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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Sie immer mit sich herumschleppen, darin bestünde, daß Ihre Leute sich sofort mit Ihnen in Verbindung setzen könnten, wenn etwas Wichtiges geschieht.«
    »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte der Kommandant, obwohl er dabei unwillkürlich zur Restauranttür blickte. »Ich bin wohl etwas übernervös, seit Tiffany und Doc angegriffen wurden, und ich bin mir nicht sonderlich sicher, daß die Truppe immer erst Rücksprache mit mir halten wird, bevor sie in Aktion tritt, wie Sie beide ja nur zu gut wissen.«
    »Erinnern Sie uns nicht auch noch daran, Willard«, sagte Jen- nie Higgens und rümpfte leicht die Nase, als sie ihrem Kameramann das Glas zum Einschenken hinhielt. »Ich meine, wir haben Ihre Entschuldigung akzeptiert und so weiter, aber drücken Sie lieber nicht zu sehr auf die Tube. Wissen Sie, ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß wir uns immer noch unter Bewachung den Hintern abkühlen würden, wenn Ihnen nicht eingefallen wäre, daß ich einmal auf der Schwesternschule war, bevor ich in die Glitzerwelt des Nachrichtenjournalismus überwechselte. Übrigens, wie geht es Harry?«
    »Er scheint sich gut zu erholen«, erwiderte Narrisch. »Jedenfalls wird es immer schwieriger, ihn in der Horizontale zu behalten, während seine Genesung Fortschritte macht. Zum Glück hat er in Beeker seinen Meister gefunden. Übrigens wollte ich Ihnen noch dafür danken, daß Sie ihn bandagiert haben.«
    »Darin habe ich eine Menge Übung, obwohl ich bei Knochenbrüchen besser bin«, erwiderte die Reporterin. »Nur falls das Thema mal angesprochen werden sollte, lassen Sie sich bloß nicht von irgend jemandem den Bären aufbinden, daß Feldhokkey ein damenhaftes Spiel wäre. Das kann genauso hart oder sogar noch härter sein als Lacrosse - jedenfalls so, wie wir es zu spielen pflegten.« Sie hielt inne und musterte den Legionskam- mandanten mit erhobener Augenbraue. »Vielleicht sollte ich es ja lieber nicht erwähnen, aber Sie sind sich doch bewußt, daß das jetzt schon das fünfte oder sechste Mal ist, daß Sie mir dafür danken, daß ich den Feldwebel bandagiert habe?«
    »Ach, wirklich?« Narrisch schnitt eine Grimasse und rieb sich mit dem Finger die Stirn. »Tut mir leid. Ich wollte mich nicht wiederholen. Ich scheine in letzter Zeit ein bißchen vergeßlich zu sein. Vermutlich bin ich etwas übermüdet.«
    Die Reporterin und der Kameramann blickten sich an. Die Müdigkeitsfalten in Narrischs Gesicht waren wirklich nicht zu übersehen, obwohl sie sich darum bemüht hatten, sie unerwähnt zu lassen.
    »Na ja.« Der Legionskommandant zuckte die Schultern und zwang sich zu einem Lächeln. »Wofür ich Ihnen jedenfalls gar nicht genug danken kann, ist Ihre Bereitschaft, diese Story zurückzuhalten - jedenfalls für eine Weile. Ich weiß, was das für Sie bedeuten muß.«
    »Nein, das wissen Sie nicht«, brummte Sidney und wandte den Blick ab, als er an seinem Wein nippte.
    Jennie schoß ihm einen finsteren Blick zu; dann kehrte sie wieder zur Konversation zurück.
    »Es ist nett von Ihnen, uns zu danken«, meinte sie lässig, »aber Reporter sind nicht völlig unsensibel, Willard, was Sie auch gehört haben mögen - jedenfalls nicht die Guten. Es ist leicht zu begreifen, daß eine Veröffentlichung über das, was Sie machen. Ihre verdeckt arbeitenden Leute gefährden würde. Deshalb fällt es uns auch nicht schwer, uns eine Weile zurückzuhalten.«
    »Nun, Jennie«, sagte Narrisch vorsichtig, »im Gegensatz zum allgemein vorherrschenden Glauben bin auch ich nicht völlig unsensibel. Was haben Sie da gerade gesagt, Sidney, daß ich nicht wüßte, was diese Story Ihnen bedeutet?«
    »Wie?« Der Kameramann zuckte zusammen, als er sich plötzlich in den Mittelpunkt des Gesprächs gestellt sah. »Ach ... nichts.«
    Der Legionskommandant lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust gefaltet, um nacheinander seine beiden Tischgenossen zu mustern.
    »So, jetzt hören Sie mir mal zu«, sagte er. »Ich habe Ihnen beiden gegenüber in dieser Sache kein Blatt vor den Mund genommen - was ich wahrscheinlich nicht hätte tun sollen. Daher finde ich, daß es wohl nicht zuviel verlangt ist, wenn ich Sie bitte, mir diesen Gefallen zu erwidern. Also - was weiß ich noch nicht über Ihre Verwicklung in diese Story?«
    Für einen Augenblick hing ein unbehagliches Schweigen in der Luft. Dann zuckte die Reporterin die Schultern.
    »Sag es ihm, Sidney«, forderte sie ihren Begleiter, auf.
    Der Kameramann schnitt eine Grimasse,

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