wand angebracht war. Am anderen Ende der großen, überfüllten Vorhalle befand sich eine weitere Röhre, aus der neue, voll arbeitsfähige Zombies hervorkamen.
Carol Hammersmith hauchte heiß in Jolsons Ohr. „Zweiundvierzig Zombies pro Stunde“, sagte sie. In ihrer linken Hand hielt sie ein Glas, und ihre Rechte war über seinen Magen gewölbt. „Würdest du gern die Verpackungsabteilung sehen, Jose?“
„Nachdem ich einen Drink bekommen habe.“
„Verpackung ist alles. Wenn die Zombies erst einmal mit Arbeitsanzügen in den richtigen Farben bestückt worden sind, können sie sehr nett aussehen. Das haben sich unsere Farbberater ausgedacht.“ Sie schüttelte den Kopf und flüsterte: „Ich verstehe nicht, wie du mich siebeneinhalb Jahre lang hast vernachlässigen können, Jose.“
„Ich auch nicht. Aber reden wir jetzt nicht von der Vergangenheit“, sagte Jolson.
Mrs. Hammersmith war eine straffe Frau in den Mittdreißigern. Hübsch, wenn auch auf eine spitze, kantige Weise. Ihre Hand legte sich flach auf Jolsons Brust, und sie sagte: „O nein! Schau mal dort drüben, da ist dieses verdammte Mädchen aus Barnum, die behauptet, daß wir ihren verstorbenen Vater gekauft hätten, ohne eine Genehmigung dafür zu haben. Ich bin sicher, daß sie hier aufgetaucht ist, um eine Szene zu machen. Komm mit.“ Sie ergriff Jolsons Arm und führte ihn in die entgegengesetzte Richtung.
Terranova zu sein war äußerst interessant. Fast alle Frauen dort beachteten ihn. Die meisten von ihnen schienen es nicht unterlassen zu können, nach ihm zu greifen. Jolson schenkte ihnen allen sein Terranova-Lächeln und hielt sich an Carol Hammersmith.
Sie schritten einen dunklen Gang entlang und kamen in einen ruhigen Raum. Die Frau sagte irgend etwas zu der Tür, und diese schloß sie ein. „Dann mal los, Jose!“
Der Raum war voller Zeichenbretter und Staffeleien. „Eure Werbeabteilung?“
„Ja“,
Weitere Kostenlose Bücher