Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
brachte der Kommandant hervor und versuchte immer noch, sich von dem Schock zu erholen, mitten in der Durchführung eines Auftrages auf Streitaxt zu treffen. »Das sind Jennie Higgens und Sidney Nolan.«
    »Ah ja, die Reporterin«, sagte Streitaxt und lächelte lieblich, als sie der Frau die Hand schüttelte. »Ich glaube, wir sind uns auf Haskins Planet einmal kurz begegnet.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Jennie. »Das war während der Untersuchung von Willards Vorgehensweise bei der Alien-Invasion.«
    »Ich glaube, wir sind uns aber noch nicht begegnet. Jedenfalls nicht persönlich«, unterbrach Sidney und streckte seinerseits die Hand aus. »Ich stand an diesem Tag hinter der Kamera.«
    »Natürlich«, erwiderte die Frau Oberst. »Ich habe nie Gelegenheit gehabt, Ihnen beiden für Ihre Berichterstattung zu danken. Es hat uns unsere Arbeit ja so sehr erleichtert, daß uns die halbe Galaxie dabei über die Schulter lugte ...«
    »Äääh ... was führt Sie auf Loreley, Frau Oberst?« warf Narrisch in dem verzweifelten Versuch ein, das Thema zu wechseln, bevor Blut zu fließen begann.
    »Genaugenommen Sie, Hauptmann.« Streitaxt lächelte und zeigte ein paar Zähne mehr. »Sie und Ihre fröhliche Bande von Halsabschneidern. Ich denke allerdings, daß unsere diesbezügliche Diskussion auf ein anderes Mal vertagt werden sollte - sagen wir, mehr im Privatrahmen? Ich möchte Ihre Gäste nicht mit Legionstratsch langweilen.«
    »Wir ... äh ... wir wollten sowieso gerade gehen, nicht wahr, Sidney?« sagte Jennie und stand abrupt auf.
    »Das stimmt«, bestätigte der Kameramann und folgte ihrem Beispiel. »Danke für das Essen, Herr Hauptmann. War nett. Sie wiederzusehen, Frau Oberst.«
    »Das war wirklich unnötig, Frau Oberst«, murmelte Narrisch, als die beiden gegangen waren. »Jennie und Sidney sind in Ordnung.«
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihre Liebe zu den Medien nicht teile, Herr Hauptmann«, knurrte Streitaxt, wobei ihr aufgeklebtes Lächeln wegrutschte, »aber meine eigenen Erfahrungen mit den Vertretern des fünften Standes waren bisher alles andere als angenehm.«
    »Also gut. Um auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen«, fuhr der Kommandant fort, »was tun Sie auf Loreley.
    Verzeihen Sie mir, aber ich hatte nicht erwartet, Sie hier vorzufinden - oder sonst jemanden vom Hauptquartier, um genau zu sein.«
    »Ich war in Brookston, als ich die Medienberichte über Ihre Ankunft hier mitbekam«, erklärte die Frau Oberst, »und da wurde mir plötzlich klar, warum Blitzkrieg so erpicht darauf war, daß ich meinen Urlaub nehme. Da ich ohnehin nicht so recht wußte, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte, dachte ich mir, ich könnte mal vorbeischauen, um nachzusehen, wie die Dinge so laufen.«
    Narrisch führte stumm einige Kopfrechnungen durch und kam zu dem Schluß, daß Streitaxt, um per Linienflug von Brookston hierherzukommen, praktisch sofort nach der Nachrichtensendung aufgebrochen sein mußte. Trotz seiner Überraschung über ihr Auftauchen war er doch gerührt von ihrer offensichtlichen Sorge um ihn und seine Truppe.
    »Es war freundlich von Ihnen, zu kommen«, sagte er, »aber wir haben die Dinge ziemlich gut unter Kontrolle. Ich kann Ihnen bestimmt ein Zimmer hier verschaffen, wo Sie den Rest Ihres Urlaubs verbringen können. Ich habe bei der Hotelführung gewissermaßen einen Stein im Brett, und Loreley ist wirklich ein bemerkenswerter Ort.«
    Er lächelte warmherzig, was Streitaxt aber nicht erwiderte.
    »Aha«, machte sie. »Und nun erzählen Sie mir mal den Rest, Hauptmann. Und zwar alles. Was genau geht hier vor?«
    Narrisch zögerte einen Moment; dann seufzte er schwer.
    »Sie haben also davon gehört, wie? Nun, sagen wir, daß es weit von dem lauen Lenz im Paradies entfernt ist, als den uns der General diesen Auftrag verkauft hat.«
    »Könnten Sie sich etwas genauer ausdrücken. Hauptmann?« fragte Streitaxt und nahm sich etwas von dem verbliebenen Wein. »Vergessen sie nicht, ich bin gerade erst eingetroffen.«
    »Nun ... wieviel wissen Sie denn schon?«
    »Nicht das geringste«, erwiderte die Frau Oberst.
    »Aber woher wissen Sie denn dann ...«
    »Daß die Situation haarig ist?« beendete Streitaxt seinen Satz. »Hauptmann Joker, gestehen Sie mir doch bitte wenigstens ein bißchen Intelligenz zu. Es war wirklich nicht schwer, sich das auszurechnen. Zum einen ist da die Tatsache, daß Blitzkrieg Ihnen nicht einmal mitten in der Wüste auch nur einen Tropfen Wasser geben wurde, wenn

Weitere Kostenlose Bücher