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Das Dämonentor

Das Dämonentor

Titel: Das Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mehrere Katamarane angelegt. Die Hauptmacht der Tatasen enterte die fliegende Stadt.
    Ein gellender Schrei ließ ihn herumfahren. Er sah Fronja und Tertish auf verlorenem Posten stehen. Mit dem Rücken zum Katapult versuchten sie, sich der Angreifer zu erwehren, doch die Übermacht war zu groß. Zudem schien die Amazone verwundet zu sein, denn ihre Streiche ließen Kraft und Geschicklichkeit vermissen.
    Fronja verlor eine ihrer beiden Klingen. Nur mehr mit dem Herzschwert versuchte sie, die Tatasen von sich fernzuhalten. Sie bemerkte nicht, daß einige Krieger im Begriff waren, sich auf das Katapult zu schwingen.
    Mythor rief ihr eine Warnung zu. Sie hörte ihn nicht.
    Alles andere um sich her vergessend, lief er los. Ein Angreifer stellte sich ihm entgegen, er unterlief dessen Schwert und ging ihn mit bloßen Fäusten an. Daß der andere ihm eine Fleischwunde an der Hüfte zufügte, stachelte seinen Zorn nur weiter an. Irgendwie schaffte er es, dem Tatasen das Schwert zu entwinden.
    Dann war er am Katapult. Zwei Gegner streckte er mit wuchtigen Hieben nieder, ein dritter brach mit einem Speer im Rücken zusammen, der eigentlich ihm zugedacht gewesen war. Ohne zu zögern, durchschlug Mythor das Spannseil des Katapults. Schreiend wurden mehrere Krieger durch die Luft gewirbelt.
    Tertish lag zusammengekrümmt am Boden, das Schwert in der Rechten fest umklammernd. Vergeblich versuchte sie, den Kopf zu heben. Ihre Lippen formten Worte, die Mythor nicht verstand.
    »Sohn des… Ko… meten«, las er Tertish von den Lippen ab und beugte sich über sie. Die Kriegsherrin tastete nach seinem Gesicht.
    »Es… es tut mir… leid«, hauchte sie. »Unsere… Wege trennen sich nun.«
    Ein letztes Aufbäumen, dann entglitt Mythor die Hand, die er eben ergriffen hatte. Tertish war tot.
    Es fiel ihm schwer, ihre Augen zuzudrücken. Welche Opfer mußte er noch bringen, ehe endlich die Götter eingriffen und diesem sinnlosen Sterben ein Ende bereiteten?
    »Darkon!« schrie er in den wallenden Dunst hinaus. »Ich verfluche dich und deine dämonische Brut!« Selten hatte er sich so elend gefühlt.
    Fronja taumelte auf ihn zu. Ihr Gesicht war zur Grimasse verzerrt, ihr helles Haar flatterte in wirren Strähnen.
    Erst jetzt bemerkte Mythor ihre Verwundungen. Siedendheiß durchlief es ihn. Er konnte sie gerade noch auffangen, als sie zusammenbrach.
    Ganz nahe waren ihre Lippen den seinen. Er küßte sie und schämte sich nicht der Tränen, die über seine Wangen rannen.
    Fronjas Blick suchte den seinen – ein Blick, in dem alle Sehnsucht dieser Welt sich ausdrückte.
    »Ich werde sterben«, hauchte sie.
    »Nein«, erwiderte Mythor erschrocken. »Du darfst nicht gehen.«
    Leicht schüttelte sie den Kopf. Schweiß rann über ihre weiche Haut.
    »Ich liebe dich, Mythor. Sei tapfer…«
    Er mußte die Zähne zusammenbeißen, um nicht loszubrüllen. Vor allem durfte sie nicht spüren, wie es um ihn stand.
    »Ich…« Nur mehr ein Hauch kam über ihre Lippen.
    Mythor war wie gelähmt, als Fronja in seinen Armen zusammensackte. Eine Weile weigerte er sich einfach, das Geschehene zu begreifen. Erst jetzt wurde ihm wieder klar, wie sehr er Fronja in sein Herz geschlossen hatte.
    »Ich werde dich rächen, Fronja!« versprach er mit heiserer Stimme. »Solange noch ein Funke Leben in mir ist.«
    Er nahm ihr Schwert an sich, nachdem er sie mit seinem Umhang zugedeckt hatte.
    Dann warf er sich zwischen die Kämpfenden. Viele Carlumer waren inzwischen gefallen, aber seinen Hieben vermochte kein Gegner zu widerstehen. Nicht einen Moment lang dachte er daran, sein Leben in Sicherheit zu bringen. Im Gegenteil. Er suchte die Gefahr. Er glaubte, Fronjas Stimme zu hören, die ihn anspornte, meinte, ihr Lächeln zu sehen, ihr manchmal unbekümmertes Lachen, das ihr eine unvergeßliche Schönheit verlieh.
    Gerrek kam auf ihn zu. Der Beuteldrache war am Ende seiner Kräfte. Er blutete aus vielen Wunden.
    »Es hat keinen Sinn, Mythor«, keuchte er. »Wir müssen Carlumen aufgeben.«
    »Nein!« Der Sohn des Kometen war selbst überrascht über seine schroffe Reaktion. »Wohin sollten wir fliehen, wenn wir uns jetzt nicht dem Bösen stellen?«
    »Dann ist alles verloren.«
    Gerrek stolperte weiter. Kurz darauf streckte ihn der Pfeil eines Gegners nieder.
    Die Lage war hoffnungslos. Wenn Mythor den Blick hob, sah er die Segel der Katamarane dicht an dicht. Warum gab er nicht endlich den Befehl zum Rückzug?
    Unmittelbar vor ihm brach die Schwammscholle auf. Ein

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