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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Narrisch begriff plötzlich erschrocken, daß er versuchte aufzustehen.
    »Bleiben sie bloß, wo Sie sind«, befahl er und eilte an Harrys Seite. »Na, wie ich höre, waren Sie heute nacht nicht gerade untätig.«
    »Davon haben Sie schon gehört, was?« Schoko grinste und ließ sich wieder in seine Kissen zurücksinken. »Tätiger als erwartet, soviel ist sicher. Mann, war der Bursche vielleicht schnell! Wenn ich ihn nicht sofort mit dem ersten Schlag an der Kniescheibe erwischt hätte, hätte er glatt meinen Speicher gelöscht. Er hat mir aber auch so ganz schön eins übergebraten, bis ich ihn schließlich schlafenlegen konnte.«
    Mit der anderen Hand zeigte er in die ungefähre Richtung seiner Verletzung.
    »Das sehe ich«, meinte Narrisch streng. »Ich will, daß ein Arzt sich das anschaut, Harry. Keine Widerrede!«
    »Tun Sie das nicht, Haup’mann«, schnaufte Harry kopfschüttelnd. »Ich bin schon öfter vermöbelt worden, und das hier sind nur ’n paar gebrochene Rippen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Max die Medicos hier am Ort alle im Sack hat, und wenn Sie dann einen von denen hierher holen, dann weiß sie sofort, daß ich zu Ihnen gehöre, und dann, schnüffelt sie möglicherweise herum, wo vielleicht sonst noch Legionäre in Zivil rumlaufen könnten ...«
    Der Kommandant zögerte.
    »Bitte, Haup’mann«, drängte der Feldwebel. »Das geht schon in Ordnung ... wirklich. Lassen Sie mich nur ein bißchen schlafen, dann bin ich wieder so gut wie neu.«
    Narrisch schürzte die Lippen dann nickte er.
    »Beeker«, sagte er, »ich möchte, daß Sie sich heute nacht in Harrys Nähe aufhalten. Passen Sie gut auf ihn auf. Sollte es irgendwelche Anzeichen geben, daß es ihm doch schlimmer geht, als er uns erzählt hat, dann rufen sie mich an ... nein, streichen Sie das. Dann rufen Sie erst einen Arzt an und danach mich.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Und was die anderen betrifft - raus hier, lassen Sie den Mann jetzt zur Ruhe kommen ! Wir halten Sie über seinen Zustand auf dem laufenden.«
    »Da ist noch etwas, Haup’mann«, sagte der verwundete Feldwebel und hob unter Schmerzen den Kopf.
    »Was denn, Harry?«
    »Das kugelsichere Material unserer Uniformen ... Na ja, Stilman hat dasselbe Zeug getragen ... Es gehört also wahrscheinlich auch auf der Gegenseite zur Standardausrüstung. Ich glaub’ nicht, daß unsere Betäubungskanonen was dagegen ausrichten können.«
    »Keine Sorge, Schoko«, erwiderte Narrisch grimmig. »Ich hatte ohnehin schon vor, alle mit schwereren Waffen auszurüsten und Gunther rund um die Uhr bewachen zu lassen. Es sieht so aus, als würde die Situation langsam haarig.«
    »Ja, nun ... vielleicht stöbern Sie den Verkäufer auf und schauen mal, ob Sie wenigstens einen Teil Ihres Geldes zurückkriegen.« Harry grinste humorlos, als er den Kopf wieder sinken ließ. »Das Zeug mag vielleicht den Durchschlag verhindern, aber gegen Stöße nützt es nicht viel. Und wenn er sich deswegen streiten will, möchte ich wetten, daß es vier Leute gibt, die ihm nur zu gern mit einer Vorführung beweisen würden, daß er sich irrt!«
Kapitel 13
Tagebucheintrag #224
    Trotz der unheilvollen Wende, die die Angelegenheit genommen hatte, verliefen die folgenden Tage ohne Zwischenfälle. Wenn dies sich auch lediglich als Ruhe vor dem Sturm herausstellen sollte, gab es meinem Arbeitgeber doch die Gelegenheit, sich ein paar der zivilisierteren Aspekte des Lebens zu widmen.
    Damit beziehe ich mich auf das Essen, was für mich beinhaltet, sich in aller Ruhe hinzusetzen, um etwas Nahrung aufzunehmen, anstatt einfach nur ein Sandwich herunterzuschlingen, einen Hamburger oder irgendeine andere Form von >Energie-pille< des Fastfood, während man unverändert seinen Pflichten nachgeht. Dies war ein Luxus, den sich, wie ich bemerkte, mein Arbeitgeber in letzter Zeit immer seltener leistete.
    Ich hatte schon lange meine Bemühungen eingestellt, ihn davon zu überzeugen, daß es besser für ihn sei, sich mehr als ein bis zwei Stunden Schlaf zu gönnen.
    »Ich muß jetzt aber wirklich bald los«, erklärte Narrisch und blickte wieder auf die Uhr. »Ich komme ohnehin zu spät zur Truppeninspektion.«
    »Immer mit er Ruhe, Hauptmann«, sagte Sidney und griff einmal mehr nach der Weinflasche. »Ihre Haudegen können sehr gut auf sich selbst aufpassen, auch ohne daß Sie die Glucke spielen ... jedenfalls sollten sie es können. Außerdem habe ich immer gedacht, daß die einzige Funktion Ihrer prachtvollen Kommunikatoren, die

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