Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Wir heizen ihnen bloß ein bißchen ein - Punkt! Kapiert?«
    »Ja. Alles klar.«
    Stilman drehte sich zu seinem ersten Opfer um, hob den Fuß und stemmte die Sohle mit hartem Stoß gegen das Bein des am Boden liegenden Mannes.
    Das Krachen des Knochens hallte kurz von den Wänden der Seitenstraße wider.
    »Macht irgendwas mit dem Gesicht der Frau«, rief er, über die Schulter gewandt. »Bei so was sind die Weiber empfindlich.« »Hier Beeker.«
    »Hoi, Beeker! Ich bin’s ... Schokoladen-Harry.«
    Harry, der neben dem öffentlichen Fernsprecher der hinteren Wand der Bar lehnte, grinste, als würde der Butler vor ihm stehen und sich nicht am anderen Ende der Telefonleitung befinden.
    »Hallo, Schoko. Tut mir leid, aber Hauptmann Joker ist im Augenblick nicht da. Wenn Sie dranbleiben, lasse ich Sie durch Mutter mit ihm verbinden.«
    »Hoppla ! Immer mit der Ruhe, Sportsfreund ! Wollte mit Ihnen sprechen, nicht mit dem Haup’mann.«
    Der große Mann ließ den Blick durch die Bar schweifen, um sicherzugehen, daß niemand ihn belauschte; aber bis auf ein Pärchen, das noch ein spätes Sandwich und ein Bier zu sich nahm, war alles leer.
    »Ich verstehe. Nun, was kann ich für Sie tun, Harry?«
    »Habe hörensagenderweise aufgeschnappt, wie Sie sich an das Eisbiest rangemacht haben und dachte, ich sollte Ihnen mal ’ne freundliche Warnung geben. Das ist ’ne echte Betonpunz, mit der Sie da rummachen, Bwana. Verstehen Sie mich nicht falsch ... Sie sind wirklich ’n verteufeltes Exemplar von einem Mannsbild und so, aber diese Pussy wird Sie bei lebendigem Leib mit Haut, Haaren und Manieren auffressen.«
    Eine kurze Pause am anderen Ende der Leitung.
    »Beziehen Sie sich möglicherweise auf Fräulein Laverna?«
    »Genau.«
    »Nun denn, ich weiß ihre Sorge und Ihren Rat zu schätzen, Harry, aber genaugenommen ist es so, daß Laverna und ich recht gut miteinander auskommen. Tatsächlich mußte ich feststellen, daß sie einer der warmherzigsten, gütigsten Menschen ist, denen ich seit langem begegnet bin.«
    »Kein Scheiß?« Der ehemalige Schwebemotorradfahrer war ernsthaft beeindruckt. »Beeker, entweder sprechen wir von verschiedenen Frauen, oder ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir mal bei ’n paar Bierchen ’n paar technische Tips geben könnten.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein«, ertönte die Stimme des Butlers. »Aber ich bin nicht davon überzeugt, daß ich Ihnen wirklich eine große Hilfe wäre. Ich habe mein Verhalten Damen gegenüber eigentlich nie als >Technik< betrachtet. Statt dessen bemühe ich mich darum, eher ich selbst zu sein, als zu versuchen, sie zu beeindrucken, und bis dato waren die Reaktionen darauf meistenteils positiv.«
    »Hnunm. Ich weiß nicht. Da muß doch noch mehr dahinterstecken«, meinte Harry. »Denn jedes Mal, wenn ich bei den Damen versuche, so zu sein, wie ich bin, neigen die eher dazu, Ausschau nach den Bullen zu halten.«
    Das trug ihm einen Lacher Beekers ein.
    »Bedauerlich, Harry. Aber Sie sollten bedenken, daß sie und ich, wenn es darum geht, wir selbst zu sein, eindeutig unterschiedliche Menschen sind. Dennoch bin ich gerne bereit, mit Ihnen irgendwann einmal über das Thema zu plaudern, wenn Sie wünschen.«
    »Also gut, bester Mann, das ist ’n Wort. Sagen Sie nur wann und wo, dann kreuz’ ich sofort mit ’nem Notizblock auf.«
    »Das wird wahrscheinlich warten müssen, bis dieser Auftrag abgeschlossen ist«, erwiderte Beeker. »Ich habe den Eindruck gewonnen, daß wir, solange er noch aktuell ist, einander um der Geheimhaltung willen Kontakt in der Öffentlichkeit meiden sollten.«
    »Ja, ich weiß.« Harry seufzte schwer. »Na schön, geben Sie mir Bescheid, wenn Sie meinen, daß es passen’könnte.«
    Wieder eine kurze Pause.
    »Fehlt Ihnen etwas, Harry?« fragte der Butler schließlich, und ein Unterton der Besorgnis schlich sich in seine Stimme. »Verzeihen Sie, wenn es zudringlich sein sollte, aber Sie hören sich an, als seien Sie etwas niedergeschlagen.«
    »Ich glaube, das bin ich auch ... ’n bißchen«, gab Harry zu.
    »Was ist denn los? Gibt es irgend etwas, worüber Sie gerne sprechen würden?«
    »Ich weiß nicht ... es ist nur, daß ...« Harry druckste eine Weile herum; dann aber gingen die Schleusentore auf, und die Worte sprudelten nur so hervor. »Ich fühl’ mich hier draußen einfach nur ’n bißchen ausgeschlossen ... raus aus der Informationsschleife, verstehen Sie? Eine der Sachen, die ich am Haup’mann immer geschätzt habe,

Weitere Kostenlose Bücher