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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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militärischer Kommandanten unter derlei Umständen abzugeben vermag, doch das Verhalten meines Arbeitgebers am Tage der Eröffnung des Casinos
Fette Chance
zeigte wenig von dieser passiven Freude. Statt dessen wirkte er eher wie eine verunsicherte Gastgeberin auf einer Party, eilte mal hier-, mal dorthin und beschäftigte sich selbst mit zahllosen Einzelheiten, wobei er sowohl wichtige als auch geringfügige Pflichten mit gleicher Intensität anging.
    Huey Martin war gerade dabei sich anzukleiden, als ihn ein verstocktes Hämmern an der Tür zu seiner Suite unterbrach. Das war zugleich ärgerlich und verwunderlich, da man ihn nur selten in seinem Zimmer aufsuchte und das auch nur nach vorheriger Anmeldung.
    »Wer ist da?« rief er und beeilte sich, sein Hemd zuzuknöpfen.
    Anstelle einer Stimme hörte er das Geräusch eines Schlüssels in seinem Türschloß. Bevor er protestieren konnte, wurde die Tür aufgerissen, und der Kommandant der Wachmannschaft trat ins Zimmer, dicht gefolgt von zwei Wachmännern ... und Gunther Rafael persönlich!
    Ein plötzlicher Anflug von Furcht stach dem Casinomanager in die Eingeweide, doch seine Spielerreflexe bewahrten ihn davor, seine Gefühle offen zu zeigen.
    »Was ist los?« fragte er empört. »Ich will mich gerade für die Eröffnung fertigmachen.«
    »Das wird nicht erforderlich sein«, erwiderte der Kommandant gleichgültig. »Sie sind Ihrer Pflichten enthoben. Mit sofortiger Wirkung.«
    »Ich ... ich verstehe nicht«, sagte Huey und blickte den Casinobesitzer in gespieltem Erstaunen an.
    »Es funktioniert nicht, Huey«, sagte Gunther angespannt. »Wir wissen alles über Ihre Arbeit für Max - und über die Croupiers, die Sie eingestellt haben.«
    »Wir haben einige interessante Bänder, die von den Deckenkameras aufgenommen wurden«, ergänzte Narrisch. »Ihre Lieblingscroupiers haben uns mit einem ganzen Katalog von Tricks und Betrügereien versorgt, oft während Sie selbst an der Kamera standen und die Croupiers beobachteten. Die werden wir übrigens bei ihrem Dienstantritt gebührend empfangen. Wir hielten es für das Beste, daß Sie während der Eröffnung nicht im Hause arbeiten. Statt dessen bekommen Sie eine Woche unbezahlten Urlaub. Danach werden wir uns wieder mit Ihnen unterhalten, um festzustellen, ob Sie bereit sind, ohne Betrügereien und Unterschlagungen für uns zu arbeiten.«
    »Aber dann haben Sie doch keine Croupiers mehr, um aufmachen zu können!« wandte der Manager ein, doch im selben Augenblick merkte er, daß er damit auch das Ausmaß seines Verrats eingestand.
    Der Kommandant lächelte humorlos. »Das würde stimmen, wenn wir nicht im voraus Ersatzleute für die Croupiers besorgt hätten ... und für Sie.«
    Huey war wie gelähmt von dem Geständnis, daß diese Aktion gegen ihn nichts Spontanes an sich hatte, sondern vielmehr das Ergebnis langfristigen Wissens und massiver Vorausplanung war.
    »Und was heißt das jetzt für mich?« fragte er, sowohl aus Neugier wie auch, um seine Verwirrung zu überspielen.
    Gunther musterte den Kommandanten.
    »Sie werden hier festgehalten«, erklärte Narrisch, »Und zwar ohne Kontakt zur Außenwelt.«
    Beim Sprechen zeigte er mit einem Nicken auf die Legionäre, die sich daraufhin sofort in Bewegung setzten und in der Suite sämtliche Telefonstecker aus den Dosen zogen.
    »Wenn die Eröffnungsfeier vorbei ist«, fuhr der Kommandant fort, »können Sie gehen. Ihre Anstellung hier ist, vorsichtig ausgedrückt, beendet.«
    »Das können Sie nicht machen«, sagte der Manager kopfschüttelnd. »Ich habe einen Vertrag, der mir eine Kündigungsfrist und einen Anteil am Casino einräumt.«
    Der Kommandant runzelte die Stirn und warf dem Casinobesitzer einen Seitenblick zu.
    »Haben Sie eine Kopie dieses Vertrages?« fragte er. »Den würde ich gerne einmal sehen.«
    Huey holte das Dokument aus einer Schreibtischschublade und reichte es dem Kommandanten, der damit ans Licht trat, um ihn besser lesen zu können.
    »Warum haben Sie das getan, Huey?« fragte Gunther, und in seiner Stimme klang die Verletztheit mit. »War die Vereinbarung, die wir getroffen haben, denn nicht gut genug?«
    »He, das ist nichts Persönliches«, wehrte der Manager ab. »Es ist nur so, daß meine Mami mich habgierig erzogen hat. So wie es aussah, hätte ich sowohl durch unsere Abmachung als auch durch Max absahnen können, und nach meiner Rechnung sind zwei Gehaltsschecks nun mal besser als einer. Wie ich schon sagte, nichts

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