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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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kein Gift darin wäre. Das in Verbindung mit dem Zeitpunkt der Auftragserteilung ... den er abgepaßt hat, bis er sich direkt an Sie wenden konnte, ohne es über mich zu tun - machte die ganze Angelegenheit von Anfang an suspekt.«
    Sie legte eine Pause ein, um einen Schluck Wein zu nehmen.
    »Zum anderen ., ehrlich gesagt, Hauptmann, Sie sehen furchtbar aus. Wenn ich auch weiß, daß Sie dazu neigen, sich selbst zu schinden, passen Sie doch normalerweise etwas besser auf sich auf - oder wenigstens tut Ihr Kammerdiener es für Sie. Es sieht so aus, als hätten Sie schon eine Woche nicht mehr geschlafen, und ich gehe jede Wette ein, daß das daran liegt, daß hier alles schlimm genug ist, um Ihnen das Gefühl zu geben, alles persönlich beaufsichtigen zu müssen - bis zu einem Punkt, da es Ihr eigenes Wohlbefinden beeinträchtigt.
    Das mag vielleicht eine bewundernswerte Dienstauffassung sein, zeigt aber dennoch, daß irgendwas an diesem Auftrag verdammt schiefläuft. Und schließlich ...« Die Frau Oberst fixierte den Kommandanten mit stahlhartem Blick. »Ich habe es mir zum Anliegen gemacht, mich über die Legionäre unter Ihrem Kommando auf dem laufenden zu halten, Hauptmann. Ich habe ihre Akten studiert und regelmäßig Ihre Berichte gelesen. Doch schon in der kurzen Zeit, seit ich hier bin, ist mir aufgefallen, daß es hier zahlreiche mir unbekannte Gesichter in der Uniform der Weltraumlegion gibt, während ich einige von Ihrer degenerierten Truppe unter dem Hotelpersonal erblickt habe. Da ich nun weiß, daß die Leute Sie als eine Art Bandenführer betrachten und nicht einmal ein Gänschen erschrecken würden, ohne das vorher mit Ihnen abgesprochen zu haben, hielt ich es für das Beste, mich gleich an die Quelle zu begeben, um Informationen zu erhalten.« Sie lehnte sich zurück. »Nun sind Sie an der Reihe, Herr Hauptmann. Ich möchte zur Abwechslung einmal die Wahrheit darüber wissen, was mit diesem Auftrag los ist, bevor ich erst aus den Medien darüber erfahre.«
    Narrisch zog eine Schnute und schüttelte wehmütig den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte, Frau Oberst.«
    Streitaxt winkte nach einem Kellner und bestellte eine neue Flasche Wein.
    »Ich habe Zeit«, sagte sie und lehnte sich gemütlich zurück.
     
    Einmal mehr sehe ich mich in meiner Berichterstattung dadurch beeinträchtigt, daß es mir an Wissen um die genauen Einzelheiten eines Ereignisses oder eines Gespräches mangelt, das in meiner Abwesenheit stattfand.
    Ich meine jedoch mit einiger Sicherheit sagen zu können, daß der folgende Wortwechsel ungefähr in dem hier behandelten Zeitrahmen stattfand. Ich stütze die Mutmaßung auf die schlichte Tatsache, daß Maxine Pruet als entschlossene Führerin gilt, und es scheint mir zweifelhaft, daß sie allzu lange gezögert hätte, eine Entscheidung umzusetzen, nach dem diese erst einmal gefällt worden war.
    »Scheiße!« erklärte Laverna und warf den Bleistift auf den Stapel Tabellen und Notizen, der vor ihr lag. Wie so viele Vertreter ihres Berufes zog sie die alte, manuelle Form des Drudelns und der Zahlenexperimente vor, wenn sie versuchte, eine Aufgabe zu bewältigen.
    »Ich weiß ja, daß du das nicht gerne hörst, Max, aber meine beste Empfehlung kann nur lauten, das Handtuch zu werfen und unsere Verluste hinzunehmen.«
    »Wieso das?« wollte ihre Arbeitgeberin vom Sofa aus wissen.
    Laverna tippte mehrmals mit dem Finger auf die Tabelle und ordnete erst ein wenig ihre Gedanken, bevor sie weitersprach.
    »Der Zeitfaktor bricht uns das Genick«, sagte sie schließlich. »Wir könnten vielleicht etwas anderes in die Wege leiten, um Rafael finanziell weh zu tun, aber nicht mehr rechtzeitig, um ihn daran zu hindern, deinen Wechsel auszulösen.«
    »Überhaupt nicht?«
    »Na ja, wir könnten den Laden natürlich abfackeln, damit er an den Tischen keine Spielgewinne mehr einbringt, aber dann müßtest du ihn nach der Übernahme wieder neu aufbauen ... und dir etwas ausdenken, wie du der schlechten Publicity begegnen willst, die so ein Brand einbringen würde. Außerdem hat er wahrscheinlich eine Versicherung gegen Betriebsausfälle, so daß, nicht einmal das ihn aufhalten muß.«
    »Wie auch immer. Ich denke jedenfalls nicht, daß wir so weit gehen sollten«, erwiderte Maxine mit leisem Lächern. »Nein, ich neige dazu, dir zuzustimmen, Laverna. Ehrlich gesagt, bin ich gestern bereits zu demselben Schluß gekommen.«
    »Ach, wirklich?« Ihre Beraterin machte keine Anstalten, ihre Überraschung

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