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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo
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kannst vorausreiten.”
    Carin sah ein, dass Sean sich nicht abwimmeln ließ. “Na gut, dann komm eben mit”, stimmte sie widerstrebend zu. “Aber nur dieses eine Mal. In Zukunft denke gefälligst daran, dass ich morgens keine Gesellschaft brauche.”
    Die erste halbe Meile ritten die beiden schweigend nebeneinander her. Carin musterte Sean verstohlen von der Seite. Er grinste jungenhaft vor sich hin, als ob er etwas im Schilde führte.
    “Machen wir ein Wettrennen?”, schlug er plötzlich vor und blitzte mit seinen blauen Augen Carin herausfordernd an. “Wenn ich gewinne, gehst du heute Abend mit mir essen, einverstanden?”
    Carin nickte eifrig. Für eine Wette war sie jederzeit zu haben. Was das Reiten anbetraf, war Sean allem Anschein nach ein blutiger Anfänger. Nicht einmal sein Sitz war korrekt. Als er sich Hunter ausgeliehen hatte, wollte er wohl auf ihm reiten lernen, aber um Unterricht zu nehmen, dazu war er anscheinend zu stolz. Auf jeden Fall würde sie leichtes Spiel mit ihm haben, davon war sie überzeugt.
    “Die Wette gilt”, rief sie vergnügt. Heute würde Sean wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben von einer Frau besiegt werden.
    Er deutete auf einen Baum in der Ferne. “Wir reiten bis zu der Eiche da vorne, und von dort aus zurück zum Stall, okay?”
    “Okay. Los geht’s!” Carin trieb energisch ihr Pferd an. Dem werd ich’s zeigen, dachte sie. Ihre Wangen waren rot vor Aufregung, während sie mit wehendem Haar davonstürmte. In den folgenden Minuten war nur das Schnauben der Pferde und das Donnern der Hufe zu hören. Carin wagte einen Blick nach hinten und sah, dass Sean schon mehrere Meter zurückgefallen war.
    Ihn schien das allerdings nicht im Mindesten zu beirren. Er nahm sogar beide Zügel in die linke Hand und winkte Carin kühn mit der rechten zu.
    Als sie die Eiche erreichte, hatte Sean bereits etliche Meter aufgeholt. Carin trieb ihr Pferd noch stärker an, aber Sean kam immer näher. Schließlich, auf halbem Weg zum Stall, lagen sie auf gleicher Höhe. Carin wusste, dass es nun schwer werden würde, ihn noch abzuschütteln.
    Die beiden lieferten sich ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen. Zehn Meter vor dem Stall zog Sean schließlich mühelos an Carin vorbei und ritt als Sieger ins Ziel.
    Carin kochte innerlich vor Wut. Sean hatte sie hereingelegt, er war gar kein Anfänger. Anfangs hatte er sich absichtlich zurückgehalten, um sie dann kurz vor dem Ziel noch überholen zu können. Und sie war darauf hereingefallen!
    “Du wusstest, dass du gewinnen würdest, gib’s zu!”, schrie sie ihn an, als sie den Stall erreichte.
    Sean setzte ein triumphierendes Lächeln auf. “Ich wette nie, wenn ich nicht sicher bin, dass ich gewinne.”
    “Du hast mich auf den Arm genommen, du Betrüger. Du hast so getan, als wärst du ein Anfänger.”
    “Sonst hättest du dich doch nicht mit mir angelegt, oder?”
    “Darauf kannst du Gift nehmen”, zischte Carin erbost. “Warum willst du überhaupt mit mir ausgehen? Um mich hinterher ins Bett zu ziehen? Vielleicht hast du ja auch wieder vor, mich betrunken zu machen, um dann leichtes Spiel mit mir zu haben.”
    Sean ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. “Ich habe zufällig mitbekommen, wie John Liz eingeladen hat. Da dachte ich mir, die beiden möchten bestimmt allein sein.”
    “Danke, ich brauche keinen Unterhalter. Ich weiß mich auch sehr gut anderweitig zu beschäftigen.” Wütend stieg sie ab und begann ihr Pferd abzusatteln.
    “Du siehst wirklich bezaubernd aus, wenn du wütend bist, mein Schatz.”
    Sean stand nun so dicht hinter ihr, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Ihr Herz schlug sofort schneller. “Die Koseworte kannst du dir sparen.”
    “Du bist die schönste Frau, der ich je begegnet bin.”
    “Du verschwendest deine Zeit.” Carin vermied es, sich umzudrehen. Ein Blick in Seans Augen würde genügen, um ihren Widerstand zu brechen.
    “Mach dich heute Abend hübsch für mich, meine Schöne”, flüsterte er ihr zu. “Es soll ein ganz besonderer Abend für uns beide werden.”
    Der verführerische Klang seiner Stimme ließ Carin erschauern. “Ich habe noch nicht ja gesagt”, versuchte sie abzuwehren.
    “Aber du hast die Wette verloren. Jetzt wirst du doch keinen Rückzieher machen.”
    Carin drehte sich um und sah Sean an. “Ja, deswegen komme ich auch mit. Aber nur weil ich die Wette verloren habe, und nur zum Essen. Alles andere schlag dir aus dem Kopf.”
    “Du stehst dir nur immer

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