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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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sich auf und lehn­te sich zu Jol­son hin­über. „Wenn Sie sie be­ar­bei­ten, dann kann sie Ih­nen ei­ne Ein­la­dung für den Emp­fang ver­schaf­fen, den Jen­ny die­ses Wo­chen­en­de gibt. Wenn Sie erst ein­mal auf dem Emp­fang sind, wer­den Sie kei­ne Schwie­rig­kei­ten ha­ben, mit Jen­ny zu spre­chen.“
    Das wä­re ziem­lich knapp. Aber es war wohl die bes­te Ge­le­gen­heit, die sich ihm bie­ten wür­de. Und es war un­wahr­schein­lich, daß ir­gend je­mand ver­su­chen wür­de, auf Ter­ra­no­va einen An­schlag zu ver­üben. „Sie sind in Pro- und An­ti-Zom­bie-Krei­sen will­kom­men?“
    „Ter­ra­no­va hat nicht Par­tei er­grif­fen“, sag­te er. „Wie steht’s mit Geld? Sie soll­ten sich im Ritz-Ca­pi­to­la ein­quar­tie­ren, mei­nem frü­he­ren Lieb­lings­schup­pen. Be­sor­gen Sie sich ein paar Fest­kla­mot­ten und viel Ge­päck.“
    „Ich ha­be im Au­gen­blick kein Geld“, sag­te Jol­son. „Ich schät­ze, daß ich mir in ein paar Stun­den was zu­sam­men­klau­en kann, in­dem ich mei­ne Iden­ti­tä­ten wechs­le. Wenn ich dann wie­der mit dem Cha­mä­le­on­korps Kon­takt auf­ge­nom­men ha­be, zah­le ich al­les zu­rück.“
    „Klau­en Sie in ei­ner bes­se­ren Ge­gend als hier.“
    „Klar“, sag­te Jol­son und stand auf.
    Ter­ra­no­va blin­zel­te Jol­sons nack­te Fü­ße an. „Tut mir leid, daß ich kein Er­satz­paar Schu­he ha­be. Grü­ßen Sie Jen­ny von mir. Er­zäh­len Sie mir, was pas­siert ist.“
    Jol­son ver­sprach es, und Ter­ra­no­va sank wie­der auf sein Bett zu­rück. Als Jol­son die Tür schloß, war er be­reits ein­ge­schla­fen.
    Der Bü­fet­tisch stand frisch und weiß di­rekt vor dem Fließ­band in der neu­en Vor­hal­le der Re­ak­ti­vie­rungs­fa­brik, ge­nau wie die Bar­the­ke. Jol­son hoff­te als Jo­se Ter­ra­no­va, daß er in der Pau­se zwi­schen den vor­bei­zie­hen­den Kör­pern hin­über­sprin­ten und sich einen Drink ho­len konn­te.
    Das Fließ­band ver­schwand in ei­ner Röh­re, die hoch oben an der fahl­grü­nen Wand an­ge­bracht war. Am an­de­ren En­de der großen, über­füll­ten Vor­hal­le be­fand sich ei­ne wei­te­re Röh­re, aus der neue, voll ar­beits­fä­hi­ge Zom­bies her­vor­ka­men.
    Ca­rol Ham­mers­mith hauch­te heiß in Jol­sons Ohr. „Zwei­und­vier­zig Zom­bies pro Stun­de“, sag­te sie. In ih­rer lin­ken Hand hielt sie ein Glas, und ih­re Rech­te war über sei­nen Ma­gen ge­wölbt. „Wür­dest du gern die Ver­pa­ckungs­ab­tei­lung se­hen, Jo­se?“
    „Nach­dem ich einen Drink be­kom­men ha­be.“
    „Ver­pa­ckung ist al­les. Wenn die Zom­bies erst ein­mal mit Ar­beits­an­zü­gen in den rich­ti­gen Far­ben be­stückt wor­den sind, kön­nen sie sehr nett aus­se­hen. Das ha­ben sich un­se­re Farb­be­ra­ter aus­ge­dacht.“ Sie schüt­tel­te den Kopf und flüs­ter­te: „Ich ver­ste­he nicht, wie du mich sie­ben­ein­halb Jah­re lang hast ver­nach­läs­si­gen kön­nen, Jo­se.“
    „Ich auch nicht. Aber re­den wir jetzt nicht von der Ver­gan­gen­heit“, sag­te Jol­son.
    Mrs. Ham­mers­mith war ei­ne straf­fe Frau in den Mitt­drei­ßi­gern. Hübsch, wenn auch auf ei­ne spit­ze, kan­ti­ge Wei­se. Ih­re Hand leg­te sich flach auf Jol­sons Brust, und sie sag­te: „O nein! Schau mal dort drü­ben, da ist die­ses ver­damm­te Mäd­chen aus Bar­num, die be­haup­tet, daß wir ih­ren ver­stor­be­nen Va­ter ge­kauft hät­ten, oh­ne ei­ne Ge­neh­mi­gung da­für zu ha­ben. Ich bin si­cher, daß sie hier auf­ge­taucht ist, um ei­ne Sze­ne zu ma­chen. Komm mit.“ Sie er­griff Jol­sons Arm und führ­te ihn in die ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung.
    Ter­ra­no­va zu sein war äu­ßerst in­ter­essant. Fast al­le Frau­en dort be­ach­te­ten ihn. Die meis­ten von ih­nen schie­nen es nicht un­ter­las­sen zu kön­nen, nach ihm zu grei­fen. Jol­son schenk­te ih­nen al­len sein Ter­ra­no­va-Lä­cheln und hielt sich an Ca­rol Ham­mers­mith.
    Sie schrit­ten einen dunklen Gang ent­lang und ka­men in einen ru­hi­gen Raum. Die Frau sag­te ir­gend et­was zu der Tür, und die­se schloß sie ein. „Dann mal los, Jo­se!“
    Der Raum war vol­ler Zei­chen­bret­ter und Staf­fe­lei­en. „Eu­re Wer­be­ab­tei­lung?“
    „Ja“,

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