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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wir mit unseren Armbandkommunikatoren die entsprechende Hilfe anfordern - sofern sie überhaupt nötig ist. Das sollten wir ja nun wirklich schaffen, was?«
    Obwohl es technisch gesehen immer noch >innen< war, war die frische Luft auf dem Strip eine angenehme Abwechslung für die falschen Legionäre, nachdem sie tagelang im Veranstaltungssaal des Casinos eingesperrt gewesen waren. Groß, wie das Fette Chance war, brauchten sie einige Minuten, bis sie die Seitenstraße erreicht hatten - eigentlich war es eine Auffahrtrampe zur Ladezone. Sie nutzten es aus, indem sie ohne große Eile dahinschlenderten, den Anblick der Leuchtreklamen von Lorely genossen und die Geräusche in sich aufnahmen.
    »Weißt du, das ist schon ein beeindruckender Ort«, bemerkte Doc, als er den Blick von den hoch am Himmel hängenden Lichtreklamen senkte und die Passantenscharen auf dem Strip musterte. »Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal draußen war. Wenn man immer hinter der Bühne arbeitet, vergißt man offensichtlich leicht, wo die Bühne überhaupt steht.«
    »Nimm all die Lichter und den Glanz weg, und was übrig bleibt, sind noch mehr Lichter und Glanz«, stimmte Tiffany ihm zu, doch dann runzelte sie die Stirn. »Sag mal, da wir gerade vom Draußensein sprechen, hat der Hauptmann nicht etwas darüber gesagt, daß sich unsere Vollmacht nur auf den Bereich innerhalb des Komplexes erstreckt?« Der Stuntman überlegte einige Augenblicke. »Weißt du, da könntest du recht haben«, sagte er schließlich. »Irgend etwas war da in einer der Besprechungen. Aber es waren schon so viele, daß ich mir nicht mehr sicher bin. Ach, komm, jetzt sind wir schon so weit gegangen, da können wir wenigstens mal nachschauen, bevor wir wieder umkehren.«
    Ein paar Dutzend Schritte die Seitenstraße entlang wurde das Licht abrupt dunkler. Die Leuchtreklamen der Casinos dienten dazu, die Touristen und nicht das Personal auf den Strip zu locken, und so hatte es wenig Sinn, Werbung in Seitenstraßen zu machen, auf denen sich nur Ortsansässige und Angestellte aufhielten. Die Seitenstraße entlangzugehen war, als würde man eine andere Welt betreten, ein Land voller Schatten und blinder Flecken, die dem Ganzen eine derartige Atmosphäre der Düsternis und Bedrohlichkeit verliehen, daß man sich kaum vorstellen konnte, nur einen Steinwurf weit entfernt die Lichter und das Brodeln der Touristenmassen erlebt zu haben.
    »Ich kann niemanden sehen«, sagte Tiffany und spähte nervös in die fast undurchdringlichen Schatten hinein, die sich rechts und links der Rampe befanden.
    »Vielleicht ist der Mann aufgestanden und weitergegangen«, meinte Doc. »Wir gehen nur noch ein kleines Stück, dann - oh!«
    »Was ist los, Doc?«
    »Geh einfach weiter, Tiffany. Guck dich nicht um.«
    Zu erschrocken, um noch klar denken zu können, warf die Schauspielerin sofort einen Blick zurück zur Straßenmündung.
    Dort gingen nun drei Männer, gesichtslos in der düsteren Beleuchtung, aber unübersehbar groß und breitschultrig. Sie folgten den falschen Legionären. Als sie bemerkten, daß Tiffany sie gesehen hatte, beschleunigten sie ihr Tempo, als wollten sie das Paar einholen.
    »Doc ...«
    »Einfach weitergehen, Tiff.«
    »Sollten wir nicht Hilfe anfordern?«
    »Vielleicht ist es ja nichts«, sagte der Stuntman, obwohl seiner Stimme anzuhören war, daß er selbst nicht so recht daran glaubte. »Und wenn doch, dann werden die Typen uns nicht genug Zeit lassen, um unsere Armbandkommunikatoren zu benutzen. Nein, ich glaube, es ist am besten, die Laderampe zu erreichen und dann - Scheiße!«
    Eine einsame Gestalt erschien plötzlich vor ihnen und versperrte den Weg ... eine Gestalt, die deutlich größer war als die drei Verfolger hinter ihnen. Es schien, als wäre der Mann plötzlich aus den Schatten materialisiert, obwohl er so reglos dastand, daß er ebensogut schon die ganze Zeit dort gewartet haben konnte, ohne daß sie ihn bemerkt hatten.
    »Also gut, hör mir genau zu, Tiff. Wir haben Jetzt keine Zeit für Diskussionen«, murmelte Doc. »Vorne sehen unsere Chancen immer noch besser aus als hinten. Ich werde mir diesen Burschen vorknöpfen, und du gehst einfach weiter. Kapiert? Bleib nicht stehen, blick dich nicht um, bis du die Laderampe erreicht hast. Wenn du erst einmal drinnen bist, geh auf Funk und sag den anderen, wo ich bin und was los ist - aber erst nachdem du drinnen angekommen bist.«
    »Aber ...«
    »Tu es einfach!« zischte der Stuntman; dann

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