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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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und seine Truppe dazu gezwungen, jedes dieser Spiele mitzuspielen, sobald es sich andeutete.
    Es ist jedoch einer Anmerkung wert, sowohl für den unbedarfteren Leser als auch für den Erforscher militärischen Verhaltens, daß eine Ablenkung, so unbedeutend oder symbolisch sie auch sein mochte, für die unmittelbar daran Beteiligten äußerst wirklich war.
    »Man sollte meinen, daß die inzwischen Lunte gerochen hätten«, sagte Kong King und sah zur Tür neben der Laderampe, als der elektrische Lieferwagen davonfuhr. »Das ist schon die dritte Lieferung, die wir zurückgehen lassen.«
    »Die werden schon früh genug dahinterkommen.« Stilman drehte sich nicht einmal um. »Restaurants brauchen nun mal ständig frische Lebensrnittel. Bist du sicher, daß du deine Anweisungen genau kennst?«
    Kong kannte seine Order - wie auch seine vier Kumpane. Sie hatten sie schließlich oft genug zu hören bekommen: Nicht weniger als ein dutzend Mal, sogar noch einmal, kurz bevor sie vor dem Lieferanteneingang des Casinos Posten bezogen hatten. Es war eher etwas beleidigend, daß der Anführer es für erforderlich hielt, ihnen das Vorgehen so oft zu erläutern. Doch Kong ließ sich seine Verärgerung nicht anmerken. Er hatte schon einige Male mit Stilman gearbeitet und wußte, daß man dem ehemaligen Astroballspieler nicht so ohne weiteres den Mund verbieten konnte.
    »Als erstes unterbrechen wir die Belieferung der Küche solange, bis ein Wachmann auftaucht«, sagte Kong, als geschehe es zum ersten Mal. »Dann lassen wir uns von ihm abführen. Keine gewalttätigen Reaktionen. Nur ein paar harte Worte und vielleicht ein bißchen Geschubse.«
    »Richtig«, sagte Stilman mit einem winzigen Kopfnicken. »Und vergiß das nicht. Keine gewalttätigen Reaktionen.«
    »Diese Wachposten ... die haben in ihren Gewehren doch nur Betäubungspfeile. Richtig?«
    Stilman drehte sich ganz langsam um, bis er dem Schläger ins Gesicht sehen konnte, der ihm diese Frage gestellt hatte.
    »Das habe ich euch doch schon gesagt«, sagte er. »Hast du irgendwelche Probleme damit?«
    Normalerweise wäre der Mann durch diese Reaktion eingeschüchtert gewesen, doch er zuckte nur die Achseln und wandte den Blick ab.
    »Ich wollte nur nur sichergehen, daß diese >Keine gewalttätigen Reaktionen<-Regel auch in beide Richtungen gilt«, knurrte der Ganove. »Ich bin nicht scharf darauf, auf einem Schießstand für nervöse Wachen die Tontaube zu spielen.«
    »Das sind keine gewöhnlichen Wachen«, widersprach einer den anderen. »Das sind irgendwelche Armeetypen.««
    »Ach ja?« Der fragende Ganove fixierte Stilman mit vorwurfsvollem Blick. »Davon hast du uns bei der Einweisung aber nichts erzählt.«
    »Das ist überall in den Medien breitgetreten worden«, erläuterte Stilman ungerührt. »Ich bin davon ausgegangen, daß ihr das wißt. Es bedeutet lediglich, daß sie nonnalerweise nicht so schnell losballern dürfen, wie es normale Wachposten täten.«
    »Wie dem auch sei, mir gefällt es nicht.«
    »Es braucht dir auch nicht zu gefallen. Wenn das der Fall wäre, brauchten wir nicht dafür zu bezahlen, damit du deine Arbeit tust.« Kong spannte sich an; er erwartete, daß Stilman die Rebellion nicht nur verbal, sondern auch körperlich niederschlagen würde. Doch zu seiner Überraschung blickte der Anführer nur den Mann an, der sich beklagt hatte.
    »Falls es dich trösten sollte«, brummte er, »mir gefällt es auch nicht. Aber das ist Maxines Befehl, und solange ich mich von ihr bezahlen lassen, gibt sie den Ton an.«
    Kong versuchte, sich an eine zweite Gelegenheit zu erinnern, bei der Stilman sich offen gegen einen Befehl von Max ausgesprochen hatte, doch es fiel ihm keine ein. Aus seinem Munde hatte die beiläufige Beschwerde eine gewaltige Bedeutung.
    »Da kommt schon wieder einer.«
    Einer der kleinen elektrischen Lieferwagen, die das Rückgrat des Versorgungsnetzes der Raumstation darstellten, kam gerade aus dem Haupttrakt in die Ladezone gefahren. Diesmal war es ein Fleischtransporter.
    Die Männer warteten schweigend, bis er sich rückwärts in Position gebracht hatte; dann lösten sie sich von der Wand, an der sie gelehnt hatten, und traten vor, als der Fahrer gerade um das Fahrzeug kam, um die Heckluke zu öffnen.
    »Hey! du kannst hier nicht entladen!«
    »Wer will mir vorschreiben ...«
    Die Stimme des Fahrers erstickte, als er sich umdrehte und die sechs Muskelmänner erblickte, die zwischen ihm und dem Tor standen.
    »Sachte, sachte, ich will

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